Hückeswagen Christdemokraten und Liberale wehren sich gegen Notdienstreform

Hückeswagen · Die Kreistagsfraktionen von CDU und FDP wollen NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens in die Pflicht nehmen, die Notdienstreform zu verhindern.

 Peter Biesenbach, Landtagsabgeordneter für Oberberg und Fraktionsvorsitzender der CDU im Kreistag, setzt sich für eine Verhinderung der Notdienstreform ein.

Peter Biesenbach, Landtagsabgeordneter für Oberberg und Fraktionsvorsitzender der CDU im Kreistag, setzt sich für eine Verhinderung der Notdienstreform ein.

Foto: privat (Archiv)

Die Kreistagsfaktionen von CDU und FDP haben die geplante Notdienstreform der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) scharf kritisiert. Sie sprechen von einem drohenden Kollaps der allgemeinen ärztlichen Versorgung sowie von menschenfeindlichen und skandalösen Beschlüssen. Die Fraktionen werden in der nächsten Sitzung des Kreistages (12. März) einen Antrag für eine Resolution des Kreistages stellen. Darin wird NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens (Grüne) aufgefordert, die Notdienstreform entsprechend zu verhindern. Die Ministerin dürfe nicht länger zaudern und müsse endlich handeln, heißt es in dem Resolutionsentwurf.

Die KV Nordrhein hatte kürzlich beschlossen, die Zahl der Notdienstpraxen in den Regierungsbezirken Düsseldorf und Köln ab 2016 von aktuell 84 auf nur noch 41 zu reduzieren. In Oberberg wird voraussichtlich die Wipperfürther Helios-Klinik als Notfallpraxis wegfallen. Die Praxen an den Kreiskrankenhäusern in Gummersbach sowie Waldbröl bleiben dagegen wohl weiterhin bestehen.

Auch der ärztliche Fahrdienst soll stark gestrafft werden. Künftig sollen Hausbesuche über die Arztrufzentrale 116 117 koordiniert werden. Ärzte werden dann von einem sogenannten medizinischen Dienstleister zum Patienten gefahren. Nach dem neuen Modell sollen die Dienstbezirksgrenzen wegfallen. Für die gesamte Region Rhein-Berg, Oberberg sowie Leverkusen, Solingen, Remscheid und Wuppertal sollen demnach im Durchschnitt nur noch sieben Fahrzeuge (statt bisher 21) mit einem Arzt unterwegs sein. Die Ärzte aus dem Kreisgebiet hatten bereits erhebliche Bedenken gegen das neue Notdienst-Konzept geäußert.

Peter Biesenbach (CDU), Landtagsabgeordneter für Oberberg und Fraktionsvorsitzender der CDU im Kreistag, hofft, dass andere Wahlkreise mit Resolutionen folgen. Biesenbach beabsichtigt, dass die verabschiedeten Resolutionen dann auch im Landtag thematisiert werden.

Die Entscheidungen der KV seien Anlass zur erheblichen Besorgnis bei der Sicherstellung der allgemeinen ärztlichen Versorgung außerhalb der Sprechstundenzeiten, heißt es in der Resolution weiter. Zudem drohe eine erhebliche Mehrbelastung der Krankenhäuser.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort