Hückeswagen Das etwas andere Fest in Hämmern

Hückeswagen · Die Schützen in der Nachbarstadt sind zufrieden - auch ohne Zelt und Kirmes.

Das abgespeckte Fest der St. Hubertus-Schützenbruderschaft in Hämmern trifft auf volle Zustimmung. Zum zweiten Mal feierten die Schützen von 1883 Hämmern ihr Fest ohne großes Zelt, ohne Kirmes, ohne Montags-Feuerwerk. Trotzdem kommt diese Feier-Form bestens an. "Es ist eine familiäre Variante, und die tut sowohl Schützen als auch der Dorfgemeinschaft gut", sagte Norbert Grüterich, Vorsitzender des Bürgervereins Hämmern.

Seit Jahren stellen die Schützen einen schleichenden Prozess mit immer weniger Publikumsinteresse fest, ergänzte Schütze Lorenz Löhr, seit 51 Jahren Vereinsmitglied. Er steht hinter der neuen Art, das Fest im Parallelzelt in Eintracht mit dem Saal des Schützenhauses zu feiern. Und das passt. Die wesentlichen Punkte der althergebrachten Festfolge sind geblieben. Aber nicht mehr freitags geht's an der Nahtstelle zwischen Hückeswagen und Wipperfürth los, sondern erst Samstagnachmittag. Auch das ist neu: Nach dem Prinzenpaar Tobias Schmauch und Sabine Schnell wurde Kaiserin Gerda Scheider mit klingendem Spiel abgeholt. Dann ging es unter dem Motto "Hämmern live" weiter. "Das war wieder eine ganz große Show. Und das machen unsere Jungschützen bereits zum 25. Mal", sagte Schießmeisterin Kordula Scheider. Sogar Ehrenbrudermeister Hermann Josef Breidenbach (78) mimte den "Heino". Andere Juliane Werding oder Mickie Krause vom Ballermann, wieder andere die "Jungen Zillertaler".

Nach dem Festhochamt und der Totenehrung Sonntagmorgen schwang Kapellmeister Reinhold Felthaus im vollen Festlokal den Taktstock. Der Wipperfürther Musikverein spielte brillante Blasmusik. Der Melodienstrauß brachte musikalische Leckerbissen für alle Generationen. Die Vorsitzende Gabriele Schmauch ehrte Mitglied Josef Reimer für 25-jährige Vereinstreue und Hubert Küster und Karl-Heinz Goller für 60-jährige Mitgliedschaft.

"Wir wollen uns in dieser Form mit der erweiterten Lokalität etablieren" sagte die Vorsitzende. Dafür müsse der lange Boden neben dem Schützenhaus gefestigt werden. "Der jetzige Splittweg wird gepflastert. Die Steine hat die Stadt Wipperfürth zur Verfügung gestellt", sagte sie. Für den Untergrund sei Schotter nötig. "Also brauchen wir 'Schotter', und dafür wurde Sonntag gesammelt", sagte sie. Zwischen Regenschauern lief gestern Nachmittag der Festzug, an dem auch der Hückeswagener Schützenverein teilnahm. Das Schüler- und Prinzenschießen folgte, und der Sonntag klang stimmungsvoll aus.

Was beim Schützenfest auffiel, war der Schichtbetrieb an Theken, Büffet und Bedienung. Den übernahmen die uniformierten Schützen selbst. "Das schweißt zusammen, und es lohnt sich auch", sagte Gabriele Schmauch.

(rt)
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