Hückeswagen Das Jahr dramatischer Unfälle

Hückeswagen · NRW-weit fährt es sich im Oberbergischen Kreis auch weiterhin mit am sichersten; das belegt die gestern veröffentlichte Verkehrsstatistik für 2009. Auf den Straßen gab's aber auch mehr Tote und Schwerverletzte.

Auf Oberbergs Straßen spielten sich 2009 mehrere Dramen ab; die Aufsehen erregendsten: r 26. April Während das Netzwerk der Polizei mehrere hundert Motorradfahrer an der Bever-Talsperre mit einer Präventionsveranstaltung zu einem sicheren und rücksichtsvollen Fahren bewegen will, sterben auf der K 19 zwischen Lindlar und Engelskirchen zwei 46-jährige Motorradfahrer. Ein Engelskirchener hatte in einer unübersichtlichen Kurve ein Auto überholt und war in das Krad eines Kölners gerast. r 30. Mai Mit 2,27 Promille im Blut rast ein 49-jähriger Hückeswagener am Pfingstsamstag eingangs einer Kurve in Marke in den Gegenverkehr: In dem Kleinwagen stirbt eine 27-jährige Wuppertalerin. r 22. September Fünf Tote, ein Schwerverletzer und sechs Leichtverletzte fordert ein Unfall in Radevormwald-Dahlerau, bei dem ein Linienbus in die Wupper stürzt. Die Unfallursache wird wohl nie zu klären sein.

Der fünftsicherste Kreis im Land

Insgesamt starben voriges Jahr 19 Menschen auf den Straßen im Kreis — acht mehr als noch im Jahr zuvor. Und auch die Zahl der Schwervverletzten (265) war höher als 2008 (231) — Entwicklungen, die Landrat Hagen Jobi als oberster Dienstherr der Polizei mit Sorge betrachtet. Immerhin hatte er auch Erfreuliches zu berichten. So sanken etwa die Zahlen der Unfälle und der Leichtverletzten erneut, zudem ist der Oberbergische Kreis der fünftsicherste Kreis im Land — bei 47 Kreispolizeibehörden.

Für Hückeswagen sieht die 2009er Statistik wie folgt aus: 348 Unfälle (— 32), davon 47 mit Personenschäden (— 4), eine Tote (2008: 1), 56 Verletzte (— 4). Hoch gerechnet auf 100 000 Einwohner hat die Stadt damit eine Unfallhäufigkeit von 2169 — das ist zwar ein Minus von 7,8 Prozent, kreisweit liegt Hückeswagen unter 13 Kommunen aber auf Platz fünf, direkt hinter Radevormwald (2350). "Spitzenreiter" sind Waldbröl (3046) und Wippefürth (3025). Bei der Verunglücktenhäufigkeit (355, — 9 Prozent) liegt die Schloss-Stadt jedoch weit hinten — auf Rang elf.

Besonders sicher in Hückeswagen, zumindest im vorigen Jahr, waren die Senioren: Es gab lediglich fünf Unfälle, an denen ältere Menschen beteiligt waren; niemand wurde verletzt. Auch Fußgänger können sich relativ bedenkenlos in der Stadt bewegen: 2009 registrierte die Polizei sechs Unfälle mit sechs Verletzten. Das war zwar jeweils eine Verdoppelung gegenüber 2008, Hückeswagen liegt damit aber immer noch weit hinten.

Dörpe und Marke bereiten Sorgen

Für Hückeswagen hat die Polizei in 2009 zwei unfallträchtige Stellen ausgemacht: der Bereich Kammerforsterhöhe / Dörpe mit sieben Verletzten und der Bereich zwischen Marke und Rädereichen auf Radevormwalder Gebiet mit einer Toten und sieben Verletzten. So genannte Unfallhäufungspunkte sind das jedoch nicht. Jobi konnte gestern nicht sagen, ob das von den Anwohnern geforderte Tempo 70 für Marke noch Realität wird.

(RP)
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