Hückeswagen Das Sterben wird im nächsten Jahr nicht teurer

Hückeswagen · Wer 2018 die traurige Aufgabe hat, für seinen verstorbenen Angehörigen ein Grab auf dem Friedhof Am Kamp zu erwerben, muss zumindest nicht tiefer dafür in die Tasche greifen, als das noch 2017 der Fall wäre. Der Haupt- und Finanzausschuss stimmte am Montagabend der Gebührenkalkulation der Stadtverwaltung zu.

Reihen- sowie Wahlgräber kosten wie bisher 941 Euro (bis zehn Jahre) bzw. 1365 Euro (für alle anderen). Für Urnenbestattungen sind 757 Euro zu bezahlen. Tatsächlich liegen die ermittelten Kosten für diese Gräber für 2018 zwischen 24 und 34 Euro höher. Allerdings kann die Stadt dank des Griffs in die Gebührenausgleichsrücklage die Preise stabil halten. Stadtkämmerin Isabell Bever sagte dazu: "Überschüsse im Gebührenhaushalt müssen wir innerhalb von vier Jahren wieder in die Kalkulation einfließenlassen." Leichte Gebührensteigerungen gibt es nur bei den Aufwendungen für die Leichenhalle (von 73 auf 75 Euro pro Tag) und die Nutzung der Friedhofskapelle (von 128 auf 137 Euro).

Die Stadtkämmerin machte in der Sitzung auf eine neue Problematik aufmerksam, die die Gebührenkalkulation für die Verwaltung deutlich erschwert. "Wir haben eine Änderung im Bestattungsverhalten", sagte sie. Gebe es doch inzwischen mehr Urnen- als Erdbestattungen - die Hochrechnung für dieses Jahr zeigt, dass sich das Verhältnis mit 46 (Erdbegräbnisse) zu 54 Prozent (Urnenbestattungen) umgedreht hat. Nicht zuletzt deshalb, weil Letztere nur knapp die Hälfte kosten.

"Wir haben aber große Fixkosten beim Friedhof", betonte Bever. Dazu kommt die Sanierung der Friedhofswege, für die 1,2 Millionen Euro ausgegeben werden sollen - in den kommenden zehn Jahren werden jährlich 120.000 Euro dafür in den Haushalt eingeplant. Doch mit immer mehr Urnenbestattungen sind die Fixkosten irgendwann nicht mehr zu decken, die Folge wären deutlich höhere Gebühren. Das will aber auch niemand. Isabell Bever warnte daher: "Wir dürfen den Trend zur Urnenbestattung nicht befeuern."

(büba)
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