Hückeswagen Der Biathlon kommt nach Wipperfürth

Hückeswagen · Am ersten Mai-Wochenende findet in der Hansestadt die siebte Etappe der Biathlon-Deutschland-Tour statt. Hobbyathleten können an dem Sportspektakel teilnehmen - einzeln und im Team, mit und ohne Vorkenntnisse.

 Auf einem Thoraxtrainer werden die Teilnehmer die Ski-Strecke absolvieren.

Auf einem Thoraxtrainer werden die Teilnehmer die Ski-Strecke absolvieren.

Foto: Martin Bremer

Ski-Langlauf ohne Schnee und Schießen ohne gefährliche Munition - das bietet die Biathlon-Deutschland-Tour am 5./6. Mai auf dem Hausmannsplatz in Wipperfürth. An zwei Tagen, jeweils von 11 bis 18 Uhr, können Neugierige und Biathlon-Begeisterte am Wettkampf teilnehmen. Die Einzelwettbewerbe sind ohne Voranmeldung, für die Staffelmeisterschaft können sich Teams mit vier Mitstreitern anmelden (siehe Info-Kasten).

Die Biathlon-Deutschland-Tour ist mit mehr als 50.000 Schnupperschützen und rund 7000 Wettkämpfern auf 100 Etappen seit 2015 der weltgrößte Volksbiathlon. In dieser Saison gastiert die Tour mit ihrer mobilen Biathlonarena erneut in rund 40 Städten und veranstaltet dort Biathlonduelle, Staffel-Stadtmeisterschaften und lädt alle Neugierigen zum Testen der eigenen Treffsicherheit ein. Motto ist: Jeder Freund dieser Sportart kann selbst und kostenfrei für einen Tag zum Biathleten werden.

 Dicht dran sind die Zuschauer; die Teilnehmer schießen mit umgebauten Biathlongewehren, die eine mit Laser- und Infrarottechnik haben.

Dicht dran sind die Zuschauer; die Teilnehmer schießen mit umgebauten Biathlongewehren, die eine mit Laser- und Infrarottechnik haben.

Foto: Martin Bremer inMOTION Agentur

Grundsätzlich kann jeder ab zwölf Jahren mitmachen. Dass die Gewehre mit vier Kilogramm nicht leicht sind, scheint die Jüngsten aber nicht aufzuhalten. "Im vorigen Jahr hatten wir sogar eine 13-jährige Etappensiegerin", berichtet Martin Bremer vom Veranstalter inMotion. "Und wenn mal noch jüngere Kinder dabei sind, helfen wir auch, solange die Eltern damit einverstanden sind."

Für die Etappensieger heißt es am Ende der Saison: Auf nach Ruhpolding zum großen Finale aller Etappensieger. Olympiasieger Fritz Fischer begrüßt dort die Finalisten, die auf echten Skiern und mit echten Gewehren richtiges Biathlon-Feeling erfahren können. Wenn dort jemand zum ersten Mal auf Skiern stehe, sei das nicht so tragisch. "Wir machen Breitensport, keinen Leistungssport. Wir erwarten auch echten Jux", sagt Bremer. Wer einen Faible für Biathlon habe, für den sei die Wettkampfstimmung am Originalschauplatz der Ruhpoldinger Chiemgau-Arena genau das Richtige. Dem Tourchampion winkt eine Reise für zwei Personen ins Dorint Hotel & Sportresort Winterberg.

Wettkampfstimmung komme aber auch schon bei den Staffeln am Sonntag der siebten Etappe auf. "Die Staffeln werden komplett durchmoderiert, das erhöht unglaublich die Stimmung für alle Beteiligten", sagt Bremer. In insgesamt sechs Rennen treten je drei Staffeln gegeneinander an, jedes Rennen dauert etwa 15 Minuten. Männer müssen 400, Frauen 300 Meter auf dem Thoraxtrainer absolvieren im Anschluss werden alle fünf Schüsse mit den umgebauten Biathlongewehren abgeben. Für jeden Fehlschuss werden 15 Strafsekunden abgesessen, ehe das nächste Staffelmitglied starten darf. Mitmachen können Familien, Freunde und Arbeitskollegen.

Die originalen Biathlongewehre wurden so umgebaut, dass sie mit Laser- und Infrarottechnik funktionieren. Die Thoraxtrainer sind das offizielle Trainingsgerät in Skandinavien für Trockenübungen und die Sommermonate. Der Langlauf auf den Geräten funktioniert nach der sogenannten Doppelstocktechnik. Hierbei setzt der Langläufer hauptsächlich seinen Oberkörper ein, während die Beine still stehen.

"Die meisten üben zuvor ein paar Schuss und denken sich: ,Das ist ja einfach'. Wenn dann aber die körperliche Anstrengung dazukommt, wird es auf einmal extrem schwer", sagt Bremer. Die beschleunigte Atmung und das Zittern der Muskeln machten das Zielen auf die fünf Zentimeter kleinen Zielscheiben zum Kraftakt. "Entscheidend ist es, die richtige Balance zwischen Geschwindigkeit und Zielgenauigkeit zu finden." Denn zuerst zählten die Treffer, danach erst die Zeit. "Der Langsamste mit fünf Treffern liegt daher immer noch vor dem Schnellsten mit vier Treffern", sagt Bremer.

(cha)
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