Hückeswagen Die äußere Ortsumgehung rückt näher

Hückeswagen · Es werden noch viele Autos über die K5 fahren, auf deren Trasse zwischen Westhofen und Kobeshofen einmal die B237n verlaufen soll. Doch mit den Bauarbeiten an der äußeren Ortsumgehung könnte 2018 begonnen werden.

Wären sie Menschen, könnten die Rotmilane, die im Bereich Grünestraße nahe der Kreisstraße 5 ein Brutplatz gefunden haben, schonmal die Koffer packen. Da es sich aber um Vögel handelt, können Behörden und Naturschützer ihnen lediglich eine Fläche anbieten, wo sie zukünftig ihren Nachwuchs ausbrüten und großziehen. Ist doch eine Ersatzfläche für den Rotmilan gefunden worden; es stehen nur noch letzte Abstimmungsgespräche des Landesbetriebs Straßen NRW mit den Naturschutzverbänden aus.

Der imposante Rotmilan, an seinem gegabelten Schwanz leicht zu erkennen, hatte noch zu Jahresbeginn für Probleme gesorgt. Denn der Brutplatz eines Pärchens liegt laut Michael Henseler, Projektleiter für die B 237n beim Landesbetriebs Straßen NRW, an einer Stelle, die einer möglichen Trasse zum Opfer fallen würde. "Deshalb mussten wir eine neue Möglichkeit fürs Brüten finden", sagt Henseler, der bis vor zwei Jahren stellvertretender Leiter des Fachbereichs Tiefbau bei der Stadtverwaltung war, im Gespräch mit unserer Redaktion. "Ob der Rotmilan dort künftig dann auch brüten wird, weiß ich natürlich nicht", sagt er.

Eine weitere Voraussetzung, dass die äußere Ortsumgehung nach mehr als vier Jahrzehnten Planung in absehbarer Zukunft doch einmal gebaut wird, ist, dass sie weiterhin im Bundesverkehrswegeplan mit Priorität steht. Das bestätigt Bürgermeister Dietmar Persian. Auch er ist froh darüber, dass eine Ausgleichsfläche für den Greifvogel gefunden wurde. Diese sei für das Brüten geeignet, und es ist sichergestellt, dass dort nicht etwa irgendwann gebaut wird oder Bäume gefällt werden.

Die Einwendungen etwa von Anwohnern und Naturschützern sind inzwischen in die Pläne eingearbeitet worden, die nun an die Bezirksregierung weitergeleitet werden sollen, wenn denn die letzte Zustimmung der Landschaftsverbände eintreffen. "Dann hoffen wir, dass wir so schnell wie möglich einen neuen Erörterungstermin bekommen", sagt Henseler. Eventuell könne es im Frühjahr soweit sein. Anschließend würden die Pläne erneut zwei Wochen lang öffentlich einsehbar sein. Wenn sich dann niemand mehr während der vierwöchigen Klagefrist meldet, könnte mit den Ausführungsplanungen begonnen werden. Und wann könnten die ersten Bagger anrollen? "Wenn alles gut läuft, könnte das 2018 der Fall sein", betont Henseler.

Sollte tatsächlich der erste Spatenstich getan werden, dürfte es lange dauern, bis die B 237n fertiggestellt ist. Dazu gehören Kreisverkehre in Kammerforsterhöhe, Westhofen und Kobeshofen sowie eine dritte Spur zwischen Kobeshofen und Posthäuschen, um das Überholen etwa von langsameren Lkw zu erleichtern. "An der Stadtstraße haben wir von 2009 bis 2010 gebaut", erinnert Henseler. Die hat eine Länge von etwa 700 Metern, die Ortsumgehung wäre fünfmal so lang.

Auch wenn die ersten Planungen für die B 237n in den 1960er Jahre auftauchten, so ist der Bürgermeister doch ungeduldig: "Es geht mir nicht schnell genug", sagt er. Schließlich sei die B 237n wichtig für die Innenstadtentwicklung. Persian will darauf bestehen, dass die Zusagen für die äußere Ortsumgehung auch eingehalten werden.

(RP)
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