Hückeswagen Die gute Seele der DRK-Blutspende

Hückeswagen · Eine Blutspende in Hückeswagen ohne Berta Scheider ist kaum vorstellbar. Seit mehr als 50 Jahren hilft die 76-Jährige bei den Terminen des DRK. So auch heute, Mittwoch, wieder. Für ihr Engagement erhielt sie die goldene Ehrennadel.

 Berta Scheider ist mit Leib und Seele Rot-Kreuzlerin. Vor 58 Jahren trat die Hückeswagenerin ins DRK ein und kümmert sich inzwischen um die Organisation der Blutspenden; so auch heute wieder. Die 76-Jährige will solange helfen, wie es ihre Gesundheit zulässt.

Berta Scheider ist mit Leib und Seele Rot-Kreuzlerin. Vor 58 Jahren trat die Hückeswagenerin ins DRK ein und kümmert sich inzwischen um die Organisation der Blutspenden; so auch heute wieder. Die 76-Jährige will solange helfen, wie es ihre Gesundheit zulässt.

Foto: Jürgen Moll

So viel Engagement muss belohnt werden. Das meinte auch der Kreisvorstand des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) und verlieh Berta Scheider im Januar die goldene Ehrennadel mit Rubin für ihren langjährigen Einsatz.

Seit 1957 ist die 76-jährige Hückeswagenerin Mitglied des DRK und war zunächst im Sanitätsdienst, später als Helferin bei den Blutspendeterminen tätig. Gemeinsam mit ihrem bereits verstorbenen Ehemann Friedhelm war sie von 1971 bis 2004 Hausmeisterin im ehemaligen DRK-Haus an der Bachstraße.

Heute kümmert sich die engagierte Rot-Kreuzlerin um die Verpflegung der Blutspender und DRK-Mitglieder. "Ich wusele meistens in der Küche 'rum, richte den Kuchen an und sehe zu, dass der Kaffee ans Laufen kommt", berichtet die agile Rentnerin mit einem Lächeln. Ein Blutspende-Termin ohne Berta Scheider ist kaum vorstellbar. Das weiß auch Kreisgeschäftsführer Rolf Braun, der bei der Verleihung der Ehrennadel betonte: "Sie sind aus dem Blutspendedienst in Hückeswagen nicht mehr wegzudenken."

Vor 58 Jahren trat Berta Scheider auf Initiative ihrer Brüder ins Rote Kreuz ein. 1961 half sie zum ersten Mal bei einer Blutspende der Firma Bêché und Grohs im Kolpinghaus mit. Das Blut der Spender wurde damals in dünnwandigen Glasflaschen aufgefangen. "Die mussten geschüttelt werden, damit das Blut nicht gerinnt", erinnert sich die Hückeswagenerin. Als die Plastikbeutel Einzug hielten und das Schütteln automatisiert wurde, blieb für die Helfer weniger zu tun. "Nur noch Manschetten anlegen wollte ich nicht, da bin ich in die Küche gegangen", erinnert sie sich.

Als gelernte Hauswirtschafterin geht ihr diese Arbeit bis heute leicht von der Hand. Dazu zählen das Einkaufen, Vorbereiten und Aufräumen. "Abends bin ich dann aber schon ganz schön geschafft", gesteht die 76-Jährige, die solange helfen möchte, wie die Gesundheit es zulässt.

In früheren Jahren fand der Blutspende-Termin in den Räumen der Gemeinschaftsgrundschule (der heutigen Löwen-Grundschule) an der Kölner Straße statt. "Wir haben noch das Spülwasser im Einkochtopf warm gemacht", erinnert sie sich. Für die Spender gab es damals ein Gedeck aus vier halben belegten Brötchen und einem Glas Cognac. "Das mit dem Cognac nahm aber irgendwann Überhand. Daher gibt es heute eine Tafel Schokolade für den Heimweg", erzählt Berta Scheider.

Ihre Kochkünste sind nicht nur den DRK-Mitgliedern bekannt, denen sie immer zur Altkleider-Sammelaktion ein Frühstück und ein warmes Mittagessen zubereitet. Auch die vier Enkeltöchter profitieren davon und wünschen sich bei Besuchen die beliebte Hausmannskost ihrer Oma. Zurzeit bekocht die 76-Jährige ihre schwangere Enkelin in Radevormwald, die sich schonen und viel liegen muss. Auch wenn für weitere Hobbys nur wenig Zeit bleibt, ist Berta Scheider außerdem Mitglied der Kolpingsfamilie und engagiert im Frauenkreis der kfd.

Selbst Unfälle halten die Rentnerin nicht von ihrem Einsatz ab. Beim Einkauf für einen Blutspende-Termin brach sich Berta Scheider das Handgelenk und musste operiert werden. Nur eine Woche später stand sie beim nächsten Termin wieder in der Küche und dirigierte die Helfer. So viel Engagement muss belohnt werden. Da sind sich nicht nur die DRK-Mitglieder einig.

(heka)
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