Hückeswagen Die Hückeswagener sind stolz auf "ihren" Minister

Bereits vor Peter Biesenbach hatte es einen Landtagsabgeordneten aus Hückeswagen gegeben: Paul Günther, ebenfalls CDU und Bürgermeister der Schloss-Stadt in den Jahren 1946 bis 1954, gehörte dem NRW-Parlament von 1948 bis 1962 an.

 Zusammen mit seiner Frau Silvia Liebig-Preuten - hier am Wahlabend im Kreishaus - wird Biesenbach auch weiterhin in Hückeswagen einkaufen und ausgehen.

Zusammen mit seiner Frau Silvia Liebig-Preuten - hier am Wahlabend im Kreishaus - wird Biesenbach auch weiterhin in Hückeswagen einkaufen und ausgehen.

Foto: Büllesbach (Archiv)

Auch einen Bundestagsabgeordneten konnte Hückeswagen mit Jörg von Polheim (Januar 2012 bis Oktober 2013) bereits stellen. Einen Minister aus der Schloss-Stadt gab es bis vor fünf Wochen jedoch noch nicht - bis eben Peter Biesenbach am 30. Juni von Ministerpräsident Armin Laschet die Ernennungsurkunde überreicht bekam. Damit ging für den 69-Jährigen ein Traum in Erfüllung - und viele Hückeswagener waren stolz. Hatte es doch einer der ihren auf den Chefsessel eines Ministeriums gebracht.

Diesen Stolz erlebt Biesenbach seither häufig, wenn er in seiner Heimatstadt auf die Straße geht. "Ich habe gar nicht gewusst, dass mich so viele Menschen hier kennen", sagt er im Gespräch mit unserer Redaktion. Gehe er etwa ins Eiscafé, würden ihn selbst Menschen, die er gar nicht kenne, unterwegs ansprechen und ihm gratulieren. "Was ich auch sehr schön finde: Ich merke am Lächeln der Menschen, wo ich einkaufe - etwa im Rewe oder im Blumenladen -, dass sich etwas verändert hat", erzählt Biesenbach. "Ihr Lächeln ist strahlender geworden."

Dass er in der Schloss-Stadt jetzt intensiv registriert werde, freue ihn natürlich. "Es ist toll, wenn es für die Hückeswagener einen Grund gibt, auf einen anderen Hückeswagener stolz zu sein", unterstreicht er. Für ihn sei das aber auch eine Verpflichtung, dem weiter zu entsprechen.

Es war immer der große politische Traum des Juristen gewesen, Justizminister zu werden. Jetzt ist er Realität geworden, nachdem er am 13. März 2012 noch zerplatzt war. Damals hatte CDU-Spitzenkandidat Dr. Norbert Röttgen die Landtagswahl verloren, dabei war der Hückeswagener im Fall eines Wahlsiegs für das Ministeramt vorgesehen.

Mit fünfjähriger Verspätung hat es nun geklappt. Doch zum Leben seines Traums bleibt Peter Biesenbach keine Zeit, "zum Genießen schonmal gar nicht", stellt er klar. Dennoch sei es schön, jetzt als Minister Entscheidungen in die Richtung beeinflussen zu können, "wie ich sie gerne hätte".

Seine Frau Silvia Liebig-Preuten hat Verständnis dafür, dass Biesenbach - obwohl mit 69 Jahren eigentlich längst im Rentenalter - seinen Traum verwirklicht. "Meine Frau trägt das mit", versichert er. Immerhin bleibt dem Ehepaar aber noch weiterhin Zeit für sich. "Die Woche ist etwas enger geworden, aber das Wochenende ist ähnlich wie vorher", bestätigt der Politiker. "Wir sind zwar enger getaktet, aber es bleibt immer noch Zeit für uns."

Und so werden die Hückeswagener "ihren" Peter Biesenbach und seine Ehefrau weiterhin etwa beim Einkaufen in der Stadt, im Eiscafé, im Kultur-Haus Zach oder radelnd auf dem Radweg erleben.

(büba)
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