Hückeswagen Die internationale Klasse ist genehmigt

Hückeswagen · An der Hauptschule kann bald eine internationale Klasse für die Kinder von Flüchtligen eingerichtet werden. Einem Antrag der Schulleitung stimmte die Bezirksregierung Köln jetzt zu. Seit Dienstag ist die halbe Stelle ausgeschrieben.

Hückeswagen: Die internationale Klasse ist genehmigt
Foto: D�rner, Hans

Schon im Mai hatte die Stadt sie beantragt, in dieser Woche hat die Bezirksregierung sie nun genehmigt: In Hückeswagen kann jetzt mit finanzieller Förderung des Landes eine internationale Klasse eingerichtet werden. Das berichtete Michael Kirch von der Stadtverwaltung am Dienstagabend im Schulausschuss. In dieser Klasse sollen schulpflichtige Flüchtlingskinder aller in der Stadt lebenden Nationen gemeinsam unterrichtet werden. Angesiedelt wird sie in der Hauptschule an der Weststraße.

Bei dem Unterricht in der internationalen Klasse geht es vorrangig darum, den Schülerinnen und Schülern die deutsche Sprache beizubringen, so dass sie in die Lage versetzt werden, später dem regulären Schulunterricht zu folgen. "Denn das Ziel ist in jedem Fall, Kinder und Jugendliche nach dieser Vorbereitungszeit in Regelklassen an den örtlichen Schulen zu integrieren", betonte Kirch. Das setzt jedoch ausreichende Sprachkenntnisse voraus. Die meisten Flüchtlingskinder, die derzeit in Hückeswagen leben, sprechen kein oder kaum Deutsch. Der Bedarf für eine internationale Klasse ist also gegeben und wächst von Woche zu Woche weiter. "Wir wollen sie schnellstmöglich in Betrieb nehmen", sagte Kirch.

Wann das der Fall sein wird, ist noch offen. Die Lehrer-Stelle dafür kann laut Bezirksregierung zum 1. Februar ausgeschrieben werden. Abzuwarten ist, ob sich Bewerber dafür melden, denn landesweit ist wegen des Flüchtlingszustroms die Nachfrage nach Pädagogen speziell für den Deutschunterricht groß.

"Wir hoffen, dass wir sie besetzt bekommen", sagte Gerd Püschel, Schulleiter der Montanusschule, gestern auf Anfrage unserer Redaktion. Bis zum 18. November können sich Interessierte auf die Ausschreibung melden. Ziel ist es, dass die internationale Klasse mit Beginn des zweiten Schulhalbjahres ihren Unterricht aufnehmen kann.

Das Konzept ist einfach: "Wir müssen sehen, dass die Kinder in erster Linie eine sprachliche Grundlage bekommen, um sich hier verständigen zu können", erläuterte Püschel. Erst danach werde es ans Schreiben gehen - die Kinder aus dem arabischen Raum beherrschen in der Regel nur die arabische Schrift, nicht aber die lateinische.

Die Kinder werden dabei individuell von dem neu eingestellten Lehrer betreut, da sie aus fünf unterschiedlichen Jahrgängen stammen. "Das fünfte Schuljahr hat nunmal andere Ansprüche als das neunte", sagte der Schulleiter. Vorgesehen ist aber, dass sie nicht die ganze Zeit in der internationalen Klasse unterrichtet werden. Gedacht ist daran, die Hälfte der wöchentlichen Unterrichtsstunden, also etwa 15/16, dort zu verbringen und die übrige Zeit in die jeweilige Hauptschulklasse zu gehen. Dort sollen sie dann am normalen Unterricht teilnehmen, wie etwa Sport, Textil oder Wahlpflichtunterricht, der etwa den technischen Bereich umfasst. "Sie sollen dadurch auch einen Anschluss an die normalen Klassen und die Schüler dort bekommen", sagte Püschel.

Nach und nach soll der Unterricht in der internationalen Klasse - je nach Fortschritt des jeweiligen Schülers - weniger werden, so dass der Anteil am Unterricht in der normalen Klasse steigt. "Manche Kinder lernen schnell, andere tun sich nicht ganz so leicht", hat Püschel festgestellt.

(bn)
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