Hückeswagen Die Verantwortung gemeinsam tragen

Hückeswagen · Gut besucht war der Neujahrsempfang am Sonntag im Heimatmuseum, zu dem alle Bürger eingeladen waren.

 Schwung brachte der Chor "Joyful Gospels" in den Neujahrsempfang.

Schwung brachte der Chor "Joyful Gospels" in den Neujahrsempfang.

Foto: Moll

Erst vor einer Woche, beim Brand in einem Mehrfamilienhaus auf dem Fürstenberg, zeigte sich wieder einmal die gute Zusammenarbeit der Rettungskräfte der verschiedenen Organisationen, wie auch die Hilfsbereitschaft und der Zusammenhalt der Bürger in der Stadt. Nachbarn öffneten spontan ihr Haus, um die ärztliche Versorgung der Betroffenen sicherzustellen, oder kochten Tee und Kaffee für die Helfer. "Das ist Verantwortung übernehmen, wenn wir ganz selbstverständlich das tun, was uns vor die Füße gelegt wird und was in unserer Macht steht", sagte Dietmar Persian am Sonntag beim Neujahrsempfang im Heimatmuseum. Dieses aktuelle Ereignis führte der Bürgermeister am Ende seiner Neujahrsansprache als Beispiel der guten Gemeinschaft in der Stadt auf. "Wir haben erlebt, dass wir uns in Hückeswagen aufeinander verlassen können", fügte er hinzu.

Über 100 Bürger und Vertreter aus Sport- und Kulturvereinen sowie der Kirchengemeinden und politischen Parteien waren der Einladung ins Heimatmuseum gefolgt und lauschten aufmerksam der Rede, die gar nicht so positiv begann, wie sie endete: "Gut, dass 2016 endlich vorbei ist." Diese Aussage habe Persian um den Jahreswechsel oft gehört. Er selbst könne diesen Satz jedoch nicht unterstreichen. "Ich habe persönlich 2016 als sehr positiv erlebt. Und auch in Hückeswagen sind wir gut vorangekommen", sagte das Stadtoberhaupt. Damit sprach er unter anderem die Wohnungs- und Gewerbeflächenentwicklung an, aber auch die Integration von Flüchtlingen. Negative Zukunftsprognosen, wie die finanzielle Situation, blieben nicht unerwähnt. "Es muss uns alle sehr unruhig machen, wenn die Stadt auch in 2017 wieder in Millionenhöhe mehr ausgeben muss, als sie einnimmt. Damit hinterlassen wir der nächsten Generation eine schwere Hypothek", sagte Persian und lud gleich zur öffentlichen Infoveranstaltung zum Haushalt ein.

Pastor Holger Heiden von der ev.-freikirchlichen Gemeinde Kreuzkirche brachte symbolisch einen Stein in Herzform mit. Schon vor 2500 Jahren hielt der Prophet Hesekiel den Menschen für so hartherzig, dass dieser ein neues Herz und einen neuen Geist bekommen müsse. "Angst um die eigene Existenz, die Zukunft und vor dem Fremden härtet Herzen ab", sagte der Pastor und ermutigte damit nicht nur die Kommunalpolitiker zu neuem Mitgefühl, Mut, Fantasie und einen wachen Geist, um neue Perspektiven zu schaffen und sich nicht mit dem Ist-Zustand zufriedenzugeben.

Schwung in den Neujahrsempfang brachte der Chor "Joyful Gospels" mit einem afrikanischen Repertoire samt Trommeleinlagen und Choreografien.

(RP)
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