Hückeswagen Dierl bekommt modernen Spielplatz

Hückeswagen · Dank des Engagements von zwei Müttern sind fast 7000 Euro zusammengekommen, mit denen der Spielplatz jetzt neue Geräte bekommt. Bürgermeister Dietmar Persian: "Wenn man nicht nur meckert, sondern anpackt, bewegt sich was!"

 Der Spielplatz auf dem Dierl bekommt ein völlig neues und modernes Aussehen: Claudia Bauer geht gerne dort mit ihren Söhnen Luis (l.) und Leander zum Spielen.

Der Spielplatz auf dem Dierl bekommt ein völlig neues und modernes Aussehen: Claudia Bauer geht gerne dort mit ihren Söhnen Luis (l.) und Leander zum Spielen.

Foto: nico hertgen (archiv)

Am Dierl wird sich schon bald was tun: Der dortige Spielplatz bekommt ein ganz neues Gesicht. Etwa 1000 Quadratmeter Grünfläche gibt es dort, aber irgendwie fehlte dem Spielplatz neben dem großen Klettergerüst und dem Sandkasten noch ein wenig der letzte Schliff. Das wird sich bald ändern. Dem Engagement von Claudia Bauer und Babett Küpper sei Dank. Die beiden Mütter haben sich im August im Vorfeld des Spielplatzfestes kennengelernt und spontan entschieden, dass der Spielplatz auch Geräte für kleinere Kinder brauche. In Zeiten des Haushaltssicherungskonzeptes war von der Stadt, die für die Spielplätze in Hückeswagen zuständig ist, nichts zu holen. Es war also Eigeninitiative gefragt. Und die trug nun Früchte: Gestern wurde die letzte Geldspende von der Firma "Alben & Mehr" in Höhe von 450 Euro an Bürgermeister Dietmar Persian übergeben. Insgesamt sind in den vergangenen zwei Monaten fast 7000 Euro zusammengekommen.

"Wir haben bei den ,Hückeswagener Sammlertagen' eine Tombola veranstaltet, deren Reinerlös für den Spielplatz am Dierl gespendet werden soll. Unsere Jugendlichen haben den Losstand betrieben und die Gäste explizit darauf hingewiesen, dass der Erlös für einen guten Zweck in der Stadt ist", sagte Yvonne Wagner von "Alben & Mehr". 300 Euro kamen aus Einzelspenden von Hückeswagener Bürgern zusammen. Dazu kommen 1350 Euro vom Spielplatzfest, bei dem auch Persian als Kuchenverkäufer präsent war. 1000 weitere Euro wurden vom Getränkehersteller Fanta gesponsert. "Wir haben bei deren Spielplatz-Initiative mitgemacht. Das war ein Angebot im Internet, bei dem man per Klick-Abstimmung seinem Spielplatz eine lukrative Geldspende verschaffen konnte", sagte Bauer, die seinerzeit Bürgermeister Persian per Facebook-Nachricht überhaupt erst auf den Spielplatz-Notstand am Dierl aufmerksam gemacht hatte.

Der restliche Betrag sei im Grunde genommen Realschul-Sekretärin Astrid Gerhardus zu verdanken, ergänzte Küpper: "Ich habe damals Plakate für das Spielplatzfest auch in der Realschule aufgehängt. In diesem Zusammenhang erzählte mir Frau Gerhardus von der Stiftung 'Ein Herz für Kinder'. Ich habe denen dann einfach eine Mail geschickt und unser Problem geschildert." Die Antwort kam in einem kleinen Briefumschlag: "Da waren zwei Aufkleber drin, und ich habe schon mit einem freundlichen Ablehnungsbrief gerechnet. Aber dann stand da tatsächlich drin, dass die Stiftung 3800 Euro geben würde", freut sich die Mutter von zwei Kindern noch heute.

Mit den etwa 7000 Euro werden nun ein Gurtsteg, eine sogenannte "Spinner Bowl" - eine Art Wippe für ein einzelnes Kind - und eine Kautschukeinfassung für den Sandkasten angeschafft. Damit wird der Sandkasten nicht nur optisch schöner, sondern auch sicherer. "Mit dem Geld sind die Materialkosten gedeckt, die Montage wird über den Bauhof laufen", sagte Persian gestern und betonte einmal mehr, wie sehr ihn dieses Bürgerengagement freue. "Hier wurde nicht nur über Zustände gemeckert, sondern die Initiative ergriffen. Und wenn man das mal macht, dann bewegt man auch was. Es ist das Gemeinsame, der Zusammenhalt unter den Bürgern, der mir bei diesem Projekt am meisten Spaß bereitet hat!"

Ebenfalls sehr gefreut hat sich das Stadtoberhaupt darüber, dass nicht nur Anwohner vom Dierl aktiv geworden sind. "Es haben ja auch viele Firmen aus der Stadt geholfen, und beim Spielplatzfest waren auch viele Bürger aus anderen Stadtteilen dabei." Das sei ein wunderschönes Beispiel für gelebtes Bürgerengagement, sagte Persian.

(wow)
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