Hückeswagen DLRG zeigt Flagge beim "Rä-Te-Ma-Teng"
Hückeswagen · Premiere heute Nachmittag: Als "Super-Retter bei jedem Wetter" nimmt der Ortsverein der DLRG mit einer Fußgruppe erstmals am Rosenmontagsumzug der Kolpingsfamilie teil. Dem Motto "Wasser" bleibt die DLRG dabei treu.
Auf neues und daher ungewöhnliches Terrain begeben sich die örtlichen Lebensretter. Mit Latzhosen, Schwimmflossen und roten Schirmmützen - angelehnt an "Super Mario" aus dem populären Videospiel - machen sich die DLRG-Mitglieder heute im Karnevalszug auf ihre Runden durch die Stadt. Dafür wurde in den vergangenen Wochen kräftig an den Kostümen gebastelt, Kamelle gekauft und die beiden Bollerwagen für Proviant und Nachschub dekoriert.
"Ziel ist es, dass die DLRG in der Stadt präsent ist", erläutert der Vorsitzende Adrian Borner. "Wir möchten damit ein Zeichen für Hückeswagen setzen, zumal wir von der Kolpingsfamilie erfahren haben, dass immer weniger Gruppen beim Rosenmontagszug mitgehen."
Ihrem gewohnten Element, dem Wasser, bleiben die 17 Jecken aus den eigenen Vereinsreihen treu - deutlich zu erkennen an den roten, laminierten Flossenattrappen mit Schwimmhäuten über den Schuhen. Die erste Kostümprobe auf der Wache hatte es auch gleich in sich: "Wie läuft man denn mit den Dingern?", fragten sich die Probanden auf ihrem Weg zum Ufer der Bever-Talsperre, wo sie sich für ein Gruppenfoto aufstellten.
Mit Karneval hatte der Verein der Lebensretter bisher wenig zu tun. "Wir hatten immer einen Stand bei der großen Karnevalsparty des Stadtsportverbands in der Mehrzweckhalle", erinnert sich Susanne Fleckner. Seit die Party nicht mehr organisiert wird, ist auch die DLRG nicht mehr im Karneval aktiv. Das soll sich nun ändern. "Wir werden jetzt erst einmal den Zug mit unserer Teilnahme beleben", sagt Borner, der einen weiteren Auftritt im kommenden Jahr nicht ausschließt.
Wie bei jeder gut geplanten DLRG-Veranstaltung hat sich auch für die Umzugsteilnahme ein Orga-Team gebildet: Susanne Fleckner, Enno Bohmfalk, Denise Weyer und Jonathan Schütte nahmen gemeinsam das Ruder in die Hand. Mit dem Privatwagen ging es nach Leverkusen, um Wurfmaterial zu besorgen. "Der Wagen war vom Fußraum bis zum Dach beladen", berichtet Bohmfalk. Bezahlt werden die Süßigkeiten und Kostüme aus der eigenen Tasche. Ein teurer Spaß, wie die Teilnehmer feststellen mussten: "Wir hatten schon einheitliche Kostüme bestellt, dann aber wieder zurückgeschickt, weil nicht mehr genug Geld für Kamelle übriggeblieben war", verrät Julia Sieberg.
Den Lebensretter ist klar, was den Kindern wichtig ist: Süßkram. Enttäuschen möchte die DLRG besonders die Kinder aus den eigenen Schwimmkursen nicht, die mit offenen Händen und Tüten am Straßenrand stehen. "Die erwarten das doch von uns, dass sie was kriegen", ist sich der Vorsitzende sicher. Als Kostüme werden nun vorübergehend die Schwimmanzüge für die Wasserrettungsübungen zweckentfremdet und mit DLRG-Emblemen bestückt. So bleibt mehr Geld für Kaubonbons, süßen Speck und Popcorn übrig.
Schon die Vorbereitung auf die "fünfte Jahreszeit" brachte den jecken Wasserrettern viel Spaß. Im Partykeller eines Mitglieds wurde gewerkelt - bei bestellter Pizza, drehender Discokugel und kölscher Karnevalsmusik. "Viele von uns hören seit Monaten nichts anderes mehr", erzählt Borner lachend. Besonders engagiert ist die Vereinsjugend: "Hauptsache Spaß haben", lautet ihr Motto.
Bei diesem Einsatz und der großen Vorfreude kann die Premiere nur gut werden. Selbst Regen wird darauf keinen Einfluss haben, denn: Wasserscheu sind die Schwimmprofis nun wirklich nicht!