Hückeswagen Ein Harfen-Genuss für die Sinne

Hückeswagen · Nadia Birkenstock beherrscht die keltische Harfe wie kaum ein anderer. Die Solingerin überzeugte am Sonntagabend im Kultur-Haus Zach mit musikalischem Feingefühl, einer natürlichen Stimme und sympathischer Ausstrahlung.

 Als Virtuosin an der keltischen Harfe erwies sich am Sonntag die Künstlerin Nadia Birkenstock. Das Publikum im Kultur-Haus Zach war begeistert.

Als Virtuosin an der keltischen Harfe erwies sich am Sonntag die Künstlerin Nadia Birkenstock. Das Publikum im Kultur-Haus Zach war begeistert.

Foto: H. Karsten

Es waren Himmelsklänge, bei dem jeder Ton wie eine Perle glänzte. Gepaart mit farbigen Scheinwerferlicht-Akzenten, die sich in den Saiten des Instruments und den Pailletten am Kleid der Künstlerin spiegelten. Dazu kamen sympathisch eingefügte Anekdoten zu den Liedtexten und ein weicher Gesang. Das Konzert, das Harfenspielerin Nadia Birkenstock am Sonntagabend im Kultur-Haus Zach gab, war ein Genuss für die Sinne. Die Zuschauer ließen sich verzaubern und lauschten mit Wonne den Eigenkompositionen, wie auch den traditionellen schottischen und irischen Tunes. Der Künstlerin war ihr Ruf vorausgeeilt, gilt sie doch als führende Vertreterin der keltischen Harfe in Deutschland und Europa. Zahlreiche CDs und Videos sowie Auszeichnungen für ihre Produktionen belegen ihr Können an diesem Instrument.

Das Kultur-Haus ist für Solokünstler aufgrund der Größe bestens geeignet. "Das ist wirklich eine stilvolle Location. Wo hat man sonst schon eine Showtreppe?", zeigte sich Nadia Birkenstock begeistert, die sich auf der kleinen Bühne sichtlich wohl fühlte. Ihrer keltischen Harfe, wie auch der kleineren, tragbaren Variante des Instruments, entlockte sie viele gefühl- aber auch kraftvolle Töne. Das mehrmalige Nachstimmen der Naturdarm-Saiten nahm die Künstlerin dabei gerne in Kauf. "Die Seiten sind elastischer, daher kann der Ton besser geformt werden, und er erhält mehr Glanz", erläuterte sie in der Pause die Vorteile.

Alle 50 Stühle im Zuschauerraum waren besetzt. "Damit hätten wir gar nicht gerechnet", freute sich Detlef Bauer, der Vorsitzende des Trägervereins. Es zeige sich immer mehr, dass Veranstaltungen in Richtung Folkmusik eine Fangemeinde hätten und viele Zuschauer ansprächen.

Im Publikum saßen am Sonntag gleich mehrere Harfenspieler, wie Maximilian Treller aus Wuppertal. "Ich wusste vorher nicht, was mich erwartet. Es gefällt mir aber besonders gut, dass die Künstlerin nicht nur spielt, sondern auch etwas erzählt", sagte dessen Mutter Carmen Treller-Kellerhoff. Ihr Sohn ließ sich von der Künstlerin inspirieren. "Ich habe jetzt Lust, eigene Lieder zu schreiben", sagte der 14-Jährige.

Zuschauerin Ulrike Kollenberg hat sich in der Schweiz in das Instrument verliebt und spielt nun seit einem Jahr auf der kleineren Veeh-Harfe. Auch ihr gefiel das musikalische Programm. "Besonders mag ich die irischen Stücke und alles, was in diese Richtung geht", sagte die Wipperfürtherin.

"Harfenspieler sind selten, es werden aber immer mehr", berichtete Nadia Birkenstock. "Bei Harfenspielern denkt man an Menschen in selbst gebatikten Kleidern, die im Wald neben Farn und Moos sitzen und spielen", beschrieb sie ein Klischee. Von der Natur lässt sich die Musikerin aber tatsächlich zu neuen Kompositionen inspirieren, wenn sie im Wald, am Fluss oder am Fuß einer Burg die Saiten ihres Instruments zupft. Dabei entstehen neue Melodien voller Virtuosität, die verzaubern und berühren und eine entspannende Wirkung haben.

So entspannt und losgelöst erklang dann auch der kräftige Applaus des Publikums am Ende des Konzerts, der eine Zugabe von der Solistin forderte.

(heka)
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