Hückeswagen Eine Auszeit für die Angehörigen

Hückeswagen · Die Ökumenische Initiative erweitert ihr Angebot zur Betreuung Demenzkranker. Angesiedelt ist die Öku-Ini in Wipperfürth und Radevormwald, das Angebot für pflegende Angehörigen gilt aber auch für Hückeswagen.

"Alltagspause" heißt das Projekt der Ökumenischen Initiative Wipperfürth/Radevormwald, das Entlastung für die Angehörigen demenzkranker und pflegebedürftiger Menschen bringen soll. Das Team um Leiterin Britta Eschbach bietet von der stundenweisen Betreuung bis zur Nacht- und Urlaubsvertretung individuell abgestimmte Zeiten an. Der gemeinnützige Verein, der verschiedene Angebote in Wipperfürth, Radevormwald und Hückeswagen bietet, will das Projekt "Alltagspause", das es seit sechs Jahren gibt, künftig ausweiten.

Wie eine Betreuung aussehen kann und welche Kosten auf die Angehörigen zukommen, erläutern Anne Loth, Geschäftsführerin der Ökumenischen Initiative, und Britta Eschbach. Ziel des Angebots ist eine Entlastung für die Angehörigen. "Der Schwerpunkt der Arbeit ist die hauswirtschaftliche Hilfe", erläutert Britta Eschbach, examinierte Altenpflegerin und bis 2010 Leiterin der Caritas-Pflegestation. Bei der Ökumenischen Initiative ist sie neben dem Projekt "Alltagspause" auch für das Angebot "Rund ums Haus" zuständig.

Ob Bügeln, Waschen, Putzen, Kochen oder Einkaufen: Alles, was im Haushalt anfällt, erledigen die vier Mitarbeiterinnen der "Alltagspause", damit die pflegenden Angehörigen entlastet werden können. "Ganz wichtig ist uns aber, dass wir die pflegebedürftigen Menschen nach ihren Fähigkeiten mit in die Arbeit einbinden", betont die Leiterin. So koche sie etwa mit einer demenzkranken Dame, die Spaß am Kochen hat, gemeinsam.

Was genau die Helfer an Arbeiten erledigen sollen, werde mit der Familie in einem Gespräch im Einzelnen abgestimmt. Eschbach: Die größtmögliche Entlastung der Angehörigen, die oft bis zum Rand der Erschöpfung und darüber hinaus arbeiten würden, ehe sie sich Hilfe holten, sei das Ziel. Das gehe dann auch durchaus über die hauswirtschaftliche Hilfe hinaus, da sich häufig durch die gemeinsamen Tätigkeiten und die gemeinsam verbrachte Zeit intensive Kontakte ergeben würden.

"Die Mitarbeiter sind ausgebildet, sodass die Angehörigen in der Zeit das Haus verlassen und sich nicht um den Demenzkranken oder Pflegebedürftigen Gedanken machen müssten", betont die Leiterin. 19 Euro pro Stunde kostet diese Entlastung. "Das Betreuungsangebot ist durch die Bezirksregierung anerkannt und wird durch die Pflegekassen unterstützt", versichert Anne Loth.

Pflege oder medizinische Versorgung biete der Verein nicht an, betont die Geschäftsführerin der Öku-Ini. Die Nachfrage nach der Einzel-Betreuung von demenzkranken, pflegebedürftigen oder behinderten Menschen sei jedoch hoch. Deshalb sucht die Ökumenische Initiative auch noch Mitarbeiter auf 450- Euro-Basis für das Projekt.

(RP)
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