Hückeswagen Entscheidung über Schullandschaft naht

Hückeswagen · Das Büro Komplan hat den Bürgermeistern von Hückeswagen, Wipperfürth und Radevormwald Vorschläge für die Neugestaltung der Sekundarstufen-Landschaft im Nordkreis vorgetragen. Die Politik wird am 27. Oktober informiert.

 Für rund 2,5 Millionen Euro war die Erich-Kästner-Schule 2010/2011 saniert worden. Ob sie aber eine Zukunft hat, entscheidet sich in den nächsten Wochen.

Für rund 2,5 Millionen Euro war die Erich-Kästner-Schule 2010/2011 saniert worden. Ob sie aber eine Zukunft hat, entscheidet sich in den nächsten Wochen.

Foto: hdö

Es wird ernst. In den nächsten Wochen fallen einige wichtige Entscheidungen, die die Schullandschaft im oberbergischen Norden betreffen. Am Montag, 27. Oktober, wird das vom Kreis und den drei Städten beauftragte Büro Komplan aus Bochum seine Vorschläge vorstellen. Der Auftrag zu einem gemeinsamen Schulentwicklungsplan war erteilt worden, nachdem zu Jahresbeginn in Hückeswagen und Radevormwald die Einrichtung einer Sekundarschule gescheitert war und in der Nachbarstadt erstmals keine fünfte Klasse für die Hauptschule eingerichtet werden konnte. In Hückeswagen gingen dagegen zwei, wenn auch kleine Eingangsklassen an den Start.

Alle drei Kommunen hatten noch vor den Sommerferien beschlossen zu versuchen, eine gemeinsame Lösung für die Sekundarstufen (Jahrgänge fünf bis zwölf) zu finden.

Zu dem Treffen mit Komplan in neun Tagen im Radevormwalder Bürgerhaus sind die Schulausschuss- und die Fraktionsvorsitzenden aller drei Städte sowie deren Bürgermeister eingeladen. "Wir mussten den Kreis begrenzen und haben dies einvernehmlich getan. Nach der Vorstellung im kleinen Kreis kann die Politik beraten", sagte gestern Radevormwalds Bürgermeister Dr. Josef Korsten auf Anfrage der BM. Mit seinen Kollegen Dietmar Persian (Hückeswagen) und Michael von Rekowski (Wipperfürth) sei abgesprochen, die Vorschläge erst an diesem Tag bekanntzugeben. "Wir hatten aber bereits einen Termin mit Vertretern der Bezirksregierung", berichtete Korsten. Die hätten durchblicken lassen, dass sie - vorbehaltlich des formellen Verfahrens - alle Varianten mittragen könnten.

Bei den Grundschulen, die allerdings nicht Gegenstand der gemeinsamen Schullandschaft sind, sieht Dietmar Persian Hückeswagen gut aufgestellt. "Die Löwen-Grundschule macht eine tolle Entwicklung", lobte er den Verbund aus Katholischer und Gemeinschafts-Grundschule Kölner-Straße, der im August in sein zweites Schuljahr gestartet war.

Bei den Berufsschulen hat die Bezirksregierung bereits Fakten geschaffen, in dem die Schulen in Wermelskirchen und Wipperfürth zusammengefasst wurden und gemeinsam unter der Leitung von Sylvia Wimmershoff arbeiten.

"Bei den Förderschulen haben die Planer unsere Vorschläge, die wir im vergangenen Jahr erarbeitet haben, aufgegriffen", sagte Korsten. Das neue System laufe auf ein Verbundschulsystem mit Teilstandorten hinaus. Als Ziel wurde ausgegeben, so viele Standorte wie möglich zu erhalten, um den Förderschülern weite Wege zu ersparen. Das neue System muss kommen, da das Land kleinere Schulen schließen wird.

Knackpunkt ist die Sekundarstufe, für die Korsten ein zweistufiges Entscheidungsverfahren sieht: "In einem ersten Schritt müssen die Kommunalpolitiker der drei Städte für ihre jeweilige Kommunen entscheiden, ob sie mit einem gemeinsamen System einverstanden sind", erläuterte er. Die Kommunen, die dem zustimmen, können dann ihre gemeinsame Schullandschaft mit einer der Alternativen abstimmen. "Ziel ist es, dass bis zum Jahresende alle Eltern, Lehrern und Schülern wissen, welches Sekundarstufen-System sie in den nächsten Jahren erwarten können", betonen Korsten und Persian übereinstimmend.

Nächster Schritt, sagte Hückeswagens Bürgermeister, sei der gemeinsame Schulentwicklungsplan.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort