Erster Weltkrieg in Etaples Etaples wird zum Kriegsschauplatz

1914 konnte sich an der französischen Kanalküste zwischen Etaples und Boulogne die englische Etappe etablieren, die die Truppen im Feld mit immer mehr Soldaten und Material versorgte.

Im Laufe des Krieges sollte hier eine Vielzahl von Militärkrankenhäusern all diejenigen aufnehmen, die dem Grauen der Schützengräben mit Verstümmelungen oder Vergiftungen, mit Erkrankungen und psychischen Deformationen entronnen waren.

Für die Einwohner an der französischen Kanalküste sollte die anfängliche Ruhe nicht allzu lange währen: Sobald es neuere Waffentechnik den Deutschen erlaubte, setzten sie alles daran, die Nachschublinien des Feindes zu zerstören mitsamt den gewaltigen Reserven an Waffen und Munition sowie an Treibstoff und Gerät, die in der Stadt an der Canche lagerten. Die Folge: Etaples wurde zum Kriegsschauplatz.

Die Bewohner der späteren Hückeswagener Partnerstadt erlebten die Gräuel des Großen Krieges (Grande Guerre) ebenso wie Soldaten aus Australien, Neuseeland und Kanada, wie Truppen aus Südafrika und Indien, die über die Ozeane hierher in die idyllische Landschaft zwischen den Dünen und den Marschwiesen verschifft worden waren, und wie die Freiwilligen und die zwangsverpflichteten Kolonialsoldaten. Es traf Männer wie Frauen und nicht zu vergessen eine kleine Hilfstruppe, das Korps chinesischer Arbeiter: Es musste aufgrund eines britischen Abkommens mit China Schienen, Straßen und Brücken instandhalten - in einem von seiner Heimat weit entfernten Kontinent, dessen Kultur und jahrhundertealte Feindschaften diese Arbeiter nicht kannten.

Die Schicksale all dieser Menschen stehen hinter den Namen auf den Steinen des britischen Militärfriedhofs von Etaples.

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