Hückeswagen FaB will Feuerwehrhaus auf Bolzplatz

Hückeswagen · Die Ratsmehrheit von CDU, SPD, FDP und Grünen hat sich jüngst für den Neubau eines Feuerwehrhauses im Brunsbachtal ausgesprochen, die FaB favorisiert jedoch einen anderen Standort. Zudem wirft sie der Stadtverwaltung eine falsche Planung vor.

 Das neue Feuerwehrdomizil (rot) samt integrierter Rettungswache (gelb) sieht die FaB eher auf dem Bolzplatz angesiedelt. In unmittelbarer Nähe sind ihrer Ansicht nach auch Wohnhäuser und ein Spielplatz (blau) möglich.

Das neue Feuerwehrdomizil (rot) samt integrierter Rettungswache (gelb) sieht die FaB eher auf dem Bolzplatz angesiedelt. In unmittelbarer Nähe sind ihrer Ansicht nach auch Wohnhäuser und ein Spielplatz (blau) möglich.

Foto: google earth / Grafik: FaB

Der Bolzplatz unterhalb von Wiehagen, der jahre-, wenn nicht gar jahrzehntelang ein Schattendasein geführt hatte, ist derzeit in aller Munde. Die Stadtverwaltung will dort ein Neubaugebiet für Mehrfamilienhäuser mit günstigen Wohnungen etablieren (die BM berichtete), und nun fordern die Freien aktiven Bürger (FaB), dort den dringend notwendigen Neubau eines Feuerwehrhauses zu errichten. Fraktionsvorsitzende Brigitte Thiel stellt dazu eine alternative Planung vor - in Zusammenarbeit mit ihrem Mann Ralf, einem Brandamtsrat außer Dienst.

Unter den vier möglichen Standorten hatte das Planungsbüro zwei als geeignet befunden - den Bolzplatz und das Gelände an der Einfahrt zum Brunsbachtal neben dem großen Parkplatz (die BM berichtete). Vier Fraktionen möchten diesen Standort, wobei die Abstimmung in der Februar-Ratssitzung noch kein endgültiger Beschluss war. Zunächst soll im neu eingerichteten Arbeitskreis Feuerwehr weiter beraten werden, ehe im Rat eine Entscheidung getroffen wird.

Die FaB macht sich derweil für den Bolzplatz als neuen Standort stark. So sei die Fläche eben, weswegen bis auf die Ver- und Entsorgungsanschlüsse keine besonderen Erdarbeiten vorgenommen werden müssten, argumentiert Brigitte Thiel. Die Gebäude könnten zweieinhalbgeschossig ausgelegt und zudem so verteilt werden, dass sie zur Schallabsicherung dienen. Eine Rettungswache wäre - wie das Politik und Verwaltung wünschen - problemlos integrierbar. Auch würde nur die Hälfte des Bolzplatzes benötigt, womit Optionen für einen Spielplatz und eine Wohnbebauung erhalten blieben. "Jungen Familien von Angehörigen der Feuerwehr könnte ein Vorrang zur Anmietung von bezahlbarem Wohnraum eingeräumt werden", schreibt Thiel.

In den Erläuterungen zu ihrem Vorschlag kritisiert die FaB-Fraktionsvorsitzende die Stadtverwaltung und wirft ihr falsche Planungen vor: "Bisherige negative Aussagen der Verwaltung zum Grundstück Bolzplatz entbehren jeglicher konstruktiver Einschätzung." Das zeigten allein die planerische Darstellung und die darauf basierende Betrachtung sowie die Aussagen zum Grundstück und zur Größe/Lage des Feuerwehrgerätehauses. Dazu sagt Dieter Klewinghaus, Leiter des Regionalen Gebäudemanagements (RGM), auf Anfrage der BM: "Diesen Vorwurf kann ich nicht nachvollziehen." Zum einen seien vier Variaenten gegenübergestellt worden. Zum anderen habe das beauftragte Planungsbüro Erfahrungen mit solchen Untersuchungen.

Ebenso wenig verstehen kann Klewinghaus den Hinweis Thiels, dass der Bau eines Feuerwehrhauses auf dem Bolzplatz etwa drei Millionen Euro günstiger wäre; die Verwaltung geht von rund 6,6 Millionen Euro aus. "Das ist natürlich erst einmal eine Kostenschätzung des Ingenieurbüros", sagt der RGM-Leiter. "Aber es entschließt sich mir nicht, warum der Standort Bolzplatz nur halb so teuer sein sollte."

Die FaB regt an, auf dem Grundstück des jetzigen Feuerwehrhauses durch eine Wohnungsbaugesellschaft günstige Wohnungen errichten zu lassen. Dazu sagt Klewinghaus: "Wir überlegen, was wir später mit dem Grundstück machen. Noch gibt es keine konkreten Pläne." Und zu dem Vorschlag der FaB, auf dem Grundstück im Brunsbachtal Wohnhäuser zu errichten, sagt er: "Auch dafür müssten wir erst einmal einen Bebauungsplan aufstellen." Ob jedoch unmittelbar an der Bundesstraße Wohnhäuser gebaut werden, sei eher zweifelhaft.

(büba)
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