Hückeswagen Ferienspaß-Kinder erkunden das Innere der Bever-Staumauer

Hückeswagen · Es geht immer tiefer und tiefer hinab in die Staumauer der Bever-Talsperre. Und es wird kälter. "Gut, dass Ihr Eure Jacken mit dabei habt", sagt Constanze Werth vom Ortsverband der Grünen zu den 18 Kindern. Der bietet seit einigen Jahren Ferienspaß-Aktionen an. Ins innere des Beverdamms geht es am Dienstagmorgen aber zum ersten Mal.

 Patrizia Apostolides (r.) vom Naturgut Ophoven führte die Gruppe gestern Morgen durch die Staumauer des Beverdamms.

Patrizia Apostolides (r.) vom Naturgut Ophoven führte die Gruppe gestern Morgen durch die Staumauer des Beverdamms.

Foto: Jürgen Moll

Voran geht Patrizia Apostolides vom Naturgut Ophoven, die die Gruppe durch den Kontrollgang der Staumauer führt. Ein großes tragbares Licht hat sie dabei. Aber in der Staumauer gibt es auch Lampen. An einigen Stellen tropft es, und aus der Wand ragt ein rotes Rohr. "Wofür ist das?", fragt ein Kind. "Im Notfall kann man dort hinein ein Material einführen, dass dann zusätzlich für Dichtigkeit sorgt", erläutert Apostolides. "Es gibt hier mehrere Dichtungssysteme, aber trotzdem ist die Mauer nie ganz dicht."

Erweitert wurde die Bever-Talsperre 1935 bis 1938, genutzt wird sie für den Hochwasserschutz und die Niedrigwasseraufhöhung. "Bis ins 20. Jahrhundert hinein hatten Hochwasser viel Schaden angerichtet", sagt Apostolides. Auf der Wasserseite besteht der Damm aus verschiedenen Lehmschichten, auf der Luftseite aus einem Sand-Kiesgemisch.

2005 ging die Wasserkraftanlage in Betrieb. Auch die schaut sich die Gruppe an. In dem Maschinenraum ist es sehr laut. Die Kinder halten sich die Ohren zu. "Pro Jahr können die beiden Turbinen etwa zwei Millionen Kilowattstunden Strom erzeugen", erklärt Apostolides. "Das heißt, damit können 430 Vier-Personen-Haushalte versorgt werden." Der Strom wird schließlich ins Netz der Bergischen Energie- und Wasser-GmbH (BEW) eingespeist.

Nach der Erkundung der Staumauer und des Maschinenraums geht es für die Kinder auf den Wasserspielplatz unterhalb des Damms, wo sie aus Knete und Holz kleine Wasserräder bauen und ein Rinnensystem aus Holz- und Stahlelementen basteln. "So lernen sie spielerisch, dass Wasser viel Kraft hat und es immer abwärts fließt", sagt Apostolides.

Max ist fleißig dabei, das Rinnensystem mit seinem Team anzulegen. Dem Siebenjährigen hat besonders die Führung durch den Kontrollgang gefallen. "Ich habe immer gedacht, dass da viel mehr Wasser durchläuft. Aber das ist ja gar nicht so", sagt er. "Ein bisschen gruselig fand ich es dort aber auch." Und Alexandra (9) versichert: "Ich hatte keine Angst. Da gibt es ja keine Monster."

Info Das Naturgut Ophoven und der Wupperverband bieten kostenfreie Führungen durch die Staumauern von Bever- und Großer Dhünn-Talsperre für Schulklassen an. Infos: Tel. 02171 7349944.

(eler)
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