Hückeswagen Feuerwehr rät: Rauchmelder installieren

Hückeswagen · Stadtbrandinspektor Karsten Binder appelliert zum Rauchmeldertag am 13. Juni, die wichtigen Lebensretter in jedem Haus und in jeder Wohnung anzubringen. Während die Kinder gut geschult sind, haben Eltern noch Nachholbedarf.

 Nach einem Kellerbrand im Mai 2012 ließ Familie Weyer im ganzen Haus Rauchmelder anbringen. Heike Weyer kann zudem auf einem Monitor sehen, welcher Melder in welcher Etage Alarm ausgelöst hat. Stadtbrandinspektor Karsten Binder appelliert auch in diesem Jahr zum Rauchmeldertag 2014, die wichtigen Geräte in jedem Haus und in jeder Wohnung zu installieren.

Nach einem Kellerbrand im Mai 2012 ließ Familie Weyer im ganzen Haus Rauchmelder anbringen. Heike Weyer kann zudem auf einem Monitor sehen, welcher Melder in welcher Etage Alarm ausgelöst hat. Stadtbrandinspektor Karsten Binder appelliert auch in diesem Jahr zum Rauchmeldertag 2014, die wichtigen Geräte in jedem Haus und in jeder Wohnung zu installieren.

Foto: Jürgen Moll

Die dramatischen Ereignisse im Haus der Hückeswagener Familie Weyer an der Weierbachstraße am 30. Mai 2012 gehen Stadtbrandinspektor Karsten Binder so schnell nicht aus dem Kopf. "Kabelbrand im Keller" lautete die Alarmierung. "Den Brand haben wir nur bemerkt, weil mein Sohn ausnahmsweise nach dem Kindergarten den Fernseher anmachen durfte. Der hat dann einen Fehler beim Antennen-Kabel angezeigt", berichtete Heike Weyer im März 2013 der BM. Als ihr älterer Sohn nachschauen wollte, kam ihm der Qualm schon entgegen.

Was wäre passiert, wenn die Kabel nachts in Brand geraten wären? Rauchmelder hatte die Familie noch nicht. Das hat sich mittlerweile geändert. Darauf wollen Karsten Binder und seine Kollegen besonders hinweisen, wenn am Freitag, 13. Juni, Rauchmeldertag ist. "Rauchmelder retten Leben", sagt Binder. "Sie warnen vor Rauch, können aber keinen Brand vorhersagen." Vor allem nachts, wenn sich die Nase nicht als gutes Riechorgan erweist und Rauch schneller ist als Feuer, seien Rauchmelder wichtig. "Die Menschen werden bewusstlos durch einen gefährlichen und giftigen Rauchgascocktail", warnt Binder.

Ob Stickstoffe oder CO2 - "die Bewohner kriegen davon nichts mehr mit. Der Rauch ist thermisch, die Wärme steigt nach oben unter die Decke, deshalb sollte der Rauchmelder mittig am höchsten Punkt angebracht werden", sagt Binder. Wenn der Stadtbrandinspektor einen Termin im Kindergarten hat, fragt er den Nachwuchs immer, ob es Rauchmelder in den Häusern und Wohnungen gibt. "Erstaunlich ist, dass die Kinder oft besser geschult sind als die Eltern", sagt Binder. Viele Mädchen und Jungen hätten Rauchmelder in ihren Kinderzimmern hängen, viele Eltern seien aber nicht geschützt. Das sei wie beim Fahrradfahren. Da hätten die Kinder immer einen Helm auf, Mütter und Väter aber oft nicht. "Das ist nicht vorbildlich", meint Binder.

Er wolle nicht mit dem erhobenen Zeigefinger drohen, Eltern müssten selbst wissen, wie sie ihre Kinder und sich selbst schützen, aber Fakt sei, dass Rauchmelder in Neubauten seit Frühjahr 2013 Pflicht sind. Die Übergangsfrist laufe bis Ende 2016, dann müssten alle Häuser und Wohnungen flächendeckend mit Rauchmeldern ausgestattet sein. Der Stadtbrandinspektor erinnert sich an zwei oder drei Einsätze 2013, bei dem der Rauchmelder anschlug, es sich aber um Fehlalarme handelte. Künftige Aufgabe müsse es sein, den Disponenten in der Kreisleitstelle, wo der Alarm eingeht, zu schulen, um bei einer Rauchmelderalarmierung die richtigen Fragen zu stellen. "Es ist ein Unterschied, ob wir eine kleine Einheit schicken oder den ganzen Löschzug. Das ist ein erheblicher Kostenfaktor", sagt Binder.

Er hofft auf die Vernunft der Hückeswagener, Rauchmelder anzubringen. Beim Feuer an der Weierbachstraße sei nur durch großes Glück Schlimmeres verhindert worden. Sein Tipp: Rauchmelder gehören auf jeden Fall ins Schlafzimmer. Außerdem sollten die Wege nach draußen gesichert werden. "Prinzipiell ist aber jedes Haus und jede Wohnung sehr individuell. Mittlerweile gibt es funkvernetzte Rauchmelder über Draht oder Batterie, da reicht oft ein Melder auf jeder Etage", sagt Binder. Wichtig beim Kauf: auf das VDS-Prüfzeichen achten, ein "Q" steht für eine erweiterte Qualitätsprüfung. "Und man sollte darauf achten, dass Rauchmelder nicht 20 Jahre an der Decke hängen ohne Kontrolle. "Die Sensoren können durch Staub und andere Partikel zugesetzt werden, maximal nach zehn Jahren sollte man einen Rauchmelder erneuern. Die Batterien halten im Schnitt bis zu anderthalb Jahre", sagt Binder. Der Bürger sei selbst in der Verantwortung, für seine eigene Sicherheit zu sorgen.

Kontakt Karsten Binder hilft bei Fragen und gibt Tipps: Tel. 88-215.

(RP)
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