Hückeswagen Feuerwehr-Tipps zum richtigen Umgang mit Kerzen

Hückeswagen · Knapp zwei Jahre ist das tragische Unglück mit einer Toten her: Am 3. Januar 2012 starb eine 75-jährige Hückeswagenerin aus Reinsbach bei einem Schwelbrand, nachdem ein Adventskranz in Flammen aufgegangen war.

Noch hat es in der Adventszeit in der Schloss-Stadt keinen Feuerwehreinsatz gegeben, weil eine heruntergebrannte Kerze einen Adventskranz oder eine Gardine in Brand setzte. Und Stadtbrandinspektor Karsten Binder hofft, dass seinen Kameraden und ihm ein solcher Einsatz auch erspart bleiben wird. Der Wehrchef hat daher für die Hückeswagener ein paar Ratschläge parat, damit der stimmungsvolle Advent oder das besinnliche Weihnachtsfest nicht in einer Feuerkatastrophe endet.

"In nicht wenigen Haushalten hält derzeit weihnachtliche Dekoration Einzug", zitiert Binder einen Ratgeber des Verbands der Feuerwehren in NRW. Tannenzweige, Tischdecken, Holzfiguren und Kerzen sorgten nicht nur für gemütliche Festtagsstimmung, sondern, falsch genutzt, auch für eine Menge Zündstoff in den heimischen vier Wänden. Daher sollten etwa auf echte Kerzen im Weihnachtsbaum verzichtet werden, denn sie erhöhen die Brandgefahr. Schließlich trockne Tannengrün schnell aus.

"Elektrische Lichterketten sind um ein hohes Maß sicherer als Kerzen", heißt es in dem Ratgeber. Es sollten aber nur Artikel mit dem VDE-Symbol (Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik) gekauft und auf eine Überlastung der Steckdosen und Verlängerungskabel geachtet werden.

Wenn doch im Christbaum oder auf dem Adventskranz echte Kerzen brennen, sollte man sie niemals unbeaufsichtigt lassen. "Unachtsamkeit ist Brandursache Nummer eins", betont Binder. Er rät dazu, die Kerzen zu löschen, wenn ein Raum verlassen wird und dass sie möglichst an einem Ort brennen, den Kinder nicht erreichen können. Auch sollte man nicht warten, bis die Kerzen heruntergebrannt sind.

Vermieden werden sollten zudem brennbare Unterlagen oder Materialen in der näheren Umgebung von brennenden Kerzen, wie Gardinen, Papierservietten oder Geschenkpapier. Auch starke Zugluft kann gefährlich sein.

Der Stadtbrandinspektor rät, Wasser im Eimer oder der Gießkanne in der Nähe zu haben. Optimal seien ein Feuerlöscher oder das Löschspray. Alles sollte im Brandfall schnell erreichbar sein.

Zudem bricht Binder erneut die Lanze für Rauchmelder, "denn diese sind Lebensretter". Richtig angebracht warnen sie rechtzeitig vor einem Feuer in der Wohnung. Denn im Schlaf schaltet der Mensch einen Teil seiner Sinne ab, so etwa das Riechen. Die Folge: Der Brandrauch bleibt im Schlaf unbemerkt. Im Fall der 75-Jährigen, die vor knapp zwei Jahren bei dem Brand in Reinsbach starb, waren keine Rauchmelder in der Wohnung angebracht.

Sollte der Weihnachtsbaum oder das Adventsgesteck das Zimmer trotz aller Sicherheitsmaßnahmen in Brand gesteckt haben, sollte niemand den Helden spielen. Der Wehrchef empfiehlt, nur Löschversuche zu unternehmen, bei denen sich niemand selbst gefährdet. Ansonsten gelte, die Tür zum Raum, in dem das Feuer wütet, zu schließen. So wird vermieden, dass weiterer Sauerstoff die Flammen anfachen kann. Dann sollte das Gebäude so schnell wie möglich verlassen und die Feuerwehr über den Notruf 112 alarmiert werden.

(büba)
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