Hückeswagen Folk mal mitreißend, mal gefühlvoll

Hückeswagen · Die Musik weckte Erinnerungen bei den Besuchern im Forum, die schon einmal in Irland waren. Das Irish-Folk Duo "Woodwind & Steel" nahm am Freitagabend das Publikum mit auf eine Reise durch seine irische Heimat. Mit mitreißender und gefühlvoller irischer Folklore, gepaart mit modernen Stilrichtungen, unterhielten Ann und Ed O'Casey ihre Zuhörer.

"Stellen Sie sich vor, Sie wären in einem irischen Pub, trinken ein Guinness und lauschen der Musik. Da gehört Mitklatschen und mit den Füßen stampfen dazu", forderte Ed die rund 200 Besucher auf, sich von der Musik mitreißen zu lassen.

"Noch schöner wäre es tatsächlich in einem irischen Pub", meinte Christine Selbach, "dann könnte man nicht nur klatschen sondern auch gleich tanzen". Besonders bei den Reels und schnellen Jigs (irische Volkstänze) fiel es schwer, auf den Stühlen sitzen zu bleiben. Faszinierend, wie schnell die Finger der Flötistin und Sängerin Ann O'Casey dabei über ihre Flöten glitten. Die wechselnden Klänge von der hohen Tin-Whistle bis zu den warmen, tiefen Tönen der Irish Flute (Querflöte aus Holz) bereicherten das Repertoire des Duos.

Facettenreich gestalteten sich auch der Gesang von Ed O'Casey und seine Begleitung auf der Steel-String-Gitarre. Unterstützt wurde das Duo von Instrumentalist Matt McGuire, der die Musikstücke des neuen Repertoires mit Gitarre, Mundharmonika und einem original irischen Dudelsack (Uileann Pipes) gekonnt unterstützte.

Viele der Besucher waren bereits beim ersten Auftritt von "Woodwind & Steel" im Forum vor drei Jahren und kamen nun gerne wieder. So auch Michaela Müller: "Ich höre gerne viele verschiedene Arten von Musik. Wenn ich mir etwas für den NRW-Tag 2013 in Hückeswagen wünschen dürfte, wäre das ein weiterer Auftritt dieser Gruppe."

Zwischen den Lied-Beiträgen erzählten Ann und Ed O'Casey amüsante Geschichten aus ihrer Heimat. Eine Anekdote handelte vom "Magischen Stein der Sprachgewandtheit" auf Blarney Castle, den jährlich tausende Touristen küssen, wobei sie sich rücklings über die Brüstung lehnen müssen. "Aus hygienischen Gründen kommt man dazu besser am frühen Morgen nach einer langen Regennacht", riet Ed O'Casey augenzwinkernd allen zukünftigen Irland-Touristen.

Auch die Lieder des irischen Duos erzählten Geschichten: von Liebe, Tod und Leidenschaft. Ergreifende Stille herrschte beim Vortrag des Stücks, das die Musiker auf der Titanic, kurz vor dem Untergang des Schiffes im Nord-Atlantik, gespielt haben sollen.

Am Ende des zweistündigen Konzerts forderten die Vollblut-Musiker zum Mitsingen auf. Und auch das rasant fröhliche Instrumentalstück der Zugabe trug dazu bei, dass das Publikum nach diesem unterhaltsamen Abend gut gelaunt den Heimweg antreten konnte.

(RP)
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