Hückeswagen Footballer scheitern mit Misstrauensantrag

Hückeswagen · Der Vorstand des TSV Hämmern hat den Machtkampf mit den Footballern gewonnen. Auf der nichtöffentlichen Hauptversammlung am Dienstagabend wurde der Wunsch nach Neuwahlen mehrheitlich abgeschmettert.

 Ohne Chance waren die Footballer der Phoenix Hämmern: Auf der Jahreshauptversammlung hatten sie dem Vorstand des TSV Hämmern, dem sie angegliedert sind, das Misstrauen ausgesprochen und Neuwahlen gefordert. Doch 99 der insgesamt 165 Mitglieder stimmten in der Alten Drahtzieherei dagegen. Nach dieser Niederlage verließ die überwiegende Mehrheit der Footballer den Saal. Jetzt soll ein Neuanfang gestartet werden.

Ohne Chance waren die Footballer der Phoenix Hämmern: Auf der Jahreshauptversammlung hatten sie dem Vorstand des TSV Hämmern, dem sie angegliedert sind, das Misstrauen ausgesprochen und Neuwahlen gefordert. Doch 99 der insgesamt 165 Mitglieder stimmten in der Alten Drahtzieherei dagegen. Nach dieser Niederlage verließ die überwiegende Mehrheit der Footballer den Saal. Jetzt soll ein Neuanfang gestartet werden.

Foto: jOACHIM gIES (Archiv)

In den sozialen Netzwerken flogen seit Dezember die Fetzen. Die Footballer der Phoenix machten ihrem Unmut darüber Luft, dass der Vorstand des TSV Hämmern ihre Abteilung zum Jahresende 2016 geschlossen hatte (s. Info-Kasten). Beide Seiten hatten im Vorfeld der Jahreshauptversammlung ihre Anhänger aufgerufen, zur einer der wichtigsten Jahreshauptversammlungen des 89 Jahre alten Vereins zu erscheinen. Und so war die Alte Drahtzieherei mit 165 Mitgliedern gut gefüllt.

Angesichts der öffentlichen Schlammschlacht blieb es dort dann aber unerwartet sachlich. Das bestätigte gestern Monika Breidenbach auf Anfrage unserer Redaktion. Die Vorsitzende des Stadtsportverbands Wipperfürth war als neutrale Beobachterin eingeladen worden. "Ich muss beiden Seiten ein Lob aussprechen. Sie haben sich gut benommen", sagte sie. Zudem hätten der Vorsitzende Stefan Eckel und Geschäftsführer Martin Weiss die Versammlung souverän und ohne großartige Emotionen geleitet.

Dass diese Versammlung eine der ungewöhnlicheren Sorte war, zeigt schon die Tatsache, dass am Eingang ein Türsteher stand. Denn zugelassen waren nur Mitglieder und die wenigen Gäste. Phoenix-Trainer Christian Fröhlich berichtete von überreichten Kündigungen am Empfang und einer Ausweiskontrolle. "So wurde die Veranstaltung noch vor Beginn zu einer Farce", kommentierte er das. Angesichts des großen Andrangs startete die Versammlung mit 30-minütiger Verspätung.

Die Footballer stellten dann einen Misstrauensantrag und forderten die Neuwahl des Vorstands. "Das haben wir aufgrund eines Formfehlers aber nicht zugelassen", sagte Eckel. Das sei rechtens, stellte Monika Breidenbach klar. Ein Rechtsanwalt des Landessportbunds, den der Vorstand als vereinsrechtlichen Beistand hinzugezogen hatte, hatte ihm zu diesem Vorgehen geraten. "Wir wollten aber eine Lösung finden", betonte Eckel. Daher habe der Vorstand den Footballern vorgeschlagen, einen Dringlichkeitsantrag zu beantragen, damit über den Misstrauensantrag abgestimmt werden könne. Die notwendige Zweidrittel-Mehrheit wurde weit übertroffen - der Vorstand hatte allen Mitgliedern geraten, zuzustimmen.

Anschließend stand der Antrag der Footballer zur geheimen Wahl: 99 Mitglieder lehnten ihn und damit Neuwahlen ab, zwei enthielten sich, 18 Stimmen waren ungültig, und nur 46 Mitglieder sprachen dem Vorstand das Misstrauen aus. Nach dieser vereinsinternen Niederlage verließen die Footballer bis auf wenige umgehend die Drahtzieherei.

"Wir werden nun unsere Optionen prüfen und uns auf unsere Zukunft konzentrieren und vorbereiten", teilte Fröhlich gestern mit. Möglich sei, selbst einen Verein zu gründen oder sich einem anderen anzuschließen. "Fakt ist: Wir werden weiter bestehen", betonte Fröhlich. Fraglich sei nur, wo und unter welcher Flagge.

Vielleicht nehmen die Phoenix das Angebot des TSV-Vorstands an. Der will bei einer etwaigen Vereinsgründung behilflich sein und laut Weiss "eine Spende an den neuen Verein (...) tätigen, die der Höhe der gezahlten Beiträge entspricht". Auch um die Mitgliedsbeiträge war im Vorfeld ein heftiger Streit auf Facebook entbrannt. So hatten die Footballer dem Vorstand vorgeworfen, das Geld weiter eingezogen zu haben, obwohl er die Abteilung geschlossen hatte. Eckel: "Wir dürfen keine Mitgliedsbeiträge zurückzahlen. Damit würden wir uns strafbar machen."

(büba)
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