Hückeswagen Gas-Alarm an der Schnabelsmühle

Hückeswagen · Bei den Abrissarbeiten am "Haus Hartmann" hatten Bauarbeiter gestern Morgen eine Gasleitung beschädigt. Eine Stunde lang war aus dem Leck nahe des Eingangs zum Sportplatz Erdgas ausgetreten. Aus der TBH-Halle wurden Sportler evakuiert.

 Der Abriss von "Haus Hartmann" geht in die Endphase. Bei den Abrissarbeiten gestern traf der Bagger eine in den Plänen nicht eingezeichnete Gasleitung. Wenige Meter weiter (r.) wurde diese später abgedichtet.

Der Abriss von "Haus Hartmann" geht in die Endphase. Bei den Abrissarbeiten gestern traf der Bagger eine in den Plänen nicht eingezeichnete Gasleitung. Wenige Meter weiter (r.) wurde diese später abgedichtet.

Foto: Stephan Büllesbach

Um 10.12 Uhr ging am Dienstag der Notruf bei der Feuerwehr ein - Gas-Alarm an der Schnabelsmühle! Der Löschzug Stadt und die Löschgruppe Straßweg rückten sofort mit mehreren Wagen aus. Am Einsatzort konnten die Feuerwehrleute das Erdgas sofort riechen - und auch sehen. "Die Luft über dem Loch im Boden waberte richtig", berichtete Feuerwehr-Sprecher Morton Gerhardus im Gespräch mit unserer Redaktion.

Der Grund für das Leck war schnell gefunden: "Bei den Abrissarbeiten am ,Haus Hartmann' wurde die Gasleitung von einem Bagger beschädigt", berichtete Gerhardus. Die Bauarbeiter treffe aber keine Schuld, "denn die Leitung war in den Plänen nicht eingezeichnet". Mitarbeiter des Energieversorgers BEW klemmten die Leitung vor dem Leck ab, so dass diese nach einer Stunde wieder dicht war. Bis dahin war es an der Schnabelsmühle aber spektakulär zugegangen.

Hückeswagen: Gas-Alarm an der Schnabelsmühle
Foto: Tim Kronner

Die Einsatzkräfte der Feuerwehr hatten das Gebiet um das Loch zwischen "Haus Hartmann" und Sportplatz zunächst weiträumig abgesperrt. Einige Bewohner mussten ihre Häuser verlassen. Zudem hielten sich in der benachbarten TBH-Halle etwa 15 Mitglieder einer Senioren-Turngruppe auf. "Wir mussten sie evakuieren, um den Brandschutz in dem Bereich sicherzustellen", erläuterte Gerhardus. Als alle in Sicherheit waren, ging es für Feuerwehr und die ebenfalls schnell eingetroffenen BEW-Mitarbeiter in Richtung Gasleitung.

Mit einem Gaswarngerät und Atemschutzmasken ausgestattet, wagten sich die Feuerwehrleute an das Loch im Boden. "Dort haben wir das Leck festgestellt, das aber leider nicht zugänglich war", sagte der Feuerwehr-Sprecher. Der Plan B: Ein paar Meter weiter, nahe des Kassenhäuschens, riss der Bagger den Asphalt auf und grub ein weiteres Loch zur Zuleitung. Während dieser Arbeiten versprühten die Feuerwehrleute einen großflächigen Wassernebel über der Einsatzstelle. "So vermeiden wir, dass sich mögliche Funken entzünden", erklärte Gerhardus. Nachdem die Zuleitung ohne Zwischenfälle freigelegt worden war, wurde sie anschließend von den Fachkräften der BEW abgeklemmt. Gegen 11.15 Uhr war die Gefahr gebannt.

 Die Feuerwehr rückte mit Atemschutzgeräten zum Leck an der ehemaligen Terrasse von "Haus Hartmann" vor.

Die Feuerwehr rückte mit Atemschutzgeräten zum Leck an der ehemaligen Terrasse von "Haus Hartmann" vor.

Foto: Büllesbach / Kronner / Gerhardus

Angaben zur Menge des ausgetretenen Erdgases konnte niemand machen. "Erdgas ist leichter als Luft und schwebt sozusagen nach oben weg", sagte Gerhardus. So sei immerhin das Risiko für die 15 Einsatzkräfte etwas geringer gewesen als etwa bei Propangas.

Wegen Gasgeruchs wird die Feuerwehr immer mal wieder alarmiert. Meistens handele es sich aber um einen Fehlalarm oder kleinere Einsätze. "So ein Leck kommt nur alle paar Jahre vor", sagte der Feuerwehr-Sprecher und konstatierte: "Es wurde niemand verletzt, der Einsatz ist aus unserer Sicht sehr zufriedenstellend verlaufen." Einen großen Teil dazu trugen auch die Mitarbeiter des Energieversorgers bei, denn die hätten "schnell und richtig" gehandelt.

(kron)
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