Hückeswagen GBS sorgt für Barrierefreiheit im Alter

Hückeswagen · Das Sieben-Familienhaus an der Wiehagener Straße 9 ist so etwas wie ein Versuchsballon: Die Genossenschaft für Bau- und Siedlungswesen (GBS) investiert etwa 500.000 Euro und versetzt die Wohnungen damit in einen Neubauzustand.

 Der GBS-Vorstandsvorsitzende Thomas Nebgen vor dem Haus Wiehagener Straße 9, das komplett umgebaut und barrierefrei gestaltet wird. Bezug soll ab Herbst 2015 möglich sein. Die Bauarbeiten sollen im März beginnen.

Der GBS-Vorstandsvorsitzende Thomas Nebgen vor dem Haus Wiehagener Straße 9, das komplett umgebaut und barrierefrei gestaltet wird. Bezug soll ab Herbst 2015 möglich sein. Die Bauarbeiten sollen im März beginnen.

Foto: hans dörner

Markige Worte wählt Thomas Nebgen, Vorstandsvorsitzender der Genossenschaft für Bau- und Siedlungswesen (GBS): "Wir wollen mit diesem Projekt ein Zeichen setzen und sind bereit, in Wiehagen ein Angebot zu schaffen, das seinesgleichen sucht." Nachdem die GBS zwei Häuser (Wiehagener Straße 9a und 9b) aufgrund ihres schlechten Zustands abgerissen hatte, plant sie eine große Investition für das Haus Wiehagener Straße 9 - ein Sieben-Familienhaus, das komplett barrierefrei umgebaut und saniert werden soll. Die Kosten belaufen sich auf etwa 500.000 Euro.

Nebgen schwebt vor, seniorengerechten und vor allem bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, um dem demografischen Wandel gerecht zu werden. "Die Menschen werden immer älter, wollen aber möglichst lange in der eigenen Wohnung bleiben", sagt er. Somit steige die Nachfrage nach Wohnraum, an den aber sehr spezielle Anforderungen geknüpft werden: Die Wege zum Haus müssen ebenerdig sein - und die Infrastruktur muss stimmen. Das sei in Wiehagen vorhanden mit Supermärkten, Bushaltestelle, Apotheke, Post, Bäckerei und Sparkasse.

"Die Neubaukosten sind für viele zu hoch, deshalb versuchen wir einen Umbau in einem Bestandsobjekt", sagt Nebgen. Fünf der sieben Wohnungen an der Wiehagener Straße 9 sind schon leer, zwei Parteien werden gerade umgesiedelt. Das Ziel der GBS ist ambitioniert: Die alten Nachtspeicheröfen müssen entfernt und durch moderne Gasbrennwertheizungen ersetzt werden, die bestehenden Balkone werden abgeschnitten und neue fast doppelt so große installiert. "Wir haben den Vorteil, dass wir in einem leeren Gebäude ganz anders agieren können, anders als zuletzt im Haus an der Goethestraße 3, in dem 26 Wohnungen barrierefreie Badezimmer erhielten, obwohl die Bewohner weiter in dem Gebäude lebten - eine arge Belastung für Bauarbeiter und Bewohner. "An der Wiehagener Straße 9 bleiben eigentlich nur die Wände stehen, aber Elektro, Installationen, Böden, Fliesen und Türen werden komplett erneuert", kündigt Johannes Guhra, Leiter der Vermietung und der Eigentumsverwaltung. Der Quadratmeterpreis liege unter 6,30 Euro, die Nebenkosten bei etwa 2,20 Euro pro Quadratmeter. Wer sich jetzt für eine der neuen Wohnungen entscheidet, hat noch ein Mitspracherecht bei Bodenbelägen, Türfarben, Fliesen und Elektroinstallation. "Hier sind Wünsche möglich", sagt Guhra.

Thomas Nebgen ist jetzt gespannt, ob Nachfrage für solche Wohnformen in Hückeswagen besteht. "Ich sehe es auch als Weichenstellung, wie es in unseren anderen Objekten weitergeht. Kommen die Wohnungen gut an, sind wir bereit, weiter in Barrierefreiheit zu investieren", sagt Nebgen. Zurzeit habe die GBS etwa 940 Wohnungen in der Schloss-Stadt.

(RP)
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