Heisser Draht Gefährliches Jakobskreuzkraut breitet sich aus

Hückeswagen · Hückeswagen Wohin Elisabeth Kusche auch schaut: An vielen Stellen in Hückeswagen entdeckt die BM-Leserin das Jakobskreuzkraut - jene gelb blühende Pflanze auf Weiden, Wiesen und Böschungen, die bis zu 1,80 Meter groß werden kann und nicht ungefährlich ist. Die Pflanze ist zweijährig; sie blüht erst im zweiten Jahr. Im ersten Jahr ist sie erkennbar an ihren langen Blättern, die rosettenartig wachsen und länglich gezackt sind. Im zweiten Jahr kommen die leuchtend gelben Blüten zum Vorschein. Die Blätter riechen unangenehm, wenn sie zerrieben werden.

Hückeswagen Wohin Elisabeth Kusche auch schaut: An vielen Stellen in Hückeswagen entdeckt die BM-Leserin das Jakobskreuzkraut - jene gelb blühende Pflanze auf Weiden, Wiesen und Böschungen, die bis zu 1,80 Meter groß werden kann und nicht ungefährlich ist. Die Pflanze ist zweijährig; sie blüht erst im zweiten Jahr. Im ersten Jahr ist sie erkennbar an ihren langen Blättern, die rosettenartig wachsen und länglich gezackt sind. Im zweiten Jahr kommen die leuchtend gelben Blüten zum Vorschein. Die Blätter riechen unangenehm, wenn sie zerrieben werden.

"Entweder habe ich dieses Kraut in den Vorjahren übersehen, oder es wächst in diesem Jahr besonders gewaltig", sagt sie am "Heißen Draht" der BM. In Hückeswagen entdeckte sie das Kraut vor allem im oberen Bereich der Kölner Straße in Richtung "Weierbachblick" und im Industriegebiet Kobeshofen.

Für Weidetiere ist das Jakobskreuzkraut gefährlich, für Insekten überlebenswichtig. "Die Pflanze kann eine erhebliche Gefährdung für Weidetiere darstellen, sie ist aber auch Futterpflanze für Schmetterlingsraupen", hatte Frank Herhaus, Leiter der Biologischen Station Oberberg, 2012 der BM erklärt - und auf ein Infoheft hingewiesen, das bis heute nichts an Aktualität verloren hat. Zu finden ist es im Internet unter www.biostationoberberg.de ("Wir für Sie" - Downloads).

Vor allem für Landwirte ist es wichtig, die für Rinder und Pferde gefährliche Pflanze zu entfernen. Das Gift im Jakobskreuzkraut, das Pyrrolizin-Alkaloid, wird vom Körper des Tiers aufgenommen und sammelt sich über Jahre an. Die Folgen sind Leberschäden und der Tod des Tieres. Relativ ungefährlich ist die Pflanze, die blühend auf der Weide steht. Denn sie enthält Bitterstoffe, die Tiere davon abhalten, von ihr mehr als nur zu kosten.

Das Problem: Das Gift bleibt auch im getrockneten Kraut enthalten, die Bitterstoffe werden nach einiger Zeit abgebaut. Auf diese Weise vergiftet das Jakobskreuzkraut Heu und Silagen - und endet doch im Körper der Tiere. Trotzdem warnt Christine Wosnitza, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Biologischen Station Oberberg, davor, das Kraut zu verteufeln. "Panik ist völlig unangebracht. Dieses Kraut ist Bestandteil unserer Flora, bereitet jedoch auch Probleme." Allerdings sei es jetzt auch nicht sinnvoll, alles, was gelb blühe, aus der Erde zu reißen. Das Kraut habe durchaus seine Berechtigung. Gerade bei Wiesen, aus denen Heu gemacht wird, berate man die Landwirte aber gerne und oft. "Wer das Kraut ständig nur mäht, macht die Rosetten nur noch fester. Da ist es schon besser, das Kraut komplett herauszuzupfen", rät sie. Komme das Kraut zur Blüte, gelinge dies meist sehr gut.

Für Stellen an Straßen und Böschungen ist die Straßenmeisterei in Wipperfürth zuständig, in Hückeswagen ist aber auch der gemeinsame Betriebshof der Städte Hückeswagen und Wipperfürth im Einsatz. "Wenn uns Bürger informieren, schauen wir uns die gemeldeten Stellen an. Bei Bedarf entfernen wir das Kraut sehr vorsichtig mit Schutzkleidung", sagt Vorarbeiter Detlef Roggen. Das Kraut werde meist komplett ausgegraben; Hautkontakt vermeiden die Mitarbeiter tunlichst.

(RP)
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