Hückeswagen Geheiratet, als die BRD geboren wurde

Hückeswagen · Ruth und Karl Sonnborn sind am heutigen Mittwoch 65 Jahre miteinander verheiratet und können das seltene Fest der Eisernen Hochzeit feiern. Die Nachbarn von Schückhausen haben dem Paar bereits einen schönen Tag geschenkt.

 Ruth Burghoff, die junge Schückhauserin, und Karl Sonnborn vom Dhünnschen Hof Haarhausen, gaben sich bei einer Haustrauung in Schückhausen vor Pfarrer Otto Henke am 30. Juli 1949 das Ja-Wort.

Ruth Burghoff, die junge Schückhauserin, und Karl Sonnborn vom Dhünnschen Hof Haarhausen, gaben sich bei einer Haustrauung in Schückhausen vor Pfarrer Otto Henke am 30. Juli 1949 das Ja-Wort.

Foto: jürgen moll

Im Jahr der Gründung der Bundesrepublik Deutschland festigte sich ein Ehebündnis, das seit inzwischen 65 Jahren festen Bestand hat. Ruth Burghoff, die junge Schückhauserin, und Karl Sonnborn vom Dhünnschen Hof Haarhausen gaben sich bei einer Haustrauung in Schückhausen vor Pfarrer Otto Henke am 30. Juli 1949 das Ja-Wort. Ruth (85) und Otto Sonnborn (90) sind in der glücklichen Lage, zusammen mit den Familien ihrer beiden Söhne, Angehörigen und Freunden heute das seltene Fest der Eisernen Hochzeit feiern zu können.

An Kindheit und Jugendzeit, an das Kennenlernen, den Hochzeitstag vor sechseinhalb Jahrzehnten können sich beide noch bestens erinnern. Zu den Erinnerungen gehören die ersten Ehejahre in Lennep, in Wermelskirchen und schließlich im Zuhause in Schückhausen bei Straßburg an der Grenze zu Wermelskirchen. Das Ehepaar hat zwei Söhne, längst erwachsene Enkel und zwei Urenkelinnen.

Groß gefeiert wurde bei Sonnborns immer gern. Von der Grünen über die Goldene bis zur Diamantenen Hochzeit kündet der Anekdotenschatz. Fotos in den Familien-Alben füllen ganze Folianten und künden von Arbeitsamkeit und Fleiß in beider Berufsleben, von Mühen in Haus und Garten. Sie erinnern aber auch an Karl Sonnborns Wehrmachtszeit, an Kriegsgefangenschaft, die glückliche Heimkehr, an beginnende Zweisamkeit und gemeinsame Sorgen sowie an seinen neuen Berufsstart bei den Stadtwerken Remscheid.

In Urlaub und Freizeit gingen die Sonnborns gern auf Reisen; zum Beispiel quer über den amerikanischen Kontinent oder in die Bergwelt. Karl Sonnborn hat über viele Jahrzehnte im MGV "Germania" (heute Chorgemeinschaft) Straßweg gesungen. "Ich bin wohl der Älteste im Chor. Zwar nicht mehr aktiv, aber immer noch mit Leib und Seele dabei", sagt er. Seine Frau resümiert bescheiden: "Als die Jungen geboren waren, habe ich mein Berufsleben an den Nagel gehängt. Ich wollte ganz Mutter sein." Ruth Sonnborn ist aber auch als tüchtige Handarbeiterin bekannt. "Zum Ausgleich haben wir auf mehreren Bahnen gekegelt und uns des Lebens erfreut", sagt sie.

Der festliche Auftakt zur Eisernen Hochzeit liegt bereits hinter den Sonnborns. Am vergangenen Montag gab es zu Ehren der Eheleute ein regelrechtes Dorffest auf Schückhausen. Dazu durfte das Ständchen der Chorgemeinschaft Straßweg nicht fehlen. Was auch nicht fehlte, waren die Ehrenpforten und Girlanden, gewunden und gebunden von den Nachbarn.

(rt)
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