Hückeswagen Geschwister starten bei Roboter-WM

Hückeswagen · Die beiden Hückeswagener Joël und Jordyn Schulz-Andres belegten mit ihrem selbst gebauten Roboter bei der Deutschen Robocup-Meisterschaft den ersten Platz. Damit sicherten sie sich die WM-Teilnahme im Juli in Brasilien.

Der dritte Platz beim Regionalwettbewerb in Hannover, der erste Platz bei der Deutschen Meisterschaft in Magdeburg und damit auch die Qualifikation zur Weltmeisterschaft in Brasilien: Die Geschwister Joël (14) und Jordyn (12) Schulz-Andres sind erneut auf Erfolgskurs. Nach ihrer Teilnahme an der Weltmeisterschaft in Mexiko vor zwei Jahren haben die Schüler des Wipperfürther Engelbert-von-Berg-Gymnasiums ihren Roboter weiter verbessert und setzten sich mit ihm in der Kategorie "Rescue" (Rettung) gegen 111 Konkurrenten durch. Antreten musste das Team mit dem Namen "Suigeneris" erstmals in der höheren Alterskategorie gegen 15- bis 19-Jährige.

Die Grundaufgaben: Der Roboter muss einer Linie folgen, eine Rampe erklimmen und ein "Opfer" bergen. Die Streckenlinien sind allerdings unterbrochen, Kreuzungen müssen an der richtigen "Ausfahrt" genommen werden, Holzstäbe und Plexiglaswände versperren als Hindernisse den Weg. Jede neue Anforderung an den Roboter bedeutet für den 14-jährigen Joël eine mehrstündige Programmierarbeit, um das Mini-Fahrzeug darauf vorzubereiten. Ob es auch wirklich klappt, zeigt sich erst beim Wertungslauf.

Die ursprünglich benutzten Lego-Steine, aus dem der erste Roboter der Schüler bestand, mussten Stück für Stück weichen. Dafür ist das Gefährt derzeit unter anderem mit zwei Prozessoren bestückt, die miteinander kommunizieren. Vier Licht-, ein Farb-, ein Tastsensor, ein Akku für den Prozessor und ein zusätzlicher für den Greifarm wurden eingebaut. Im Keller des elterlichen Hauses auf dem Fürstenberg wird der Roboter auf einer nachgebauten Trainingsfläche getestet, so auch die grünen Punkte, die die Kreuzungen markieren. "Wir haben das zu Hause mit Klebepunkten probiert", erzählt Vater Heiko Schulz-Andres. Beim Wettbewerb war der Gelb-Anteil der grünen Printdruck-Punkte jedoch höher. Joël musste daher den Farbsensor neu einstellen, damit der Roboter ihn erkennen konnte.

Den Wertungslauf hielt Schwester Jordyn mit der Videokamera fest. Dabei kam der Roboter kurz vom Weg ab, fand dank einer intelligenten Programmierung aber zurück zur Markierungslinie. Das "Opfer" (eine Getränkedose) entdeckte er mühelos, hob es an und transportierte es auf das Eckpodest. Die Jury war begeistert.

Die Teilnahme an der WM in João Pessoa, der östlichsten Stadt Amerikas, vom 20. bis 25. Juli will sich die Familie nicht entgehen lassen. Anders als in Mexiko, wird das Team dieses Mal aber jedes Bauteil des Roboters in zweifacher Ausführung mitnehmen, um einen Ausfall zu vermeiden. Vom Strand und der kurz vorher stattfindenden Fußball-WM wird die Familie nicht viel mitbekommen. "Wir werden uns die meiste Zeit in der Halle aufhalten", sagt Mutter Martina.

Zur Finanzierung der kostspieligen Flugreise hofft die Familie erneut auf Sponsoren, die das Talent der Nachwuchs-Ingenieure unterstützen. Bürgermeister Dietmar Persian hat die Geschwister schon zu einem Gespräch eingeladen. "Vielleicht werden wir den Roboter über seinen Schreibtisch fahren lassen. Irgendwas wird uns da schon einfallen", hecken Vater und Sohn bereits eine neue Idee aus.

(heka)
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