Hückeswagen Glücklich über die Brücken-Öffnung

Hückeswagen · Die Brücke an der Brückenstraße ist wieder für Fußgänger und Radfahrer passierbar, worüber die Anwohner vom Höchsten und Mühlenfeld sehr glücklich sind. Können sie doch die Nachbarn "von gegenüber" wieder fußläufig erreichen.

Das Lächeln ist in die Gesichter vieler Anwohner beider Wohnsiedlungen zurückgekehrt. Das war verschwunden, als die Stadt die Brücke an der Brückenstraße am 13. April auch für Fußgänger und Radler gesperrt hatte; Fahrzeuge über zwölf Tonnen durften sie schon seit einigen Jahren nicht mehr befahren. Der Ärger über die Sperrung war groß; immer wieder wurden Anwohner beim Bürgermeister und bei den Ratsparteien vorstellig, um wenigstens die Öffnung der Brücke für Fußgänger zu erreichen.

Seit einer Woche ist sie wieder für Fußgänger und Radfahrer geöffnet. CDU-Ratsmitglied Harald Bannies, selber Anwohner vom Höchsten, hatte bei einer Hückeswagener Firma erreicht, dass sie Querstreben zur Verfügung stellt, mit denen das Geländer nun von Mitarbeitern des Bauhofs stabilisiert werden konnte. Zudem wurde der Stabgitterzaun auf beiden Seiten etwa jeweils einen Meter nach innen versetzt, so dass die Brücke zumindest bis Ende nächsten Jahres von Fußgängern und Radfahrern wieder genutzt werden. Dann allerdings hilft nichts mehr: Eine Komplettsanierung oder ein Neubau ist dann nötig. Bürgermeister Dietmar Persian hatte aber bereits angedeutet, dass die Brücke auf jeden Fall erhalten bleiben soll.

Der Tenor der Anwohner ist trotz des Provisoriums eindeutig: "Wir sind glücklich, dass die Verbindung zwischen Mühlenfeld und Höchsten wieder möglich ist." Angelika Bechthold etwa betont: "Gerade für die Kindergartenkinder und die Realschüler ist es doch ein riesiger Umweg gewesen. Auch wenn man ins Gemeindezentrum Lindenberg auf dem Höchsten will, ist der Weg über die Brücke immer noch der kürzeste."

Vor allem die älteren Anwohner, die etwa mit einem Rollator unterwegs sind, hatten über den ihrer Ansicht nach nicht zumutbaren Umweg über den Kreisverkehr geklagt. Daher hatten viele auf Treffen mit den Nachbarn von der anderen Seite der Brücke während der Zeit der Sperrung verzichtet. Arnhild Schnabel (87) von der Brückenstraße sagt: "Ich habe eine gute Freundin an der Mittelstraße. Es ist eine enorme Erleichterung, dass ich jetzt wieder über die Brücke gehen kann." Auch ihre Tochter Charlotte ist froh, dass der Verbindungsweg wieder begehbar ist: "Ich wohne an der Bachstraße und habe meine Mutter eigentlich immer zu Fuß oder mit dem Fahrrad besucht. Seit die Brücke aber gesperrt war, bin ich doch oft mit dem Auto gefahren."

Marina Holz ist stolz darauf, dass es auch dem Bürger-Engagement zu verdanken ist, dass die Brücke wieder begehbar gemacht wurde: "Wir haben uns da alle richtig reingekniet. Und Harald Bannies hat mit dem CDU-Stadtverband wirklich tolle Arbeit geleistet", lobt sie. Für die 63-Jährige hängen neben der praktischen Verbindung zum Höchsten auch jede Menge Erinnerungen an der Brücke: "Ich bin da schon als Kindergartenkind immer rübergegangen. Sobald ich laufen konnte, war ich auch auf der Brücke unterwegs."

Edelgard Lohof wohnt an der Bergstraße, ist aber häufig im Mühlenfeld unterwegs: "Ich habe dort eine gute Freundin, die ich oft besuche, und meine Schneiderin wohnt auch hier. Es ist für mich ein wahrer Segen, wieder über die Brücke gehen zu können." Heinrich Ernst und seine Frau waren aktiv an den Protesten beteiligt: "Wir selbst gehen immer über die Brücke zum Einkaufen in die Stadt. Wir haben aber auch mitbekommen, dass die Sperrung etwa für Arnhild Schnabel ein echtes Ärgernis und eine Belastung gewesen ist. Deswegen haben wir uns nach unseren Möglichkeiten an der Aktion von Harald Bannies beteiligt", erzählt das Ehepaar.

Heinrich Ernst hat auch immer wieder die Kindergartenkinder über die Brücke gehen sehen: "Wenn die Kinder einen Ausflug an die Wupper-Vorsperre gemacht haben, dann war das ja der direkte Weg. Der Umweg über den Kreisverkehr war für die Kinder dagegen ziemlich lang."

(wow)
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