Hückeswagen Große Faszination für Fernbedienung

Hückeswagen · Die Schulpflegschaft der Löwengrundschule hatte den freiberuflichen Bildungsreferenten und Medientrainer Marcel Gießwein eingeladen. Er hatte Tipps für die Eltern parat, wie sie den Medienkonsum ihrer Kinder steuern können.

Fernsehen erfreut sich größter Beliebtheit - gerade bei Kindern und Jugendlichen. Das bestätigte die "Kinder-in-Medien-Studie", die alle zwei Jahre Kinder im Grundschulalter zu ihrer Mediennutzung befragt. Nicht zu Unrecht machen sich Eltern Gedanken darüber, wie, was und wie lange ihre Sprösslinge gucken dürfen.

Die Schulpflegschaft der Löwengrundschule hatte sich des Themas Medienerziehung angenommen und zu einem Elternabend eingeladen. Zehn Eltern waren gekommen, um sich vom freiberuflichen Bildungsreferenten und Medientrainer Marcel Gießwein Tipps zur Mediennutzung geben zu lassen.

Dabei beschränkte sich der Referent vor allem auf Fernseher und Videospiele. Es gebe ein paar einfache Regeln, die Eltern beim Fernseh-Konsum beachten sollten, sagte er. "Man sollte sich neue Programme immer gemeinsam mit den Kindern ansehen - sie also nicht vor dem Gerät parken im guten Glauben, dass eine geeignete Altersfreigabe für alle Kinder gelte." Die sollte man zwar auch beachten, aber dabei immer die Entwicklung der Kinder im Auge behalten. "Was der eine schon mit fünf Jahren gut verarbeitet, überfordert den anderen auch mit acht Jahren noch", sagte der Medientrainer.

Zudem sollte man altersgerechte Sendungen auswählen und auch bei bekannten Sendungen als Ansprechpartner in der Nähe bleiben. Eine Orientierungshilfe biete der Elternverein "Flimmo", dessen Publikationen als Printmagazin, online und als App unter www.flimmo.de erreichbar seien. Auch Fernsehzeitungen würden eine Altersempfehlung jenseits der FSK-Angabe ins Programm schreiben.

Auch in Bezug auf Computer- und Videospiele hatte Gießwein Empfehlungen mitgebracht. "Sie sollten immer mit Ihren Kindern über die Spiele sprechen, dazu verbindliche Regeln und Zeiten festlegen." Dazu sei es wichtig, Alternativen zu bieten. "Das ist immer noch die beste Methode, einer Mediensucht entgegenzuwirken", sagte Gießwein. "Wenn Sie sich nur eines von meinem Vortrag merken, dann sollte es die Adresse www.clicksave.de sein, denn dort können Sie festlegen, was Ihre Kinder im Internet sehen können und was nicht."

Der Medientrainer beantwortete auch Fragen der Eltern - so etwa, ob es festgelegte Zeiten für den Medienkonsum gebe. "Nur in Form von Richtwerten, da jedes Kind unterschiedlich weit in seiner Entwicklung ist." Allerdings könne man grob von maximal einer Stunde pro Tag für Viertklässler ausgehen und von etwa einer halben Stunde für Erstklässler.

Ebenfalls gefragt wurde nach dem blauen Licht von Displays und ob dies schädlich sei: "Ja, definitiv. Nicht nur für Kinder, sondern auch für Erwachsene. Daher sollte man sich mindestens eine Stunde vor dem Schlafengehen nicht mehr vor ein Handy-, Tablet- oder Computerdisplay setzen", sagte Gießwein.

(wow)
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