Hückeswagen Grundschüler dürfen richtig draufhauen

Hückeswagen · In Kooperation mit der Musikschule wird in der Offenen Ganztagschule (OGS) Wiehagen nachmittags eine Trommel-AG angeboten. Die erste Bilanz: Das rhythmische Spielen auf den Djemben macht den Grundschülern viel Spaß.

 Mit Eifer bei der Sache: Philin (6), Emiliy (7) und Leah (7) trommeln, was das Zeug hält.

Mit Eifer bei der Sache: Philin (6), Emiliy (7) und Leah (7) trommeln, was das Zeug hält.

Foto: Moll

Ein Gewitter zieht auf - erst mit vereinzelten Regentropfen, später mit Hagel, Blitz und Donner. Während draußen die Sonne scheint und die Temperaturen sommerlich sind, erzeugen 13 Schülerinnen der Offenen Ganztagsschule am Nachmittag in einem Klassenraum der Wiehagener Grundschule die beeindruckenden Wettergeräusche auf den schuleigenen Djemben.

Die jungen Teilnehmer der Trommel-AG legen so richtig los. Im Repertoire sind Rhythmus-Übungen, aber auch Gesangs- und Bewegungsspiele. Angeleitet werden sie dabei von Musikschullehrerin Bärbel Prinz. "Wir machen Sachen, die Spaß machen", betont die Musiklehrerin. Da die AG klassenübergreifend für Schüler von der ersten bis zur vierten Klasse offen ist, sind die Unterrichtsinhalte so konzipiert, dass alle Kinder sie ohne Vor- und Notenkenntnisse mitmachen können. "Richtig draufhauen macht am meisten Spaß", sagten Fiona und Meline, beide 9 Jahre alt.

Die Arbeitsgemeinschaft ist ein Kooperationsangebot des Internationalen Bunds (IB) als Träger der OGS und der Musikschule Hückeswagen, die nach den Osterferien als Pilotprojekt begonnen hat. Eckhard Richelshagen berichtet, wie die Zusammenarbeit zustande kam: "Die Anregung kam von einem Vater aus der Elternschaft", sagt der Musikschulleiter. Daraufhin habe er Kontakt mit der Grundschulleitung aufgenommen und sei dort auf offene Ohren gestoßen.

Elke Schmidt, Leiterin der OGS, ist voller Zuversicht, dass das Angebot auch in Zukunft fortgesetzt werden kann. Zum einen sei das Interesse an der Trommel-AG groß, sagt sie. Zum anderen habe der IB als Träger die finanziellen Möglichkeiten für Kooperationen mit Drittanbietern.

Die OGS-Betreuung in Wiehagen läuft nach Aussage von Elke Schmidt nach anfänglichen Schwierigkeiten nun rund. "Wir sind mit Mitarbeitern gut aufgestellt und bieten von montags bis donnerstags täglich sportliche und kreative Arbeitsgemeinschaften an."

Im ersten Quartal gab es schon einmal den Versuch, in Kooperation mit der Musikschule eine musikalische AG in Form eines Chores anzubieten. Hier war jedoch die Integration der Flüchtlingskinder, die die deutsche Sprache noch nicht beherrschen, schwierig. "Wir haben aber nicht die Flinte ins Korn geworfen und packen nun etwas Neues an", betont Richelshagen. Und die Trommel-AG ist der Hit bei den Kindern, egal welcher Herkunft. "Mit Rhythmus kriegt man sie alle", versichert Elke Schmidt lachend.

Die Teilnahme an den Arbeitsgemeinschaften ist den Schülern der OGS-Betreuung freigestellt. An einem Schnuppertag kann jedes Kind ausprobieren, was ihm liegt und Freude bereitet. Das Trommeln kommt besonders bei den Mädchen gut an. Für die Flüchtlingskinder wird in Kooperation mit der Stadt auch ein Sozialkompetenztraining angeboten. "Eine gute Sache", wie Elke Schmidt findet.

Die Mädchen der Trommel-AG haben inzwischen ihr Rhythmus-Ensemble mit Schüttel-Eiern und Klang-Hölzern aufgestockt und singen zum Takt der Musik ein afrikanisches Lied. Ein schöner Abschluss in Wiehagen, bevor die OGS-Betreuung für diesen Nachmittag endet.

(heka)
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