Hückeswagen Haupt- und Realschule bleiben erhalten

Hückeswagen · Nachdem CDU und SPD in Radevormwald gestern Morgen verkündet hatten, keine Gesamtschule mit Hückeswagen zu bilden, gaben die Ratsfraktionen der Schloss-Stadt gestern Mittag bekannt, die bestehenden Schulen stärken zu wollen.

 Für die Schulformen haben sich die Hückeswagener Politiker entschieden: In der Schloss-Stadt soll es auch künftig Real- und Hauptschule geben. An den jeweiligen Profilen der Einrichtungen muss jetzt aber noch gefeilt werden.

Für die Schulformen haben sich die Hückeswagener Politiker entschieden: In der Schloss-Stadt soll es auch künftig Real- und Hauptschule geben. An den jeweiligen Profilen der Einrichtungen muss jetzt aber noch gefeilt werden.

Foto: hertgen (archiv)

Gestern wurden entscheidende Weichen für die künftige Schullandschaft gestellt. Nachdem CDU und SPD in Rade verkündet hatten, keine gemeinsame Gesamtschule mit Hückeswagen zu bilden, gaben Vertreter aller Ratsfraktionen der Schloss-Stadt bekannt, Haupt- und Realschule zu erhalten und zu stärken. Ein Planungsbüro hatte in beiden Städten drei Alternativen vorgestellt - 1. Status quo erhalten, 2. zweiter Versuch der Gründung einer Sekundarschule, 3. Gründung einer Gesamtschule Hückeswagen/Radevormwald.

Nachdem Rade den dritten Vorschlag abgelehnt hatte, Hückeswagen aber wegen der sonst nicht ausreichenden Schülerzahlen auf Rade angewiesen ist, blieb die Sekundarschule. "Hier waren wir uns einig, dass ein erneuter Anlauf wenig erfolgversprechend ist", sagte Bürgermeister Dietmar Persian. Deshalb hätten sich Verwaltung und Politik für den Status quo entschieden und wollen die bestehenden Schulen stärken. "Ich habe immer gesagt, dass unsere Schulen hervorragend arbeiten und die Beibehaltung der bisherigen Schullandschaft für mich eine denkbare Option ist. Darum ist der Status quo keine Notlösung, sondern entspricht dem, was sich viele Menschen wünschen", sagte Persian. Er richte seinen Blick nach vorne. "Unsere Schulen befinden sich wegen sinkender Schülerzahlen in einem Veränderungsprozess. Die Zukunftsfähigkeit hängt davon ab, ob es gelingt, Haupt- und Realschule so zu gestalten, dass sie weiter ein attraktives Bildungsangebot für Eltern und Kinder sind", sagte er. Dieses Ziel wolle man mit Volldampf und Nachdruck verfolgen.

Persian betonte, dass Veränderungen in den Schulen wichtig sind, um die Herausforderung anzunehmen und die hohe Bildungsqualität zu erhalten. In Radevormwald werde Hückeswagen offensiv um Hauptschüler werben (die dortige Hauptschule läuft aus). Und in umliegenden Städten, in denen es keine Realschule mehr gibt, wolle man auch für die Hückeswagener Einrichtung werben. Christian Schütte (CDU) "Wir haben versucht, eine nachhaltige Lösung zu finden." Er hält ein klares Signal in Richtung Realschule als nachhaltige Schulform der Zukunft für wichtig, um sie zu modernisieren und energetisch zu sanieren. Im Wirtschaftsplan des Eigentümers (Hückeswagener Entwicklungsgesellschaft) stehen fünf Millionen Euro. Wichtig sei, dass die Realschule als hochklassige Einrichtung Kinder am Ort bindet und ein Alleinstellungsmerkmal entwickelt. "Wir haben eine gute Lösung gefunden, weil sie tragfähig sein kann", sagte Schütte. Jörg Kloppenburg (FDP) Die FDP hätte sich die jetzt gefundene Entscheidung früher gewünscht. "Aber gerade noch rechtzeitig vor den Anmeldungen Ende Februar gibt es nun ein klares Signal", sagte er. In den Schubladen der Schulleiter vermutet er Konzepte, wie die Schulen ihr Profil schärfen wollen.

Nicht vergessen dürfe man dabei die Erich-Kästner-Schule (Förderschule) und die Zusammenlegung der Löwengrundschule an einen Standort. Persian kündigte an, dass man hierüber in den kommenden Wochen reden müsse. Die Wahrscheinlichkeit sei groß, dass Hückeswagen Hauptstandort für die Förderschule und Radevormwald Teilstandort wird. Egbert Sabelek (Grüne) "Wir hätten uns eine gemeinsame Gesamtschule mit Rade gewünscht, weil längeres, gemeinsames Lernen möglich wäre." Jetzt müsse man Impulse an beiden Schulen setzen und die Hauptschule inhaltlich umgestalten. Auch er mahnte dringend nötige Sanierungen an der Realschule an. Michael Wolter (UWG) Auch er hätte gerne interkommunal mit Rade zusammengearbeitet. Eine gemeinsame Gesamtschule hätte die Schullandschaft beider Städte gesichert. "Jetzt müssen wir sichtbare Zeichen setzen, Haushaltsmittel einplanen und die Umgestaltung zügig anpacken", forderte er. Regine Gembler (SPD) Sie betonte, dass man nie an der Qualität der Realschule gezweifelt habe. "Sie hat einen starken Rückhalt bei den Bürgern, deshalb tragen wir das Konzept voll mit." Norbert Heider (FaB) "Auch wir hätten die Gesamtschule gerne gehabt, werden jetzt aber Haupt- und Realschule stärken."

(RP)
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