Hückeswagen/Radevormwald Hauptschul-Eltern für die Gesamtschule

Hückeswagen/Radevormwald · Christian Ehrlich wirbt als Vorsitzender der Schulpflegschaft der Montanusschule bei den Eltern für den Besuch der Schulausschuss-Sitzung in Radevormwald am 24. November. Er möchte dazu gerne Elternbriefe verteilen.

 So, wie an dieser Gesamtschule, könnte es auch einmal im oberbergischen Norden zugehen. Denn Eltern von Hückeswagener und Radevormwalder Hauptschülern sprechen sich für die Errichtung einer Gesamtschule aus.

So, wie an dieser Gesamtschule, könnte es auch einmal im oberbergischen Norden zugehen. Denn Eltern von Hückeswagener und Radevormwalder Hauptschülern sprechen sich für die Errichtung einer Gesamtschule aus.

Foto: dpa (Archiv)

Mehr als 20 Eltern der Geschwister-Scholl-Schule in Rade haben kürzlich sehr lange zusammengesessen und sich für die ausstehende Schulentscheidung positioniert. "Dies ist auch im Einklang mit Hückeswagener Eltern geschehen", sagt Sylvia Ressel, die stellvertretende Schulpflegschaftsvorsitzende der Radevormwalder Geschwister-Scholl-Hauptschule. Die Eltern wollen die Sitzung des Schulausschusses in der Nachbarstadt am Montag, 24. November, 17 Uhr, in der Aula des Schulzentrums an der Hermannstraße besuchen - und möchten dort den Politikern Fragen stellen und ihre Meinung äußern. Das will auch der Schulausschussvorsitzende Thomas Lorenz (CDU), doch eine solche Fragerunde ist nicht erlaubt. In Ausschuss-Sitzungen gibt es laut Gemeindeordnung des Landes für die Öffentlichkeit kein Frage- und Rederecht.

"Wir sollten trotzdem so viele Eltern wie möglich mobilisieren, um uns zu informieren", sagt der Vorsitzende der Schulpflegschaft der Hückeswagener Hauptschule, Christian Ehrich. Er weiß, dass sich Eltern aus beiden Städten getroffen haben und unterstützt das gemeinsame Ziel, dass an beiden Standorten eine Schulausbildung für alle Kinder möglich ist. Im Rader Schulausschuss wollen die Eltern der beiden Hauptschulen für die dritte Variante werben - für die Gesamtschule. "Nur diese Variante trägt", sagt Marco Gecks, der Schulpflegschaftsvorsitzende der Geschwister-Scholl-Schule. Seine Kollegin Sylvia Ressel ergänzt: "Da spielt es für uns auch keine Rolle, dass die Schulleitung in Hückeswagen sitzen soll."

Die Eltern der beiden Hauptschulen beziehen sich auf ein Ende Oktober vorgelegtes Gutachten mit Vorschlägen für eine künftige Schullandschaft im Norden Oberbergs. Variante I sieht die Schulsituation wie bisher vor, Variante II einen zweiten Versuch für die Sekundarschule. Mit Variante III, einer Gesamtschule mit einem Hauptstandort inklusive der Sekundarstufe II (Abitur) in Hückeswagen und einem Nebenstandort in Rade (nur Sekundarstufe I), könnten die Kinder beider oberbergischen Kommunen die Abschlüsse in der jeweiligen Stadt machen. Das vertreten die Eltern beider Schulen.

Die Eltern fordern nach dem Scheitern der Sekundarschule auch, dass die Grundschuleltern frühzeitig mit ins Boot geholt werden. "Unserer Meinung nach reicht es nicht aus, dass sich Verwaltung und Politik für eine Variante entscheiden und dieses den Eltern überstülpen wollen", sagt Marco Gecks. Das sei bei der Sekundarschule schon einmal schiefgegangen. Die Politiker hätten damals angekündigt, die Bürger frühzeitig zu informieren. "Wir wurden von Grundschuleltern angesprochen, dass sie sich bisher nicht informiert fühlen. Wir fordern dieses Versprechen der Politik jetzt ein", sagt Gecks, wohlwissend, dass sich Eltern zum Beispiel über das Internet informieren könnten. "Die Erfahrung sagt uns, dass das nicht reicht", betonen Marco Gecks und Sylvia Ressel.

Der Sekundarschule trauert auch Christian Ehrich nach. "Die Anteilnahme der Eltern war groß, aber die Politik hat es verpennt. Schade, ich hätte diese Schulform sehr gerne gehabt", sagt der Hückeswagener. Er lege großen Wert auf die schulische Ausbildung des Nachwuchses. Der Vater von drei Kindern - darunter Zwillinge auf der Grundschule - ist direkt betroffen, wenn demnächst die Entscheidung ansteht, auf welche weiterführende Schule die Kinder gehen sollen. "Es kann ja wohl nicht sein, dass ich sie vielleicht nach Köln schicken muss", sagt er.

Ehrich will sich jetzt dafür einsetzen, dass die Eltern der Montanusschule über Elternbriefe vom Schulausschuss am 24. November in Radevormwald erfahren und möglichst zahlreich an der Sitzung teilnehmen, um ihr Interesse an einer Gesamtschule deutlich zu machen.

(RP)
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