Hückeswagen Haus Zach vor Veränderung

Hückeswagen · Bis März soll die Genehmigung des Bauantrags vorliegen, hofft der Trägerverein "Kultur-Haus Zach"; dann könnte mit dem Umbau in ein Kulturzentrum begonnen werden. Der Verein hat sich für das neue Jahr viel vorgenommen.

Wunsch und Wirklichkeit liegen häufig weit auseinander. So wie beim "Kultur-Haus Zach": Eigentlich hätte der Bauantrag durch den Kreis längst genehmigt sein sollen. Doch der Bauantrag ist erst vor einer Woche ans Kreisbauamt geschickt worden.

"Die alten Pläne stimmten nicht und mussten neu gezeichnet werden", erzählt Stefan Noppenberger im BM-Gespräch. Der stellvertretende Vereinsvorsitzende berichtet außerdem, dass die Bauaufsicht noch ein Schall- und ein Brandschutzgutachten gefordert hatte. Das alles zögerte die Antragstellung hinaus.

Die Vereinsmitglieder waren jedoch nicht untätig geblieben, wie Vorsitzender Detlef Bauer versichert. Sie entfernten bereits einen Großteil der Inneneinrichtung, und werden noch weiter mit der Entkernung des Gebäudes zu tun haben. Denn: "Wir müssen zwölf Prozent der Mittel aus dem Konjunkturpaket II in Eigenleistung aufbringen. Das sind zirka 72 000 Euro", rechnet Bauer vor.

Fest steht: Die Glaskuppel (siehe neben stehenden Artikel) und die Freitreppe, das Charakteristischste das 1907 errichteten Gebäudes, sollen erhalten bleiben. Der Turm an der Seite wird dagegen abgebrochen.

"Die Treppe, die einmal zu den Räumen der Musikschule führen wird, ist viel zu schmal", erläutert Noppenberger. Daher werde anstelle des Turms ein neues, breiteres Treppenhaus errichtet und somit ein ausreichend großer Fluchtweg für den Ernstfall geschaffen.

Eine Veränderung ist auch für die Freitreppe geplant. Das Geländer wird zweigeteilt — in Höhe der dritten Stufe wird es gekappt, damit der untere Teil bei Aufführungen demontiert werden kann. "Wir planen eine variable, mobile Bühne, die für verschiedene Veranstaltungen eingesetzt werden kann", erläutert Noppenberger. Für ein Theaterstück des "Wipperwagen" beispielsweise wird eine breite Bühne benötigt, für eine Modenschau dagegen eine schmale, die Richtung Ausgang führt.

Auch die Kleinkunst soll im "Kultur-Haus Zach" mehr Beachtung finden. "Wir verstehen uns aber nicht als Konkurrenz zu den Kabarettveranstaltungen im ,Kö 3'", beeilt sich Noppenberger zu sagen. Vielmehr sei das Angebot als Ergänzung gedacht.

Wenn die Baugenehmigung in wenigen Wochen vorliegt, werden umgehend die Umbauarbeiten aufgenommen. "Wir haben bereits Anfragen von Handwerkern aus der Stadt und von außerhalb", berichtet Noppenberger. "Wenn's geht, werden wir Hückeswagenern Betrieben den Vorzug geben."

Spätestens im Frühjahr 2011 soll das Haus Zach dann im neuen Glanz erstrahlen. Entgegen den ersten Plänen der Bundesregierung müssen die aus dem Konjunkturpaket II geförderten Projekte nun doch nicht bis Ende 2010 fertig gestellt sein, sondern haben noch bis Mitte nächsten Jahres Zeit, sagt Noppenberger.

(RP)
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