Hückeswagen Herr Köhler und die Kameras

Hückeswagen · Für den Pay-TV-Sender Sky greift der Hückeswagener René Köhler regelmäßig zum Mikrofon: Mit Ex-Rennfahrer Ralf Schumacher moderiert er die Deutsche Kart-Meisterschaft. Als Produzent sitzt er außerdem am Schnittpult.

 Für die Arbeit vor der Kamera braucht der Hückeswagener Durchhaltevermögen: Manchmal moderiert er bis zu 18 Stunden am Stück.

Für die Arbeit vor der Kamera braucht der Hückeswagener Durchhaltevermögen: Manchmal moderiert er bis zu 18 Stunden am Stück.

Foto: Dirk Fulko/get-some media

Ohne Kameras kann René Köhler nicht. Das wird beim Blick auf seinen Lebenslauf immer wieder deutlich: Mal steht er für den Deutschen Motor Sport Bund (DMSB), mal für den Pay-TV-Sender Sky vor der Kamera und moderiert dabei bis zu 18 Stunden live am Stück. Hinter der Kamera arbeitet er zudem als Produzent. Sein Studio hat er in seiner Heimatstadt Hückeswagen - und bekommt dort auch immer wieder prominenten Besuch von Ex-Formel-1-Rennfahrer Ralf Schumacher.

"Angefangen hat alles nach der Schule, als ich als DJ im ,Kesselhaus' in Wipperfürth gearbeitet habe", sagt der 42-Jährige. Später richtete er als Eventmanager den Citykart-Wettbewerb in der Schloss-Stadt aus. "Dabei ist dann der Deutsche Motor Sport Bund auf mich aufmerksam geworden, und alles hat angefangen", sagt Köhler.

 Zusammen mit Ex-Formel-1-Rennfahrer Ralf Schumacher moderiert René Köhler die Deutsche Kart-Meisterschaft für den Pay-TV-Sender Sky.

Zusammen mit Ex-Formel-1-Rennfahrer Ralf Schumacher moderiert René Köhler die Deutsche Kart-Meisterschaft für den Pay-TV-Sender Sky.

Foto: Dirk Fulko

Der Verband engagierte ihn zur Moderation, außerdem begann Köhler, Imagefilme für den DMSB zu produzieren. Für ihn drehte er fortan außerdem Filme für das E-Learning, also das Lernen via Video im Internet. Durch dieses Engagement führte eins zum anderen, und der Pay-TV-Sender Sky warb den Hückeswagener an. Seit 2016 moderiert er nun für den Sender verschiedene Motorsport-Formate, unter anderem die Deutsche Kart-Meisterschaft zusammen mir Ralf Schumacher. In diesem Jahr konnte Köhler dann einen weiteren Erfolg vermelden: Ab sofort produziert er die Übertragung der Meisterschaft inklusive Nachbetrachtung mit Schumacher selbstständig.

"Bei den Rennen habe ich dann 21 HD-Kameras rund um die Strecke positioniert, die alles aufzeichnen", erzählt er. Für den Livestream des DMSB im Internet moderiert er dann das gesamte Rennen live am Stück. Später im Studio kommentiert er das Ganze noch einmal in komprimierter Fassung zusammen mit Schumacher. Der sei ein furchtbar netter Kerl, betont Köhler. "Obwohl er so erfolgreich war und ist, ist er total bodenständig."

 Im Einsatz an der Rennstrecke: Hier interviewt René Köhler den vierfachen Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel.

Im Einsatz an der Rennstrecke: Hier interviewt René Köhler den vierfachen Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel.

Foto: get-some media

Eine Ausbildung für seine Moderation hat Köhler nicht absolviert. "Ich glaube, das muss man irgendwie einfach können, das kann man nicht lernen", sagt er. Auch ist Köhler selbst nie Kart gefahren. Es sei mehr die Moderation, die ihn reize, als der Sport. Hört man allerdings auf die Zwischentöne, ist da doch viel Begeisterung für den Sport zu spüren. "Ich finde es spannend, bei den Rennen immer wieder die verschiedenen Szenen zu analysieren. Wie beim Fußball gibt es immer wieder verschiedene Ansichten, ob etwas zum Beispiel ein Unfall war und wer daran Schuld trägt, oder eben nicht", sagt er. Damit ihm beim Moderieren nicht die Puste ausgeht, hat er außerdem jede Menge Hintergrundwissen zu jedem Fahrer und seinem Team in petto. "Das habe ich mir über Jahre angeeignet." Der Motorsport scheint den 42-Jährigen also doch mehr zu faszinieren, als er zunächst eingestehen will.

Schließlich ist Köhler auch mit Motoren aufgewachsen: Sein Großvater und Vater betrieben in Kobeshofen seit 1960 das Autohaus Köhler, das er selbst bis Ende Februar noch führte, bis er es - weil die Zweitkarriere vor der Kamera so gut läuft - an einen neuen Besitzer übergab (die BM berichtete). Mit dem Engagement für Sky und den DMSB soll aber laut Köhlers Vorstellung noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht sein: In seinem Studio will er weiter produzieren, am liebsten für jeden, der ihn beauftragt - spartenübergreifend. "Ich denke da an Imagefilme für Firmen, Produktionen für deren Social-Media-Auftritte oder Tutorials zum Beispiel für Computer-Software."

(lai)
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