Hückeswagen Hospizgruppe sucht noch weitere Begleiter

Hückeswagen · Die Hospizgruppe Hückeswagen hat mit Miriam Führer eine neue Koordinatorin. Sie löst Friedhilt Busche ab, die es zurück in ihre norddeutsche Heimat zieht. Führers Stellvertreterin ist Claudia Weber.

 Nachdem es großen Ärger um die Scherbenhaufen gegeben und der Versuch mit den Plastikgläsern nicht funktioniert hatte, gibt es seit 1997 an den Bierständen Pfandgläser.

Nachdem es großen Ärger um die Scherbenhaufen gegeben und der Versuch mit den Plastikgläsern nicht funktioniert hatte, gibt es seit 1997 an den Bierständen Pfandgläser.

Foto: Archiv Mostert

Sterbebegleitung ist ein wichtiges Thema, gerade auch in einer Gesellschaft, die immer älter wird. In Hückeswagen kümmern sich die ehrenamtlichen Frauen und Männer der Hospizgruppe um Menschen, die im Sterben liegen.

 Claudia Weber (r.) und Miriam Führer kümmern sich um die Koordination der Hospizgruppe in Hückeswagen.

Claudia Weber (r.) und Miriam Führer kümmern sich um die Koordination der Hospizgruppe in Hückeswagen.

Foto: nico hertgen

Als Teil der Regionalgruppe der Internationalen Gesellschaft für Sterbebegleitung und Lebensbeistand Bingen (IGSL) sind 17 geschulte Begleiter im Einsatz, unterstützen Angehörige, arbeiten mit Pflegenden und Ärzten zusammen und besuchen die schwerkranken Menschen in ihrem Zuhause. Diese wichtige Arbeit muss gut geplant werden. Dafür sorgt nun die Hückeswagenerin Miriam Führer.

Die 32-Jährige ist verheiratet, Mutter einer kleinen Tochter und kommt selbst aus der Altenpflege. "Ich habe meine Ausbildung im Johannesstift gemacht, danach eine Weiterbildung zur Palliativfachkraft absolviert und zuletzt in Radevormwald gearbeitet", erzählt die neue Koordinatorin und fügt lächelnd hinzu: "Jetzt schließt sich mit meinem neuen Arbeitsplatz im Johannesstift ein Kreis."

Werner Fabig, Vorsitzender der Hospizgruppe, sagt: "Miriam Führer verfügt über die Voraussetzungen, die notwendig sind, damit ihre Arbeit durch die Krankenkassen refinanziert wird." Das sind drei Bausteine: die Ausbildung als Palliativfachkraft sowie Weiterbildungen in Koordinierung und Führungskompetenz. Die beiden Fortbildungen macht Führer derzeit bei den Maltesern in Engelskirchen. Die Kassen übernehmen die Kosten für die Koordinatorin, nicht aber für sämtliche andere Ausgaben der Hospizgruppe. "Dafür sind wir auf Spenden angewiesen", sagt der zweite Vorsitzende Gerhard Welp.

Als Unterstützung für Führer, die mit einer halben Stelle angestellt ist, arbeitet Claudia Weber auf Minijob-Basis mit in der Koordination. Die 45-jährige Sozialpädagogin kommt ebenfalls aus Hückeswagen, ist verheiratete Mutter von drei Kindern und arbeitet noch als Inklusionsbegleiterin an einer Schule. Weber wirbt für einen offenen Umgang mit der Hospizarbeit. "Wir wollen Hemmschwellen überwinden, denn Sterbebegleitung ist, genau wie der Tod, in unserer Gesellschaft immer noch ein Tabu", sagt sie. Und Welp fügt an: "Es geht ja auch um Lebensbeistand. Wenn es einem Menschen nach einer schweren Krankheit auch wieder besser geht, kann die Begleitung durchaus auch wieder ausgesetzt werden."

Neben den genannten drei Bausteinen sind mindestens 15 aktive Begleiter nötig, damit die Krankenkassen bezahlen. Derzeit sind es in der Schloss-Stadt 17. Eine Zahl, die gerne noch wachsen darf, betont Weber. "Wir wollen bekannter werden. Wir begleiten viel im Johannesstift, aber wir wollen auch in die Stadt gehen, gerade auch zur Unterstützung der Angehörigen. Da hilft es natürlich, wenn wir auf einen größeren Begleiter-Stab zurückgreifen könnten." Die Gruppe werde hauptsächlich so wahrgenommen, als würde sie nur im Altenzentrum begleiten. Führer ergänzt: "Die Hospizbewegung kann weitergebracht werden, wenn es sich im Bekanntenkreis der Begleiter herumspricht. Außerdem ist es eine sehr wichtige und erfüllende Arbeit am Menschen."

(wow)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort