Hückeswagen Hotel zur Post schließt Café zum 22. Mai

Hückeswagen · Bernd und Christiane Koppelberg werden ihr Café und das Restaurant des Hotels zur Post in Kürze schließen, das Hotel bleibt aber bestehen. Ausschlaggebend für diesen Schritt sind gesundheitliche Gründe, keine wirtschaftlichen.

 Noch stehen sie in der Küche bzw. in der Konditorei. Doch Christiane und Bernd Koppelberg werden nur noch knapp drei Wochen Café und Restaurant öffnen, am 22. Mai ist dann Schluss. Danach wird das Haus als Hotel garni - also nur mit Frühstück - fortgeführt. Das Meißner Porzellan, das Koppelbergs Vater Herbert viele Jahre gesammelt hat und das im Café ausgestellt ist, will das Ehepaar nach und nach veräußern. So wird bald wohl kaum noch etwas an das traditionsreiche Hotel zur Post erinnern.

Noch stehen sie in der Küche bzw. in der Konditorei. Doch Christiane und Bernd Koppelberg werden nur noch knapp drei Wochen Café und Restaurant öffnen, am 22. Mai ist dann Schluss. Danach wird das Haus als Hotel garni - also nur mit Frühstück - fortgeführt. Das Meißner Porzellan, das Koppelbergs Vater Herbert viele Jahre gesammelt hat und das im Café ausgestellt ist, will das Ehepaar nach und nach veräußern. So wird bald wohl kaum noch etwas an das traditionsreiche Hotel zur Post erinnern.

Foto: Jürgen Moll

Sechseinhalb Tage arbeitet Bernd Koppelberg in der Woche, täglich fast zwölf Stunden. Im Stehen und seit vielen Jahren. Kein Wunder, dass den 65-Jährigen linke Hüfte und linkes Knie schmerzen. Sein Arzt hat ihm nahegelegt, beide umgehend operieren zu lassen. Der Konditormeister und Koch will das aber, wenn es geht, noch etwas hinausschieben. Deshalb werden er und seine Frau nun einen Schlussstrich ziehen: Am 22. Mai wird das Hotel zur Post ein letztes Mal für Café- und Restaurantgäste öffnen. "Danach werden wir als Hotel garni weitermachen", sagt Christiane Koppelberg (63). Dann wird sich das Ehepaar ausschließlich um die Hotelgäste kümmern und für das Frühstück zuständig sein.

Der Entschluss, in den Ruhestand zu gehen, ist über einen längeren Zeitraum gewachsen. Es sei, versichert Christiane Koppelberg, der angeschlagenen Gesundheit ihres Mannes geschuldet. Was das Geschäft angehe, "haben wir ein Plus von 16,8 Prozent", sagt ihr Mann. Wobei die Koppelbergs in den vergangenen Jahren weniger auf das Café-Geschäft gesetzt hatten, sondern verstärkt auf das Restaurant. "Bei uns bekommt man auch am Nachmittag noch etwas zu essen", erläutert Christiane Koppelberg den Vorzug. Das sei vor allem bei vielen Radfahrern angekommen, die über die alte Bahntrasse in die Schloss-Stadt kommen.

Die Radfahrer hatten es deutlich gemacht: Das Ehepaar Koppelberg hat festgestellt, dass der Radweg ein touristischer Magnet ist. Manche seien sogar über 70 oder gar 80 Jahre alt, die auf eine Pause im Hotel zur Post einkehrten. Auch sind viele unter ihnen, die das Hotel bewusst für eine Übernachtung ansteuern. "Die wollen nicht in eine Ferienwohnung, sondern brauchen die Rundumversorgung", sagt Christiane Koppelberg. Auch könnten sie so vom zentral gelegenen Hotel zur Post aus abends noch etwas in der Stadt unternehmen.

"Jetzt ist die Zeit gekommen, dass wir uns wieder verändern müssen", sagt Bernd Koppelberg. Die Gastronomie sei in einem ständigen Wandel, betont er. "Das Geschäft mit dem Kuchen ist zunehmend schwieriger geworden." Auch sei die Konkurrenz größer. Dass das Kerngeschäft inzwischen das Restaurant ist, wo von 11.30 bis 16.30 Uhr gespeist werden kann, "damit sind wir gut klargekommen".

Nach dem 22. Mai sind Café und Restaurant zwar geschlossen, immerhin wird es das Hotel aber noch geben. "Wir haben Anfragen von Gästen ohne Ende", versichert Bernd Koppelberg. Vor allem von Radfahrern und Wanderern, die sich über das Internet informierten. So habe sich etwa für August eine große Wander-Gruppe angemeldet. Aber auch Arbeiter und Geschäftsleute übernachten zuweilen an der Peterstraße.

Das Ehepaar macht aber keinen Hehl daraus, dass es das Hotel am liebsten umgehend verkaufen würde - "eine Vermietung kommt nicht infrage", stellt Koppelberg unmissverständlich klar. Interessenten gebe es noch nicht. Er kann sich gut vorstellen, dass das Lokal als reines Speiserestaurant fortgeführt wird. Die Lage mitten im Zentrum mit Parkplätzen sei ideal.

Und was machen Bernd und Christiane Koppelberg, wenn sie den Ruhestand erreicht haben? Der 65-Jährige lächelt: "Wir möchten mit unseren Fahrrädern einmal sehen, wie es außerhalb von Hückeswagen aussieht." Möglich sind Touren etwa entlang der Donau oder ins Weserbergland, der Heimat von Christiane Koppelberg.

(RP)
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