Das Schlagzeug ist für Olli "Oz" Schmitz mehr als nur ein liebgewonnenes Hobby. Seit fast 30 Jahren spielt der 45-jährige Hückeswagener das Instrument bereits. "Angefangen habe ich mit 16 Jahren in der Hückeswagener Musikschule, dort hatte ich zwei Jahre Unterricht", erinnert er sich. Danach hatte er ein Jahr in Lennep bei Peter Even Unterricht, dem heutigen Leiter der Musikschule Gummersbach.

Dann ging es los mit den ersten Bands. "Wie so viele andere auch, habe ich mit einer Cover-Band angefangen. Die wurde hier in Hückeswagen gegründet", erzählt der 45-Jährige. Er ist in der Freien evangelischen Gemeinde Lindenbergstraße aufgewachsen, in der er auch heute noch aktiv ist. "In diesem Rahmen habe ich viel mit Chören gearbeitet. Das war insofern sehr lehrreich, als dass ich als Schlagzeuger gelernt habe, leise zu spielen", sagt Schmitz.

Aber auch im weltlichen Bereich ist der Schlagzeuger aktiv: "Zwischen 2000 und 2008 habe ich in meiner New-Rock-Band 'Bonk!' gespielt. Das war zusammen mit dem Frielingsdorfer Gitarristen René Lipps." Einige Zeit nach dem Ende von "Bonk!" gründete Schmitz die Band "Tiefer", wieder mit Lipps, der dazwischen mit dem Sieger der Castingshow "Deutschland sucht den Superstar" von 2008, Thomas Godoj, Musik gemacht hatte.

2014 kam Kommissar Zufall ins Spiel: "René hatte sich mittlerweile ein Standbein als Produzent aufgebaut und 2014 das Album 'Mittendrin' von Achim Petry, dem Sohn des Schlager-Stars Wolfgang Petry, produziert", erinnert sich Schmitz. Für die meisten Schlagzeugspuren auf dieser CD zeichnet der Hückeswagener verantwortlich - auf Einladung von Lipps.

Weil Vater Petry, zwischenzeitlich eigentlich in Schlager-Rente gegangen, durch die musikalischen Gehversuche des Sohns wieder Blut geleckt hatte, zog es den Schlager-Veteran ebenfalls wieder ins Studio: 2015 veröffentlicht er das Album "Brandneu" - am Schlagzeug saß Olli "Oz" Schmitz. Von dem Mann mit den einstmals hunderten Freundschaftsarmbändern ist der 45-jährige Hückeswagener begeistert: "Ein sehr zurückhaltender und bodenständiger Mensch", sagt er. Und einer, dessen Lob Schmitz viel bedeutet: "Als ich meine Schlagzeugspuren eingespielt habe, war Petry ebenfalls im Studio. Und er hat ja schon einige Schlagzeuger gesehen in seiner Karriere." Umso mehr hat Schmitz es als Ritterschlag empfunden, als sich Petry nach der Studio-Session an ihn wandte: "Er sagte zu mir: 'Ich gucke dir gern beim Spielen zu.' Das hat mir eine Gänsehaut verpasst."

Der 45-Jährige ist indes kein hauptberuflicher Musiker: "An vier Tagen in der Woche arbeite ich ganz normal im Büro im Vertrieb von bargeldlosen Zahlsystemen. Musik und Beruf lassen sich aber problemlos vereinbaren, weil mich mein Arbeitgeber enorm unterstützt", sagt Schmitz dankbar. Eine Situation, an der er nichts ändern möchte. Denn da er von der Musik nicht leben müsse, habe er die große Freiheit, nur das zu spielen, was er selbst wolle. Wie etwa in der Band "Könige & Priester", die aus der Kölner Jugendgottesdienstarbeit im E-Werk und der Essigfabrik entstanden ist. "Ich kenne die anderen Bandmitglieder seit 2011, seit 2014 schreiben wir zusammen Songs", berichtet er. Zwei CDs hat die Band veröffentlicht. Ein Teil davon wird beim Konzert am Freitag zu hören sein.

Die Musik von "Könige & Priester" ist sehr durchstrukturiert und poppig - ganz anders als Schmitz' zweite Spielwiese, die wieder aktiven Jazz-Fusion-Rocker "loopz in aspic". Zudem spielt er seit zwei Jahren als Live-Drummer bei Godoj. "Im Mai kommt sein neues Album raus, danach geht es auf Tour - darauf freue ich mich schon sehr", sagt Schmitz. So sorgt der 45-jährige Schlagzeuger mit verschiedenen Projekten und Bands dafür, dass ihm musikalisch alles andere als langweilig wird.