Hückeswagen Hückeswagener Licht für ganz Europa

Hückeswagen · Setolite Lichttechnik aus dem Gewerbegebiet West 2 erhielt jetzt Besuch von der Wirtschaftsförderung der Stadt. Das Unternehmen stellt Lampen her, aber nicht für Haushalte. Zu den Kunden gehören Hilfsorganisationen in ganz Europa.

 Die Firma Setolite Lichttechnik aus dem Gewerbegebiet Winterhagen-Scheideweg hat sich auf Lampen spezialisiert. Geschäftsführer Peter Schultz präsentiert zwei Produkte von rund 200

Die Firma Setolite Lichttechnik aus dem Gewerbegebiet Winterhagen-Scheideweg hat sich auf Lampen spezialisiert. Geschäftsführer Peter Schultz präsentiert zwei Produkte von rund 200

Foto: N. Hertgen

Wo die Bundeswehr ist, sind Lampen der Firma Setolite Lichttechnik nicht weit. Das Unternehmen, das an der Bockhackerstraße angesiedelt ist, taucht Zelte und Bundeswehr-Container europaweit ins richtige Licht. Hilfsorganisationen wie Technisches Hilfswerk (THW), Rotes Kreuz (DRK) und Feuerwehr gehören zu den Kunden des Unternehmens, dessen Artikel in erster Linie für Großabnehmer bestimmt sind.

Waren im Gewerbegebiet Winterhagen-Scheideweg bis vor kurzem noch 40 Mitarbeiter mit der Herstellung von Lampen aller Art beschäftigt, sind es inzwischen 48. Hinzu kommen 25 in Rumänien. Denn der anhaltende Strom an Flüchtlingen hat nun auch die Lampen-Branche erreicht. Schließlich wird vor Unterkünften, in Zelten und Containern Licht benötigt.

Bürgermeister Dietmar Persian und Andrea Poranzke, die beide für die Wirtschaftsförderung in der Stadt zuständig sind, sahen sich jetzt bei Setolite um. Geschäftsführer Peter Schultz leitete die Gäste durch den Montagebereich, wo Mitarbeiter mit der Herstellung von Leuchten in allen Formen und Größen beschäftigt sind. Zwischen 150 und 200 Lampen gehören zum Sortiment. Jährlich werden mehr als 150 Kilometer Kabel verarbeitet.

Zur Produktpalette von Setolite zählt zum Beispiel die 960 Watt starke Lampe "Aldebaran 360 Grad Flex". Mit ihr kann eine Fläche von 5000 Quadratmetern ausgeleuchtet werden. Jede einzelne Riesenleuchte wird auf ihre Funktionstüchtigkeit geprüft, bevor sie an einen Kunden geht. "Das machen wir so, weil ich nachts gerne gut schlafe. Wir stehen für eine lückenlose Dokumentation und sind pingelig in der elektrotechnischen Endprüfung", betonte der Geschäftsführer. Etwa 15.000 Leuchten verkauft Setolite pro Jahr, an die Bundeswehr gingen bereits 40.000 Lampen. Dort müssen sie nicht nur leuchten, sondern auch sicher an Containerdecken hängen. Schultz: "Es nützt ja nichts, wenn ein Bundeswehr-Container unter Beschuss gerät und standhält, während den Soldaten drinnen die Lampen auf die Köpfe fallen."

Momentan kommt die Firma mit der Produktion kaum hinterher; von der Herstellung bis zur Lieferung an den Kunden vergehen sechs bis acht Wochen. "2015 wird nach zwei schwachen Jahren ein umsatzstarkes Jahr. Leider müssen wir unsere Kunden immer wieder vertrösten, weil wir so viel zu tun haben", sagte Schultz. Mehr Mitarbeiter könne er aber nicht einstellen. "Die müssen schließlich alle angelernt werden." Dabei wird der osteuropäische Markt gerade erschlossen. "Dort werden deutsche Produkte zwar geschätzt, viele wählen aus Kostengründen aber chinesische Waren."

Leuchten aus dem Musterbestand, die zwar funktionstüchtig sind und dennoch nie richtig genutzt wurden, vermachte Setolite jetzt den Hilfsorganisationen im Kreis wie THW, DRK und Feuerwehr. Jede Einheit bekam ein Paket mit Lampen, die bei Einsätzen Licht ins Dunkel bringen sollen. "Das ist eine ganz tolle Aktion", fand Persian.

Ihm gegenüber äußerte Schultz Verbesserungswünsche für die Arbeit im Industriegebiet. So müsse der Polizeischutz aufgrund von Einbruchsserien dringend verbessert werden. Auch wünscht sich der Geschäftsführer, dass das Gewerbegebiet bei Schneefällen nicht als letzter Punkt in der Stadt geräumt wird. "Das darf auch eigentlich nicht passieren", sagte Persian. Dem langsamen Internet will er ebenfalls so schnell wie möglich Abhilfe schaffen: Die Stadt sei dabei, ein Konzept für Glasfaseranschlüsse im Industriegebiet zu schnüren.

(RP)
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