Hückeswagen Hückeswagener wartet vergeblich auf Arzt

Hückeswagen · Als die Schmerzen in der Schulter dann doch heftiger wurde, machte sich Peter Jacobs am Karnevalssonntag auf den Weg in die Wipperfürther Helios-Klinik. Nachdem sich jedoch eine dreiviertel Stunde kein Arzt blicken ließ, entschlossen sich der Hückeswagener und seine Begleiterin, es in der Remscheider Sana-Klinik zu versuchen.

"Innerhalb von zehn Minuten kümmerte sich dort ein Arzt um mich", erzählt Jacobs am Bürgermonitor unserer Redaktion. Gegen 17 Uhr war er im Wipperfürther Krankenhaus und machte sich direkt nach links in Richtung Ambulanz; ein Pfleger bat ihn, im Wartebereich Platz zu nehmen. "Ich sollte mich noch etwas gedulden, weil der diensthabende Arzt gerade auf Hausbesuch ist." Doch nach gut 45 Minuten des Wartens, ohne dass sich irgendein Mediziner gezeigt hätte, war Jacobs' Geduld aufgebraucht, und er verließ die Helios-Klinik wieder.

"Das hat mich nachdenklich gemacht", sagt er. Denn was passiere, wenn Notfälle hereinkämen und kein Arzt da sei? "Wenn ein Arzt Hausbesuche macht, muss ein anderer da sein", fordert Jacobs. Tatsächlich hat die Klinik aber wohl keinen Fehler gemacht, denn der Hückeswagener war womöglich nicht in der Notfall-Ambulanz des Krankenhauses gelandet, sondern in der Notfall-Praxis der Kassenärztlichen Vereinigung (KV). "Die hat Räume bei uns angemietet", berichtet Helios-Sprecherin Maren Esser auf Anfrage unserer Redaktion. Und dort ist eben der Notdienst der niedergelassenen Ärzte angesiedelt. Der dortige Notarzt kann in der Tat schonmal auf einem Hausbesuch sein. "Unsere Ärzte machen dagegen keine Hausbesuche", stellt Maren Esser klar.

Daher geht sie davon aus, dass Peter Jacobs die Notfall-Praxen verwechselt hat. Was passieren kann, da sie an einem Flur liegen. Die Helios-Sprecherin bietet ihm an, seinen im Krankenhaus zurückgelegten Weg einmal mit ihm gemeinsam durchzugehen. "Denn wir sind immer daran interessiert potenzielle Verbesserungen zu finden", versichert Maren Esser. Wenn der Hückeswagener den Weg zur Ambulanz nicht gefunden habe, fänden ihn womöglich auch andere Patienten nicht. Jacobs hat sich bereiterklärt, das Angebot anzunehmen.

Schmerzen in der Schulter hat er derweil immer noch. Der Arzt im Sana-Klinikum konnte ihm nur Schmerzmittel verschreiben. Denn weil es sich um eine Entzündung oder etwas am Knochen handeln könnte, hat der Hückeswagener nun für Mitte März einen Termin bei einem Orthopäden in Remscheid bekommen.

(büba)
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