Hückeswagen Hund ohne Herrchen - Notdienst hilft

Hückeswagen · In Hückeswagen und Radevormwald sind die Ordnungsämter erste Ansprechpartner, wenn man einen herrenlosen Hund findet. Nur außerhalb der Bürozeiten ist die Polizei zuständig. Die Tiere kommen ins Tierheim Wermelskirchen.

 Kommt Herrchen noch? Fällt Passanten ein alleingelassener Hund auf, sollten sie zunächst Polizei oder Tierheim benachrichtigen. Denn ein Tier gilt als Fundsache und muss gemeldet werden.

Kommt Herrchen noch? Fällt Passanten ein alleingelassener Hund auf, sollten sie zunächst Polizei oder Tierheim benachrichtigen. Denn ein Tier gilt als Fundsache und muss gemeldet werden.

Foto: Markus Scholz/dpa

Es kann einem bei jedem Spaziergang passieren, in der Innenstadt genauso wie im Wald oder in einer Wohnsiedlung: Nichts Böses ahnend ist man unterwegs - und plötzlich steht ein herrenloser Hund vor einem. Vielleicht noch mit Halsband und Leine, weil er seinem Halter ausgebüxt ist. Daraus ist aber nicht zu erkennen, wem der Hund gehört, und der Besitzer ist weit und breit nicht aufzufinden. Was macht man eigentlich in so einem Fall? Naheliegend ist es dann, die Polizei zu rufen.

Das sei auch richtig, zumindest mit einer Einschränkung, sagt Jochen Knorz vom Fachbereich Soziales und Ordnung in Radevormwald. Denn in der Regel seien die ersten Ansprechpartner immer die Ordnungsbehörden - aus einem simplen Grund: "Ein Hund, der ohne Halter angetroffen wird, ist immer zunächst einmal eine Fundsache." Ganz oft passiere solch ein Vorfall am Abend oder am Wochenende, wenn das Ordnungsamt keine Dienstzeit hat. Dann sei der Anruf bei der Polizei unter der Rufnummer 110 auf jeden Fall die richtige Wahl, sagt Knorz. Die kümmere sich dann um einen Ansprechpartner im Tierheim oder informiere eine örtliche Bürgerin, die sich auf das Abholen von Fundhunden spezialisiert hat. "Auch wir arbeiten mit dieser Bürgerin zusammen. Sie wird aber immer erst von uns kontaktiert und kann nicht von den Findern angerufen werden", sagt Knorz.

Polizeipressesprecher Jürgen Dzuballe stimmt zu: "Außerhalb der Bürozeiten der Ordnungsämter sind wir Ansprechpartner. Wir nehmen aber keine Hunde mit oder holen sie ab", sagt er. Das scheitere nicht nur daran, dass Hunde als Ladung gelten, die gesichert werden müsse, sondern auch an Unterbringungsmöglichkeiten. "Deswegen versuchen wir im Bedarfsfall entweder das Ordnungsamt zu erreichen, zudem stehen wir in den Kommunen von Radevormwald bis Morsbach im Kontakt mit Bürgern oder Tierschutzinstitutionen, die sich um die herrenlosen Tiere kümmern können", sagt der Polizeisprecher.

Oft laufe es aber auch so ab, dass zuerst eine Meldung bei der Polizei eingeht, dass jemand einen Hund vermisst, und zwei Stunden später kommt eine Meldung herein, dass jemand einen Hund gefunden hat: "Oft können wir die dann direkt zusammenbringen, und die Sache ist erledigt", sagt Dzuballe.

Ganz ähnlich wie in Rade sieht es in Hückeswagen aus, sagt Dietlinde Müller, Leiterin des Bürgerbüros am Bahnhofsplatz. "Wenn Bürger einen freilaufenden Hund ohne sein Herrchen oder Frauchen antreffen, dann sollen sie bei uns im Bürgerbüro anrufen, wir haben ein hausinternes Prozedere, wie in diesen Fällen verfahren wird", sagt Müller. Außerhalb der Öffnungszeiten bieten sich für die Finder zwei Möglichkeiten, die sich auch eingebürgert haben, erklärt Müller: "Entweder rufen die Bürger dann bei der Polizei an oder bei der Rufbereitschaftsnummer des Ordnungsamts. Viele nehmen das Tier dann aber auch einfach mit nach Hause und bringen es dann am nächsten Tag zu uns."

Die Tiere werden nach tierschutzrechtlichen Maßnahmen untergebracht - was nichts anderes heißt, als dass sie ins Tierheim nach Wermelskirchen gebracht werden, wo hoffentlich der Halter mittels Chip-Überprüfung ausfindig gemacht werden kann - damit der flüchtige Vierbeiner schnell in sein eigenes Zuhause gebracht werden kann.

(wow)
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