Matthias Jung "Ich mag es, die Dinger rauszuhauen"

Hückeswagen · Der Comedian Matthias Jung präsentiert am Samstag als "Urlaubs-Checker" sein Programm "Liegen haben kurze Beine" im Kultur-Haus Zach. Im BM-Interview spricht Jung unter anderem über Urlaubsklischees und sein Heimatdorf in Rheinland-Pfalz.

 Matthias Jung berichtet den Hückeswagenern am Samstag von den Tücken eines Urlaubs - Lacher inklusive.

Matthias Jung berichtet den Hückeswagenern am Samstag von den Tücken eines Urlaubs - Lacher inklusive.

Foto: Nadine Dilly

Herr Jung, warum genau haben Liegen jetzt kurze Beine?

Matthias Jung In erster Linie geht es um das Klischee der Urlaubs-"Liege", das ja bei deutschen Touristen immer ein Thema ist. Es ist natürlich ein Klischee-Titel - aber dahinter steckt keineswegs ein reines Klischee-Programm.

Warum sollte man nach dem Ansehen Ihres Programms erst recht in Urlaub fahren?

Jung Natürlich deswegen, um etwas Neues zu sehen, etwas Neues zu entdecken. Ich komme schließlich aus dem Dorf - für mich ist eine zweistellige Hausnummer schon etwas Besonderes. Ich halte es für enorm wichtig, rauszukommen und die Welt kennenzulernen.

In welchem Urlaubsland haben Sie Ihr rheinland-pfälzisches Heimatdorf Hüffelsheim schon wieder gefunden?

Jung Grundsätzlich hat ja jedes Land sein Hüffelsheim. Ich habe es sowohl beim Karibik-Hopping entdeckt, aber genauso auch bei einem Besuch in der Eifel.

Was ist für Sie das ideale Fortbewegungsmittel, um in den Urlaub zu fahren?

Jung Das kommt auf den Urlaub an. Um sich aber einen größeren Überblick über die Welt machen zu können, führt wohl leider kein Weg am Flugzeug vorbei. Auch wenn ich absolut nicht gerne fliege.

Sie kommen aus Rheinland-Pfalz. Wie wollen Sie den Zuschauern im Bergischen ihren Humor beibringen? Gibt es regionale Unterschiede im Humor?

Jung Alle Menschen wollen lachen. Ich glaube also nicht, dass es regionale Unterschiede gibt. Wohl aber gibt es Unterschiede zwischen Stadt und Land: Auf dem Land sind die Leute dankbarer, wenn ein Comedian bei ihnen auftritt. In Köln etwa ist das anders: Die Kölner haben am Samstagabend zehn Künstler, aus denen sie auswählen können. Da wird ein Auftritt auch ganz anders bewertet.

Was machen Sie mit ihren 400 Handtüchern, die Sie laut Programmankündigung aus den 400 Hotels haben, in denen Sie schon waren?

Jung Meiner Mutter schenken (lacht). Aber so viele sind das dann doch nicht. Der Aufhänger für diesen Gag war meine Freundin: Sie nimmt immer wieder mal Souvenirs aus Hotels mit. . . (lacht)

Welche Länder oder Urlaubsziele fehlen ihnen noch?

Jung Ich habe tatsächlich schon eine ganze Menge gesehen. Ein Reiseziel, das mir noch fehlt, ist die Westküste Nordamerikas. Da möchte ich auf jeden Fall bald hin.

Sind Sie als selbst ernannter "Urlaubs-Checker" die perfekte Alternative zum Urlaubsportal im Internet?

Jung Genaugenommen ist das Gegenteil der Fall. Ich bin der Urlaub-Nix-Checker (lacht). Ich bin total unerfahren. Wenn die Leute aus dem Programm rausgehen, dann stellen sie fest, dass der Kerl auf der Bühne ja eigentlich überhaupt keine Ahnung von dem hat, was er da zwei Stunden erzählt hat. Schließlich komme ich vom Dorf! (lacht)

Haben Sie Comedy-Vorbilder?

Jung Zum einen meinen Vater - der ging immer in die Bütt. Im Fernsehen fand ich als Jugendlicher den amerikanischen Stand-Up-Comedian Jerry Seinfeld sehr gut. Von den deutschen Kollegen liegt mir Dieter Nuhr am Herzen, weil er auf der Bühne auch eher ruhig agiert. Comedy ist für mich immer wie eine Begegnung mit dem Publikum. Und wenn ich jemandem auf der Straße begegne, dann hampel ich doch auch nicht so rum wie etwa Mario Barth. Ich mag es, einfach auf der Bühne zu stehen und die Dinger rauszuhauen.

WOLFGANG WEITZDÖRFER FÜHRTE DAS GESPRÄCH.

(wow)
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