Hückeswagen Illegale Bever-Griller zeigen Einsicht

Hückeswagen · Die seit Jahren regelmäßig stattfindenden Kontrollen der "Ordnungspartnerschaft Bever-Talsperre" zahlen sich aus. Immer seltener wird das Landschaftsschutzgebiet durch Lagerfeuer oder Grills gefährdet und mit Müll verschmutzt.

 Roland Kissau und Mario Moritz (r.) vom Hückeswagener Ordnungsamt klären Bever-Besucher aus Köln über das Grill-Verbot im Landschaftsschutzgebiet auf. Die Männer sind einsichtig, eine mündliche Verwarnung reicht.

Roland Kissau und Mario Moritz (r.) vom Hückeswagener Ordnungsamt klären Bever-Besucher aus Köln über das Grill-Verbot im Landschaftsschutzgebiet auf. Die Männer sind einsichtig, eine mündliche Verwarnung reicht.

Foto: Heike Karsten

Freitag, 20 Uhr, Bever-Talsperre. Es herrscht Waldbrandstufe 2 laut Wetterdienst. Auf den Tellern der Badegäste liegen nur noch die Knochenreste der saftigen Nackensteaks. Der kleine Dreifuß-Grill kühlt gerade ab. An lauen Sommerabenden liegt Grillen hoch im Trend, doch an der Bever-Talsperre ist es wegen der Waldbrandgefahr strikt verboten.

"Das wussten wir nicht", versichern die drei Männer, die extra wegen der schönen Kulisse von Köln an die Bever-Talsperre gekommen sind. Mario Moritz und Roland Kissau vom Ordnungsamt weisen sie freundlich auf die Gefahren und auch auf mögliche Strafen hin.

Gemeinsam mit Heinz Konsen und Enno Bohmfalk von der DLRG fahren die Mitarbeiter des Ordnungsamts im Motorboot des Wupperverbands die Uferzonen der Talsperre ab und achten auf illegal aufgestellte Grills und Zelte. Im Landschaftsschutzgebiet, wie an der Bever-Talsperre, ist Grillen und Zelten nur auf den offiziell ausgewiesenen Zeltplätzen erlaubt.

Die drei Kölner kommen mit einer mündlichen Verwarnung davon. Die Personalien werden dennoch notiert, denn bei einer Wiederholung wird es teuer. Etwas enttäuscht, aber einsichtig packen sie ihre Grillutensilien zusammen.

Seit mehr als zehn Jahren kontrolliert die "Ordnungspartnerschaft Bever-Talsperre", um die landschaftlich reizvolle Idylle zu schützen - mit Erfolg. Offene Lagerfeuer, wildes Zelten und extreme Müllanhäufungen gehören der Vergangenheit an. Meist seien es nur noch Auswärtige, die die Schilder zum Landschaftsschutz übersehen oder nicht lesen und auf ihr illegales Verhalten aufmerksam gemacht werden müssen. "Die Hückeswagener haben es mittlerweile alle verstanden", sagt Moritz. Die Ordnungshüter versuchen zu vermitteln, warum Feuer, Rauchen und Grillen außerhalb der Zeltplätze, am Ufer, im Wald und am Waldrand gefährlich sind. "Da reicht schon ein kleiner Funke, um einen Waldbrand zu entfachen", erklärt Moritz. Die meisten der Angesprochenen zeigten sich einsichtig, was jedoch auch stark vom Alkoholkonsum abhänge. Je höher der Pegel, desto schwieriger die Diskussion. Den nächsten Stopp legt das Kontrollboot am gegenüberliegenden Ufer ein, wo drei Jugendliche mit Getränken und großem Grill die Abendsonne genießen. Noch ist der Grill nicht angeheizt. Die Mitarbeiter des Ordnungsamts klären auf und verteilen einen Info-Zettel mit den gültigen Gesetzen. Das wirkt. "Sobald die Leute die Zettel haben und sehen, was das kosten könnte, sind sie meist schon bedient", sagt Moritz. In der aktuellen Badesaison ist die Ordnungspartnerschaft bereits fünf Mal mit dem Boot zu Kontrollen unterwegs gewesen. Zusätzlich werden die Straßen und Parkzonen rund um das Bade- und Freizeitparadies überwacht. "Wir mussten bisher schon mehrere Fahrzeuge abschleppen lassen, die die Feuerwehrzufahrt in Stoote zugeparkt hatten", berichtet Kissau. An heißen Sommertagen ist das Parken an der Talsperre ein echtes Problem - und eine enorme Herausforderung für die Ordnungshüter.

Eine Stunde dauert die Kontrollfahrt am Freitagabend. Ein letzter Abstecher zu den Jugendlichen zeigt, dass das Gespräch erfolgreich war: Der Grill ist immer noch unbenutzt, die jungen Männer kühlen sich im Wasser ab.

(heka)
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