Hückeswagen Im Archiv der eigenen Geschichte auf der Spur

Hückeswagen · Privatleute, die ins Stadtarchiv gehen, tun das häufig, um den eigenen Wurzeln, also der Familiengeschichte, auf die Spur zu kommen. Diese Erfahrung hat Sarah Steffens gemacht. Die Leiterin der seit Sommer vorigen Jahres gemeinsam geführten Archive von Hückeswagen und Wipperfürth berichtete jetzt im Ausschuss für Schule, Sport und Kultur über ihre Arbeit und erste Erfahrungen.

Hückeswagen: Im Archiv der eigenen Geschichte auf der Spur
Foto: Stephan Büllesbach

Anfang Juni 2016 waren die Archive der beiden Nachbarstädte in den Räumen der früheren Alice-Salomon-Schule in der Wipperfürther Neye-Siedlung räumlich zusammengeführt worden. Unumstritten war das nicht. Kritiker wehrten sich dagegen, das "Gedächtnis der Stadt" außerhalb der Stadtgrenzen aufzubewahren. Inzwischen ist die Kritik verstummt, zumal die Wege kurz sind. Und: In den neuen Räumen ist Platz genug nicht nur für die sachgemäße Lagerung der Archivalien, sondern auch für eine umfangreiche Bibliothek mit Literatur zur heimischen Region und für einen großen Besucherraum, der als Lesesaal dient. Dort sind auch Recherchen am PC möglich.

Ein Team von drei Mitarbeiterinnen ist zuständig für das gemeinsame Archiv. Dazu gehört auch Elisabeth Müller, die sich schon vor dem Umzug nach Wipperfürth um die Archivalien der Schloss-Stadt kümmerte. Ihrer Arbeit ist es wesentlich zu verdanken, dass das Hückeswagener Archiv laut Sarah Steffens "sehr gut aufgestellt" ist. "Da ist Hückeswagen der Nachbarstadt um einiges voraus. Im Wipperfürth wurde das Archiv lange eher stiefmütterlich behandelt", sagte Steffens.

Dementsprechend wenige Wipperfürther haben bislang Interesse an der Archiv-Nutzung gezeigt. Seit dem Umzug in die frühere Schule auf der Neye kamen insgesamt 81 Besucher, 76 von ihnen interessierten sich für das Hückeswagener Archivgut. "Das Interesse vor allem der Hückeswagener ist eindeutig da", wertete Steffens diese Zahlen positiv. Das gelte sowohl für historische Archivalien als auch für Unterlagen aus der jüngeren Stadtgeschichte. Speziell für Hückeswagener wird das Angebot 2017 noch umfassender: Aufgearbeitet wird dort derzeit der Nachlass der Lehrerin und preisgekrönten Schriftstellerin Carola Lepping.

Zum Jahresbeginn wurden die Öffnungszeiten erweitert. Weiterhin sind Besucher montags, dienstags und donnerstags von 14 bis 16 Uhr willkommen, darüber hinaus jetzt aber auch an jedem ersten und dritten Donnerstag im Monat

(bn)
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