Hückeswagen In der Sonne schmeckt's einfach besser

Hückeswagen · Lange genug hatte der nasse und vor allem dunkle Winter das Bergische Land im Griff. Doch nun zeigt sich wieder Sonne - was viele Hückeswagener gerne nutzen.

 Ein Platz in der Sonne: Monika Dabrowski (Mitte), ihre Arbeitskollegin Isma Knorr sowie deren Mann Dietmar genießen das schöne Wetter.

Ein Platz in der Sonne: Monika Dabrowski (Mitte), ihre Arbeitskollegin Isma Knorr sowie deren Mann Dietmar genießen das schöne Wetter.

Foto: P. Meuter

Was wurde nicht allerorten über das erschreckend schlechte und vor allem düstere Winterwetter geschimpft. Die Nachbarstadt Wipperfürth musste sich gar den unrühmlichen Mantel als "dunkelste Stadt Deutschlands" überziehen. Und auch in der Schloss-Stadt war die Sonne nicht wesentlich häufiger zu Gast. Das konnte einem durchaus aufs Gemüt schlagen und für schlechte Laune sorgen.

Umso herzlicher wurde nun zum Wochenende hin die Sonne Willkommen geheißen, die die ersten wärmenden Strahlen brachte, wenngleich ein nach wie vor eisiger Wind vor allem beim Spazierengehen um die Wupper-Vorsperre oder auf den Feldwegen für rote Wangen, tränende Augen und laufende Nasen sorgte. Richtig warm war es am Samstagnachmittag eigentlich nur auf den Plätzen vor dem Café im Neubau am Etapler Platz. Denn dort war es windstill und die Sonne schien direkt herunter.

Das nutzten auch Monika Dabrowski und ihre Arbeitskollegin Isma Knorr sowie deren Mann Dietmar. Sie saßen bei Kakao und Milchkaffee draußen und genossen die Nachmittagssonne: "Mit dicker Jacke und bei Sonnenschein lässt es sich schon ganz gut aushalten", sagte Dabrowski schmunzelnd. "Eigentlich wollten wir zu Hause Kaffee trinken, aber als es dann so schön wurde, haben wir spontan umdisponiert", ergänzte Isma Knorr. Die beiden Frauen müssten noch einkaufen, ehe es gegen Abend an die Arbeit gehe, sagten sie: "Wir arbeiten in der Gastronomie, dafür müssen wir auch gleich noch einige Dinge besorgen", sagte Dabrowski.

Dem Trio war das dunkle Winterwetter auch auf die Nerven gegangen, auch wenn Dietmar Knorr es mit gesundem Fatalismus nahm: "Wir müssen das Wetter eben annehmen, wie es kommt. Ändern können wir da eh nix dran", sagte er trocken. "Die Sonne ist aber auch gut fürs Gemüt, ich habe schon gemerkt, wie mir der ständige Regen und die Dunkelheit an die Nieren gegangen sind", ergänzte Dabrowski. Sprach's und lehnte sich noch einen Augenblick zurück, um genussvoll noch ein wenig Sonne zu tanken.

Das machte auch Karin Engels, die allerdings im Pavillon in der Eisdiele vor dem Bürgerbüro am Bahnhofsplatz saß. "Hier ist es schön warm und geschützt, wenn die Sonne scheint, auch wenn es draußen kalt ist", sagte Engels, die mit Pudelmütze und Schal aber auch gut gegen die Kälte gewappnet war. Außerdem hatte sie vorgesorgt: "Ich habe zuerst einen Cappuccino zum Aufwärmen getrunken - und danach zwei Bällchen Eis bestellt", sagte sie lachend. Zum Spazierengehen sei es ihr indes doch noch zu kalt: "Der Wind ist wirklich eisig. Wenn die Sonne gleich weg ist, spaziere ich nur noch nach Hause", sagte Engels.

Der Wind hielt indes die vielen Jogger und Radfahrer nicht von ihrer sportlichen Betätigung ab. Der Parkplatz an der Wupper-Vorsperre war am frühen Nachmittag bereits voll, es war ein reges Kommen und Gehen. Vor allem Läufer nutzten das trockene und kalte Wetter, um ihre Runden um die Vorsperre zu drehen. Aber auch die eine oder andere Familie mit Kindern war unterwegs. "Wer weiß, wie lange es noch so schön bleibt, im Bergischen sind wir ja eher das schmuddelige Wetter gewöhnt", sagte eine junge Mutter, während ihre zwei Kinder mit Buggy-Car und Dreirad über den Weg in Richtung Brücke rollten. Wahre Worte. Aber wenn man den Hückeswagenern eines nicht nachsagen konnte, dann dies, dass sie ihre vom Wettergott gegebenen Chancen nicht ausgiebig nutzen würden.

(wow)
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