Hückeswagen In welche Richtung will Hückeswagen?

Hückeswagen · In dem Masterplan, der offiziell die Bezeichnung Integriertes Stadtentwicklungskonzept trägt, geht es um eine Standortbestimmung der Schloss-Stadt und darum, wohin sie will. Ob es ein solches Konzept geben wird, ist noch offen.

Im Entwurf des Haushaltsplans sind je 20.000 Euro für die Jahre 2017 bis 2019 veranschlagt, die an ein Planungsbüro gehen werden. Die Planer sollen dafür ein Integriertes Stadtentwicklungskonzept (ISEK) erarbeiten. Das sind die Vorstellungen des Bürgermeisters und seiner Verwaltung. Ob die insgesamt 60.000 Euro aber wirklich für einen solchen kommunalen Masterplan ausgegeben werden, entscheidet am Ende der Stadtrat. Vorher wird es noch zahlreiche Diskussionen darum in den politischen Gremien und in der Öffentlichkeit geben. Den Auftakt machte der Planungsausschuss am Dienstag. Darin stellte die Verwaltung Sinn und Zweck eines ISEK vor.

"Es geht darum, dass wir alle gemeinsam und mit den Akteuren am Ort intensiv darüber nachdenken, welche Ziele wir uns für die Entwicklung unserer Stadt setzen wollen", sagte einleitend Bürgermeister Dietmar Persian. Aus der Summe aller Ideen gelte es dann, eine Prioritätenliste aufzustellen und daraus konkrete Projekte für den Zeitraum der nächsten zehn bis 15 Jahre zu entwickeln. Das setze zu Beginn eine Bestandsaufnahme voraus, die Antworten auf die Kernfrage geben müsse: "Wo stehen wir und wo wollen wir hin?"

Beim ISEK gehe es um die "ganzheitliche Betrachtung eines städtischen Teilraums" oder auch des gesamten Stadtgebiets, ergänzte Stadtplaner Matthias Müller. Bestandteile des Konzepts seien die Bestandsaufnahme, die Analyse von Defiziten und Potenzialen und, daraus abgeleitet, eine Gesamtstrategie, in der Handlungsfelder und konkrete Projekte benannt werden. Wichtig sei es dabei, private Partner wie potenzielle Investoren in die Planungen einzubeziehen.

Die Konzept-Phase ist auf etwa drei Jahre angelegt. Die dafür im Haushalt eingeplanten 60.000 Euro muss die Stadt selbst finanzieren. Steht das ISEK für Hückeswagen erst einmal, besteht die Möglichkeit auf rückwirkende finanzielle Förderung durch das Land. Auch für die Umsetzung konkreter Projekte aus dem Konzept besteht eine Aussicht auf staatliche Förderung. Sie liegt bei maximal 60 Prozent der Kosten, den Restbetrag muss wieder die Stadt zahlen.

Tatsächlich sind die Anfangskosten für sie deutlich höher als die für die Konzept-Phase angesetzte Summe von 60.000 Euro. Der Grund: Trotz Einsatzes eines privaten Planungsbüros muss auch eine Stelle im Bauamt neu besetzt werden, wenn ein Mitarbeiter im Frühjahr in den Ruhestand geht. "Wir brauchen die Stellen-Neubesetzung, damit die Verwaltung ihre Arbeit an dem Konzept leisten kann", stellte Bauamtsleiter Andreas Schröder klar. Ohne ISEK würde die Stelle dagegen zumindest vorerst nicht neu besetzt.

Nun müssen die Politiker diskutieren, ob sie den Masterplan für Hückeswagen wollen oder nicht. Im Ausschuss war noch keine klare Tendenz erkennbar. Christian Schütte forderte für die CDU zunächst einmal eine Kosten-Nutzen-Analyse. Skepsis klang von Seiten der SPD an, die Horst Fink so formulierte: "Wir wollen nicht für viel Geld einen Riesenberg an Papier erzeugen, sondern unsere geringen finanziellen Ressourcen auf das konzentrieren, was uns als Stadt wirklich weiterbringt."

Nur die FDP legte sich bereits fest: "Wir müssen das unbedingt machen, wir brauchen ein Konzept für die Stadtentwicklung zwingend", sagte Gerhard Welp.

(bn)
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