Hückeswagen Inga Kuhnert spielt jetzt Orgel in Rade

Hückeswagen · Die Dirigentin des Pfarrcäcilienchors ist die neue Kirchenmusikerin für die Reformierte Gemeinde Radevormwald.

 Inga Kuhnert möchte sich in den kommenden Monaten um eine neue musikalische Ausrichtung der Reformierten Kirchengemeinde kümmern. Das alte Instrument in der Kirche am Markt bietet ihr da viele Möglichkeiten.

Inga Kuhnert möchte sich in den kommenden Monaten um eine neue musikalische Ausrichtung der Reformierten Kirchengemeinde kümmern. Das alte Instrument in der Kirche am Markt bietet ihr da viele Möglichkeiten.

Foto: jürgen moll

Inga Kuhnert ist die neue Kirchenmusikerin der Reformierten Kirchengemeinde. Sie ist nicht nur von der alten Kirchenorgel, sondern von der gesamten Gemeinde begeistert. Offiziell hat sie ihre nebenamtliche Stelle am 1. Oktober angetreten. Ihren ersten Gottesdienst spielte sie allerdings schon im Sommer in der Nachbarstadt. Vielen Hückeswagenern ist sie bekannt als Dirigentin des Pfarrcäcilienchors von 1905. 2003 hatte sie die Stelle zunächst als Mutterschaftsvertretung von Lucia Maria Müller übernommen, dann aber eine Festanstellung erhalten.

"Zu dem Bewerbungsverfahren haben nicht nur Gespräche, sondern mit dem Gottesdienst auch ein praktischer Test gehört", sagt Pfarrer Dr. Dieter Jeschke. "Inga Kuhnert hat alle begeistert, am Ende des Gottesdienstes wurde geklatscht. Das ist nicht selbstverständlich. Er ist glücklich über die musikalische Unterstützung innerhalb der Gemeinde und arbeitet mit der Kirchenmusikerin an neuen Konzepten für das Gemeindeleben: Ihre Arbeit geht weit über das Spiel an der Orgel von 1826 hinaus. "Wir wollen neue Chöre und Spielkreise gründen und Musiker aus der Gemeinde mehr in die Gottesdienste einbinden", sagt Inga Kuhnert.

Die 46-Jährige gibt der musikalischen Gestaltung der Kirche am Markt neuen Schwung, integriert neue Ideen und Methoden. Für sie ist das Lob Gottes in Form von Musik ein Traumberuf. "Ich arbeite mit Menschen zusammen, widme mich geistlicher Musik und kann mich weiterentwickeln", sagt sie. Bereits als Kind und Jugendliche hat sie sich der Musik verschrieben. Mit ihrem großen Wissen und ihrer Leidenschaft für Kirchenmusik ist die Hückeswagenerin, die bis vor kurzem in Remscheid als Kirchenmusikerin gearbeitet hatte, eine Bereicherung für die Reformierte Gemeinde.

Mit den Radevormwaldern hat sich Kuhnert bereits angefreundet. "Die Aufnahme war herzlich, offen und sympathisch. Gemeinsam mit dem Presbyterium kann ich hier viel erreichen", ist sich die 46-Jährige sicher. Die große Bandbreite der Kirchenmusik, von der Renaissance bis zur Moderne, will sie ausschöpfen. Nicht nur an der Orgel. Inga Kuhnert wechselt während eines Gottesdienstes gerne mal ans E-Piano. "Das war für uns alle neu, aber wir sind begeistert", sagt Jeschke. Die Vorbereitung seiner Gottesdienste verläuft jetzt im Dialog mit der Kirchenmusikerin, damit das musikalische Konzept stets abwechslungsreich ist. An der Königin der Instrumente, der Orgel, wird sie sich in Zukunft austoben. Das alte Instrument bietet ihr neue Möglichkeiten. "Die Register sind außergewöhnlich schön. Damit können sich ganz neue Kombinationen ergeben."

Wer Inga Kuhnert ab Februar als Leiterin des Cäcilienchors ablöst, ist noch unklar. "Wir haben bereits die Fühler ausgestreckt", sagt die Vorsitzende des Chors, Claudia Pille, auf Anfrage unserer Redaktion. Und auch auf der Internetseite des Erzbistums Köln wurde eine Anzeige geschaltet. Doch konkret ist bislang nichts. Sollte sich vorerst kein neuer Dirigent finden, "könnte vorübergehend Regionalkantor Bernhard Nick die Leitung übernehmen", sagt Claudia Pille. Eine Dauerlösung sei das aber nicht.

(RP)
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