Hückeswagen Inklusion - die Verwaltung hat zu viel Anderes zu tun

Hückeswagen · Es ist noch viel zu tun bei der Förderung der Inklusion behinderter Menschen in Hückeswagen. Auf einen Antrag der Grünen hin hatte deshalb der Stadtrat schon vor mehr als einem Jahr beschlossen, dass eine Prioritätenliste mit Maßnahmen und Projekten erarbeitet wird, die die Schloss-Stadt insgesamt behindertenfreundlicher machen sollen. Die Liste sollte von einem Arbeitskreis unter Federführung von Mitarbeitern der Stadtverwaltung erarbeitet werden. Daraus wird aber vorerst nichts: Die Verwaltung sehe sich personell derzeit zur Mitarbeit im Arbeitskreis nicht mehr imstande, teilte Bürgermeister Dietmar Persian in dieser Woche in der Sitzung des Sozialausschusses mit.

Der Grund: Die Verwaltung ist gerade im Fachbereich für Soziales, aber auch in anderen Ämtern personell überfordert. Ausschlaggebend dafür ist die Betreuung der inzwischen mehr als 200 Asylbewerber in Hückeswagen. Neue Flüchtlinge aufzunehmen, ist organisatorisch und bürokratisch ein zeitaufwändiger Kraftakt. Hinzu kommen die Suche nach neuen Unterkünften und deren Ausstattung sowie die spätere Begleitung der Asylsuchenden, die in vielerlei Hinsicht amtliche Hilfestellung brauchen. Persian: "Es gibt dringende Aufgaben, die die Verwaltung wahrnehmen muss, und absolut vordringliche. Die Aufgaben rund um die Flüchtlinge sind unbedingt vordringlich, da müssen wir Anderes zurückstellen." Derzeit sei die Verwaltung jedenfalls nicht in der Lage, den Arbeitskreis Inklusion "in irgendeiner Weise zu begleiten".

Das Thema werde aber im Rathaus nicht zu den Akten gelegt, sondern in der Bearbeitung nur auf einen späteren Zeitpunkt verschoben, sagte der Bürgermeister zu. Bis dahin soll der Arbeitskreis, bestehend unter anderem aus Politikern unterschiedlicher Fraktionen und Vertretern des Vereins "Mittendrin", sich selbst organisieren und ohne Verwaltungsmitarbeiter an der Prioritätenliste zur Inklusion arbeiten.

Einen Raum für die Sitzungen stellt die Stadt immerhin zur Verfügung. Constanze Werth (Grüne) erklärte sich bereit, das nächste Treffen vorzubereiten und dazu einzuladen.

(bn)
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