Hückeswagen Integratives Zirkusprojekt feiert Premiere

Hückeswagen · Drei Auftritte gibt es am "Tag der Menschenrechte für Menschen mit Behinderung" am Wilhelmplatz.

 Seit Februar proben die Teilnehmer des Zirkus-Projekts des Vereins "lebendige Inklusion", morgen stehen sie am Wilhelmplatz in der Manege.

Seit Februar proben die Teilnehmer des Zirkus-Projekts des Vereins "lebendige Inklusion", morgen stehen sie am Wilhelmplatz in der Manege.

Foto: Müllers-Steins

Erst im Februar hatten sie das inklusive Projekt gestartet. "Wir machen Luftakrobatik, Bodenakrobatik, Jonglage mit Bällen und Kegeln, Zauberei, Clownerei und ein Fakir-Programm mit Feuer, Glas und Nagelbrett", hatten die beiden Zirkuspädagogen Benjamin Bothe aus Köln und Karsten Söhnchen aus Marienheide-Gimborn damals versprochen.

Morgen, Donnerstag, pünktlich zum weltweiten "Tag der Menschenrechte für Menschen mit Behinderung", wird das integrative Zirkusprojekt des Vereins "Lebendige Inklusion" aus Niederlangenberg an der Bever-Talsperre seine Premiere feiern. Und zwar gleich dreifach: Nach wochenlangen Proben treten die Projektteilnehmer um 13, 14.30 und 16 Uhr erstmals in einer richtigen Manege am Wilhelmplatz vor Publikum auf.

Zu Beginn des Ein-Jahres-Projektes hatte der Vereinsvorsitzende Ingo Müller-Steins vor allem eine persönliche Hoffnung mit dem Projekt verbunden: "Ich würde mich freuen, wenn sowohl Menschen mit als auch ohne Behinderung mitmachen würden." Dieses Ziel ist bereits erreicht worden: An den Proben haben fast 40 verschiedene Menschen von sieben bis 70 Jahre teilgenommen. Einige von ihnen sind auch auf der Bühne mit dabei: "Wir werden grüne T-Shirts mit dem Aufdruck ,Zirkus Vielfalt' tragen", sagt Müller-Steins. Ein Name, den sich eine Teilnehmerin ausgedacht hat und der großen Anklang fand. Das soll auch die Aufführung selbst.

Dabei ist Empathie des Publikums gefragt. Es wird Kunststücke geben, die vielleicht unspektakulär aussehen, für den Akteur aber eine echte Herausforderung sind. "Für einige Menschen ist es schon eine besondere Leistung, sich dem Publikum zu zeigen. Auch das erfordert viel Mut und Übung", sagt Müller-Steins. "Andere haben gelernt, beispielsweise auf echten Glasscherben zu stehen, ohne sich zu verletzen."

Einen Infostand besetzen die Vereinsmitglieder ebenfalls, zusammen mit dem Verein "Mittendrin", am Brunnen an der unteren Islandstraße. Besucher stimmen dort ab, wie barrierefrei sie ihre Stadt wahrnehmen. Das Tagesthema lautet "Erkennen von Barrieren". Denn behinderte Menschen können anderen die Augen für ihre Lebenswelt öffnen. "So dass es in Zukunft immer weniger Behinderungen gibt", das jedenfalls wünscht sich Ingo Müller-Steins.

(ball)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort