Hückeswagen Interessiert Bürger "Politik vor der Haustür" nicht mehr?

Hückeswagen · Warum greift die CDU kommunalpolitisch brisante Themen nicht mehr in öffentlichen Veranstaltungen auf, um sie mit den Bürgern der Stadt zu diskutieren und sich dabei selbst als immer noch größte Fraktion im Stadtrat nach außen hin klar zu positionieren?

 Manfred Vesper stellte eine kritische Frage an die CDU-Stadtverbandsspitze.

Manfred Vesper stellte eine kritische Frage an die CDU-Stadtverbandsspitze.

Foto: Hertgen (Archiv)

Diese kritische Frage stellte jetzt Altbürgermeister Manfred Vesper bei der Jahreshauptversammlung des CDU-Stadtverbands. Er bekomme häufig zu hören, dass die CDU sich nur noch um Medienpräsenz bemühe, nicht aber um den direkten Dialog mit den Hückeswagenern, sagte Vesper.

In der Antwort des Stadtverbandsvorsitzenden Willi Endresz klangen Resignation und auch Frustration durch. Tatsächlich habe die CDU in den zurückliegenden Jahren immer wieder zu öffentlichen Veranstaltungen und auch zu für alle offenen Themen-Stammtischen eingeladen. Das Interesse daran sei aber "mehr als bescheiden" gewesen. Kaum jemand sei gekommen, um sich zu informieren und zu diskutieren. Bei einer Veranstaltung zu einem aktuellen Thema sei er mit einem einzigen Gast allein gewesen. "Das war niederschmetternd und frustrierend", sagte Endresz.

Selbst bei Themen, "die eigentlich jeden interessieren müssten, weil sie letztlich jeden in der Stadt betreffen", blieben die Bürger fern. Oder sie suchten sich andere Foren zum Austausch, wie gerade erst die Gründung der Bürgerinitiative gegen die Erhöhung der Grundsteuer gezeigt habe. Endresz: "Aber da geht's ja auch direkt ums eigene Portemonnaie."

Aufgeben will die CDU den Versuch, mit öffentlichen Veranstaltungen Kommunalpolitik für alle greifbarer zu machen, aber nicht. Nachgedacht werde derzeit über Themenabende zum aktuellen Haushalt der Stadt und zu den Schulen in Hückeswagen. Konkrete Termine gibt es dafür noch nicht.

(bn)
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