Hückeswagen Jetzt beginnt die Saison der Einbrecher

Hückeswagen · Die dunkle Jahreszeit hat Einzug gehalten, und mit ihr tauchen wieder verstärkt die Einbrecher auf. Die Polizei gibt Tipps, wie man sich vor dem ungebetenen Besuch schützen kann. Hückeswagen ist aber nicht das bevorzugte Gebiet der Täter.

So schützen Sie Ihr Haus vor Einbrechern
Infos

So schützen Sie Ihr Haus vor Einbrechern

Infos
Foto: dpa, Robert Schlesinger

Die Zahl der Einbrüche steigt, wenn es früher dunkel wird. Das stellt die Polizei Jahr für Jahr fest. Dabei machen sich die Täter gerade diesen Umstand zunutze und steigen vor allem am späten Nachmittag und frühen Abend ein. Der Grund: Um diese Uhrzeit sind noch viele Menschen unterwegs - sei es beim Einkaufen, auf dem Weg von der Arbeit oder zum Training. Da fallen Unbekannte, ob zu Fuß oder im Auto, kaum auf.

Die Polizei hat jetzt zu Beginn der neuen "Einbruch-Saison" die Aktion "Riegel vor - Sicher ist sicherer!" gestartet. Dazu gehören zum einen verstärkte Kontrollen, aber auch Tipps, wie Hauseigentümer und Wohnungsmieter ihr Hab und Gut besser schützen können.

Der Oberbergische Kreis ist beliebt bei Einbrechern, denn viele Städte und Gemeinden liegen für sie strategisch günstig an einer Autobahn. Das gilt in erster Linie für die Südkreiskommunen an der A 4, aber auch für die Nachbarstadt Radevormwald, von der die A 1 schnell zu erreichen ist. Hückeswagen dagegen hat den Vorteil, weit weg von jeglicher Autobahn zu liegen, weswegen den so genannten reisenden Tätern die schnelle Rückzugsmöglichkeit fehlt.

2013 registrierte die Polizei nach Aussage ihres Sprechers Jürgen Dzuballe in der Schloss-Stadt 29 Einbrüche - in Radevormwald waren es im gleichen Zeitraum 46. In diesem Jahr sind es in Hückeswagen erst sieben - die Nachbarstadt ist dagegen dreimal so viel betroffen. Der letzte Einbruchsversuch datiert von Sonntagnachmittag, als zwei 14 und 16 Jahre alte Jugendlichen in Reinsbach aufflogen (die BM berichtete). Eine Zeugin hatte bemerkt, wie sie in ein Wochenendhaus eindrangen. Kurze Zeit später wurde das Duo von der Polizei erwischt.

Dass aber auch Hückeswagen durchaus attraktiv für Täter sein kann, bewies die Einbruchsserie von 2011. Zwischen Mai und Mitte August stieg ein Quartett aus Hückeswagen, Radevormwald und Wipperfürth im Alter zwischen 19 und 29 Jahren, zu dem auch ein Schweizer ohne Wohnsitz gehörte, 46 Mal in Hückeswagen und den umliegenden Städten ein; hauptsächlich aber in der Schloss-Stadt. Ein Jahr später wurden die Fünf zu Bewährungsstrafen verurteilt. Dzuballe: "Immer wieder registrieren wir auch örtliche Täter, dann steigend die Einbruchszahlen natürlich schnell an."

Der Polizei-Sprecher gibt Tipps, wie man sich vor einem Einbruch schützt. So sollten alle möglichen Schwachstellen im Haus oder in der Wohnung, wie Eingangs-, Balkon- oder Terrassentüren, Fenster und Kellerzugänge, durch den Einbau geprüfter Sicherungstechnik geschützt werden. "Gut gesicherte Türen und Fenster aufzuhebeln, kostet den Täter Zeit und verursacht Lärm", sagt Dzuballe. Genau das ist es, was Einbrecher meiden.

Großeinsatz: Polizei-Kontrollen in Düsseldorf
12 Bilder

Großeinsatz: Polizei-Kontrollen in Düsseldorf

12 Bilder

Auch wer Haus oder Wohnung nur kurz verlässt, sollte die Eingangstür abschließen. Dzuballe: "Eine nur ins Schloss gezogene Tür öffnet der Täter in Sekundenschnelle." Bei Türen mit Glaseinsatz sollte niemals der Schlüssel von innen stecken gelassen werden. Auch sollten Fenster, Balkon- und Terrassentüren bei Abwesenheit immer geschlossen werden, "denn gekippte Fenster sind für den Einbrecher offene Fenster". Das gilt auch für Fenster und Balkontüren in den oberen Stockwerken, "denn Einbrecher sind manchmal wahre Kletterkünstler".

Einsatz gegen Einbrecher auch in Mönchengladbach
7 Bilder

Einsatz gegen Einbrecher auch in Mönchengladbach

7 Bilder

Wichtig laut Polizei-Sprecher ist zudem eine gute Nachbarschaft; er rät: "Achten Sie auf unbekannte Personen und/oder verdächtige Situationen nebenan." Komme einem etwas merkwürdig vor, sollte er keine Scheu haben, die Polizei zu alarmieren. Der Notruf 110 ist kostenfrei. In der Schloss-Stadt, hat Dzuballe festgestellt, klappt das gegenseitige Aufpassen gut. "Hückeswagen ist übersichtlich. Da fällt es in der Regel sofort auf, wenn da jemand ist, der dort nicht hingehört."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort